Irgendwie geht’s immer.

Das war die Erkenntnis, die ich gestern Abend mal wieder hatte.
Manchmal scheint die Arbeit vor mir so ein unendlich großer, steiler, unbezwingbarer Berg zu sein.
Dabei merke ich immer wieder – der eigentliche Berg ist die Angst davor, überhaupt anzufangen. Die Baustelle aufzureißen. Weil das so viel Arbeit mitbringt. Aber wenn der Überblick mal da ist, der erste Schritt getan ist… schmilzt der Berg ratzfatz zusammen.
Gestern Abend hab ich mit ein bisschen Nachdenken das logistische welche-Seiten-verschieb-ich-wie-und-welche-lass-ich-ganz-weg-Dilemma gelöst.
Das Editorial angefangen. Mir Ideen dafür notiert. Jetzt sind nur noch anderthalb Seiteh offen, für die ich auf einen Artikel auf Freitag warte. Wenn der nicht kommt, hab ich genug bereits fertig layoutetes Material, um sie zu füllen.
Also – sehr entspannt. Abgabge ist am 7. Dezember. Ich bin sowas von gut in der Zeit. Aus dem Berg ist mal wieder Flachland geworden. Bis zum nächsten Heft.

Ne andere Erkenntnis – inspiriert durch den Beitrag von Sternenkratzer: Ich bin schadenfreudig. Gestern habe ich stolze anderthalb Stunden für eine Strecke gebraucht, die ich sonst in 45 Minuten fahre. Die Straße war teils extrem eisig, voller Schneematsch. Es schneite und war dunkel und die ganze Kolonne vor mir schlich mehr oder weniger zu Recht über die Landstraße.
Allein das silberne Audi-Coupé hinter mir konnte nicht warten. Überholte mich. Überholte den Lastwagen vor mir. Schlingerte dabei jedesmal mächtig durch den Schneematsch auf die linke Spur und wieder zurück.
Natürlich habe ich lautstark im Auto rumgeflucht. So ein Arsch, wie kann man so bescheuert fahren, das ist ja lebensmüde…

Zwei Minuten später. Der Gegenverkehr blendet laufend auf. Lichthupe. Ich überlege mir, ob man bei dem Wetter wohl irgendwo einen Blitzer aufgestellt hat, aber keine zehn Sekunden später, weiß ich worauf man uns aufmerksam machen wollte.
In der Leitplanke hängt, von vorn bis hinten verschrammt und mit unschön gefalteter Motorhaube, ein silbernes Audi-Coupé. Der Fahrer steht daneben mit Handy am Ohr und Kippe im Mund. Und guckt höchst verdrießlich.
Und ich… kann nicht anders, als zu grinsen – böse, ich weiß. SELBST SCHULD. You get what you give.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert