Erste Woche vorbei – Mama macht das schon

Wenn man von fünf Werktagen zweieinhalb arbeitet, bleiben rein rechnerisch zweieinhalb übrig. Da mir mein Mathelehrer in der fünften Klasse schon mal erklärt hat, dass Mathematik nicht interpretierbar ist, wird das wohl schon so sein.

Nur in echt … in echt ist das nicht so. Denn die zweieinhalb Tage Freizeit, die diese Woche hätte ausspucken sollen, die sind bei mir nicht angekommen.

Rekapitulieren wir kurz: Der Montag war Feiertag. Aber vor lauter Ogottogott hat er sich überhaupt nicht nach Entspannung angefühlt. Am Dienstag und Mittwoch war ich den ganzen Tag in der Redaktion. Am Donnerstag eigentlich den halben und dann mittags doch noch einmal kurz. Und hier fängt der Trugschluss schon an. Man rechnet mit einem laaaangen halben Tag und stellt fest, dass man erstmal essen muss. Und dann einkaufen. Und weil das Kind so aufgeregt um einen herumhüpft weil Mama da und so, nimmt man die kleine Tröte mit. Ist ja auch spaßig, ein Kind an der Seite des Einkaufswagens hängen zu haben und wie ein kichernder Ausflugsdampfer mit Schlagseite durch einen Supermarkt zu mäandern. Und noch spaßiger ist es, wenn man mit diesem Gefährt durch den strömenden Regen zum Auto spurtet. Vor allem für die anderen Leute, die SCHIRME dabei haben.

Ich fiel am Donnerstagabend ins Bett mit der festen Absicht, all die vielen aufgeschobenen Dinge wie Staubsaugen und Wäsche falten eben an dem ganzen übrigen freien Freitag, also heute zu erledigen. Heute morgen habe ich lange mit einer anderen Mama über Vereinbarkeit von Kind und Beruf gesprochen. Dann habe ich mich beeilt, die Kartoffeln und den Spargel zu kochen und habe wenigstens noch Betten gemacht und die Küche aufgeräumt. Heute mittag fand ich mich unversehens auf der Fahrt in den Farbenladen wieder, denn eben so unerwartet hat sich für morgen der Dachrinnen-Anbringer (das Atelier kommt voran, das ist ein yay!)  angemeldet, der seine Dachrinne aber nur an ein gestrichenes Gesims dengeln wollte, wofür ich erstmal Farbe brauchte. Und weil morgen halt morgen schon ist, fand ich mich mit Farbe und Pinsel auf dem Gerüst wieder.

Der gute Gatte schliff vor mir das Holz ab und ich pinselte ihm hinterher. Der Grund, warum er sich nicht gern mit Farbe und Streichen abgibt, ist übrigens der hier:

Und so schiebe ich den Staubsauger also rein gedanklich vor mir her. Bis mindestens morgen. Und frage mich, ob es nach einer Woche noch nicht viel zu früh ist, über Vereinbarkeit zu schreiben. Oder ob das doch ein kleiner Vorgeschmack war auf das, was noch kommt. Auf das Gefühl, sich mit weniger als 100 % an manchen Fronten abfinden zu müssen. Dass ich entweder Klavier üben oder bloggen oder Kekse backen kann aber nicht alles an einem Tag, weil sonst die sauberen Socken zur Mangelware werden. Dass ein latent schlechtes Gewissen bleibt, weil ich abends um acht nach einem langen Arbeitstag keine Lust mehr habe, aus Klopapierrollen lustige Männchen zu basteln, so sehr das kleine Mädchen das auch möchte. Dass ich den Staub auf dem Regal dringenderen Dingen opfern muss und die Handtücher mal eine Nacht länger im Trockner übernachten. Wieviel macht man falsch, wenn man alles richtig machen will?

Ich hoffe, es gibt ein paar arbeitende Mamas da draußen, die mir erzählen wollen würden, wie sie das auf die Reihe kriegen. Ich würd mir gern was von Euch abgucken.

2 Antworten auf „Erste Woche vorbei – Mama macht das schon“

  1. Als allein-allein-erziehender Papa fällt mir dazu nur folgende Konversation ein: “Na, wie geht’s so?” “Muss ja, ne?” “Hm-Hm.”

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