Ich, Annette…

So ihr Lieben, ich bin wieder auf dem Posten. Und ein anderer Mensch. Was so eine Woche Abstand doch ausmacht. Ich fühle mich jetzt schon wie verwandelt. Ich genieße die vielen kleinen Besonderheiten, die man nur hat, wenn man nicht arbeiten muss, wie beispielsweise morgens um halb elf zum Metzger zu gehen und sich IN RUHE zu überlegen, ob und was man kochen könnte. Und dann auch noch in Ruhe zu kochen. Und zu essen. Nun ja. Heute morgen habe ich einen erneuten Zahnarztbesuch würdevoll hinter mich gebracht – war natürlich wieder alles in bester Ordnung, keine Ahnung warum ich davor immer so hibbelig bin.
Aber jetzt zum eigentlichen Punkt – der letzten Woche. Wir waren im Münsterland auf einem Bauernhof und haben die Zeit auf dem Land wirklich zum Erholen und für Zweisamkeit genutzt.
Und ich habe festgestellt, dass ich mich dort einfach sehr wohl fühle. Merkwürdigerweise sehr vertraut. Ich mag die roten Klinkerhäuser und die Sandsteinfassaden und bestaune die großen Gehöfte und die riesigen Felder. Manchmal war mir fast ein bisschen unheimlich, wie wohl ich mich da oben gefühlt habe – wer weiß, vielleicht war ich in meinem früheren Leben mal eine Münsterländerin? Besonders fasziniert hat mich das Leben von Annette von Droste-Hülshoff, auf deren Spuren wir ein bisschen gewandelt sind. Begabtes, unkonventionelles, dickköpfiges Frauenzimmer, gemessen an ihrer Zeit. Das Wetter hätte nicht schöner sein können, wir hatten ausreichend Gelegenheit, radeln zu gehen, wir waren geocachen, wir haben die Stille genossen rund um den Hof und dann auch wieder den Trubel in Münster und Oberhausen. Die neue Ausstellung im Gasometer hat uns ebenso beeindruckt wie – mal wieder – der Konsumtempel nebenan. Und weil unser Fernseher in der Ferienwohnung versagt hat, hatten wir tatsächlich nicht nur Zeit zum Lesen und Quatschen, sondern haben gespielt! Tischtennis in der Tenne und Schach in der Küche.
Ich habe gemerkt, wie mein Hirn auslüftet und wie meine Akkus nach zwei Tagen anfangen, wieder aufzuladen.
Gestern war ich schwimmen und wir waren noch ein bisschen bummeln, heute habe ich meine Omi besucht und morgen statten wir dem schwedischen Möbelriesen noch einen Besuch ab.
Es geht mir so viel besser als noch vor zwei Wochen! Und das alles so gut wie offline!
Tja… das ist auch schon das Fazit – ich muss raus aus dem Internet, hab ja schließlich URLAUB!

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