Es war einmal ein Häuschen …

Ihr habt Euch sicherlich schon gefragt, in welches Loch ich hineingeschmolzen bin. Die Woche war irgendwie zu schnell rum. Und das Kind fiebert einen Tag und eine Nacht. Und hatte eine rote Bindehaut und eine Rotznase. Und dann hatte ich Halsschmerzen. Und es ist ausgezogen. Ausgezogen? Mit nicht mal drei Jahren? Jaaa… fast. Lasst Euch heute einfach das Märchen vom Kinderhäusle erzählen.

Das Märchen vom KLEINEN Kinderhäusle. Bereit? Los geht’s.

Es war einmal ein kleines Mädchen, das seine Oma sehr sehr lieb hatte. Eines Nachmittags besuchte es mit der Oma eine Bekannte. Anfangs war das kleine Mädchen noch ein bisschen schüchtern, aber dann lockte die Bekannte (die wirklich keine böse Hexe ist!) das Kind in den Garten mit dem Versprechen, ihr das Kinderhäusle der Enkel zu zeigen. Das Kind blühte auf und spielte und war ganz traurig, dass die Oma wieder gehen wollte.

Eine geschlagene Woche erzählte das kleine Mädchen von nichts anderem, als diesem tollen Häusle. Dann kam die Oma nach Hause und berichtete, dass die Bekannte das Häusle herschenken wollte. Das Kind bekam große Augen und guckte Papa und Opa an. Die versprachen großmütig, das Häusle abzuholen. Das Kind flippte beinahe aus vor Freude und erzählte eine weitere Woche jeden Morgen, jeden Mittag, jeden Abend und manchmal auch nachts im Schlaf von jenem Häusle, das so traumhaft war.

Um den Transport des begehrten Objekts zu organisieren, begutachtete der Papa schließlich eines Abends das HÄUSLE. Was er allerdings vorfand, war alles andere als das, was er sich unter SpielHÄUSLE vorgestellt hatte. Der künftige Erstwohnsitz der Tochter erwies sich als veritables Gartenhaus mit Veranda, das auf betonierten Sockeln stand. Der Opa schließlich wagte in Gegenwart des Kindes zu sagen, dass das wohl keinen Wert habe und dass man lieber was anderes für das kleine Mädchen kaufen sollte. Große, blaue Augen begannen, sich mit Tränen zu füllen. Der Opa schluckte trocken und wischte au-gen-blick-lich alle Alternativpläne vom Tisch. DIESES Häusle würde es sein.

Und so trafen sich am Wochenende vier starke Männer, gruben, flexten, sägten, schoben, zogen, drückten, hievten was die Muskeln hergaben. Und als das Häusle dann endlich an seinem neuen Heim angekommen war, waren alle glücklich. Und sie sind noch nicht gestorben und werden daher tagtäglich imaginär in die ebenso imaginäre Kaffeekränzchenrunde im Kinderhäusle eingeladen und reichlich mit unsichtbarem Kuchen bewirtet. Und die Moral von der Geschicht? Versprechen ohne Halten gibt es nicht. Und falls es hier in den nächsten Tagen wieder still sein sollte – das Kind braucht fürs Häusle einen Briefkasten. Und ein Vogelhäuschen. Einen Schaukelstuhl für die Veranda und einen mini-Sonnenschirm. Ihr versteht das.

 

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