…neulich beinahe mein Shopping-Gelübde gebrochen. Weil ich angesichts der Temperaturen plötzlich akute Lust auf einen kurzen Jeansrock hatte. Das Kind war grade bei Oma abgegeben worden, die Sonne schien vom blauen Himmel, ich hatte alle Zeit der Welt und war sowieso in der Stadt. Ich stöberte mich also durch die Trends (was man so alles verpasst, wenn man mal ne Weile nicht guckt!) und fragte die Verkäuferin nach einem Jeansrock. Ich sollte im ersten Laden die Standardantwort hören, die mich den Rest des Vormittags begleitete: “Jeansröcke? Hamwernich.” Was nicht so ganz stimmt. Denn manchmal waren da schon Röcke. Aber entweder ich konnte sie mir über die Hüfte ziehen oder sie waren zu lang, klafften am Po ab, schlackerten komisch an der Seite … kurzum: Keiner war so, wie ich ihn haben wollte.
Ich habe seit meinem Shopping-Verzicht eines gemerkt – ich bin extrem wählerisch geworden. Ich betrete durchaus Klamottengeschäfte, gehe aber nicht davon aus, etwas zu kaufen. Stattdessen denke ich bei jedem Stück “das hab ich schon fast genau so” oder “sitzt nicht perfekt, ziehe ich später ungern an, bleibt da.” Was früher noch mit dem Vorsatz “kann ich ja später noch kürzen, enger machen, festnähen lassen” manchmal doch in meiner Tüte gelandet wäre, bleibt heute konsequent im Laden.
Und so kommt es, dass ich Euch heute einen Blazer zeige, der schon Jahre alt ist (aber mit anderer Frisur gleich ganz anders wirkt). Auch das weiße Shirt habe ich schon lange. Gerade bei solchen Basics wie Shirts empfiehlt es sich, auf gute Qualität zu achten, weil man sie oft trägt und dementsprechend oft wäscht.
Das Waschen übrigens wirkt sich auch auf die Löcher in Jeans aus. Noch läuft das für mich unter dem Label “lässig”. Der Mann nennt das gute Stück schon Schweizerkäsehose. (Er hat mir übrigens Ersatz gekauft. Ohne Löcher. Die kommen schon von alleine, meint er.)
Womit wir bei einer Klamottenbilanz wären – wir haben Mitte Mai und ich habe bisher 2015 gekauft: einen Rock, eine Weste, eine Bluse (als Ersatz für eine, die mir gerissen ist) und eine Hose. Alle Einkäufe waren Gutscheinkäufe. Eine Jeans hat mir tatsächlich mein Mann gekauft, weil er selbst ganz euphorisch im Einkaufsrausch war und ein schlechtes Gewissen hatte weil die so gut saß. Bisher läuft also alles ganz regelkonform.
Schmuck und Schuhe sind keine Klamotten und währen daher von der Regel ausgenommen. Das roségoldene Armband hat mir aber mein Liebster geschenkt (Merke: Löcher im Armband sind was anderes wie Löcher in der Hose!) und es ist das neueste Stück meiner Sammlung roségoldener Dinge (alles begann mit einer Uhr). Ich mag die sanfte Farbe, weil sie jedem Hauttyp schmeichelt und zu jedem Kleidungsstil gut passt. Meine liebsten Schmuckstücke sind schlicht und ich trage sie fast täglich.
Es sind nur noch gut sieben Monate ohne Klamottenshoppen. Ich wette, ohne das Shopping-Verbot hätte ich mindestens dreimal soviel Zeug angehäuft. Ich fürchte nur, ich werde am Ende so wählerisch sein, dass ich gar nichts mehr finde. Aber dann kann ich ja immer noch meine löchrigen Hosen abschneiden und Hotpants zum neuen must have erklären.
Sooo schöner Schmuck!! Ich bin ganz baff, dass du es so ganz ohne Shopping aushälst. Ich gehe ja auch nicht oft shoppen, aber wenn…ooh oh! 😉
Hallo Michelle, so war’s ja bei mir auch. Und ich hatte bergeweise Zeug und fand selbst, es mangelt irgendwann an der Wertschätzung dafür. Ich werd jetzt ein Jahr aus dem Schrank leben und ich weiß, dass es problemlos geht. Ich hoffe, ich halte tatsächlich durch, aber am Anfang war’s echt schlimmer. Kalter Entzug halt. 🙂