Morgenstund hat Gold im Mund. Ne, ist klar. Heute hatte Morgenstund Stechmücke im Schlafzimmer und diese hat mich aus den Federn gesurrt. Um viertel vor sechs. Man sollte unter der Woche abends einfach nicht mehr weg gehen. Schon gar nicht mit Leuten, die Urlaub haben und ausschlafen können. Zu spät ins Bett gehen und zu früh aufstehen ist eine denkbar schlechte Kombination. Nur gut, dass ich so viel Spaß am Job hab – gestern nachmittag war’s ruhiger und meine Kollegin und ich haben rumgeblödelt und dabei Tränen gelacht. Schade, dass sie geht, wir hätten ein super Team abgegeben. Aber alleine mit den Jungs macht’s ja auch Spaß. Es ist einfach unglaublich, wie leicht einem die Arbeit von der Hand gehen kann, wenn das Umfeld passt. Gestern morgen habe ich mir kreuz und quer durch die deutschen Botschaften und Konsulate der Volksrepublik China telefoniert, um ein Expressvisum für einen Mitarbeiter zu bekommen. Es war stressig, es war dringend und eilig, aber wir hatten trotz allem Spaß dabei. Überhaupt hat mein Alltag einen ganz neuen Schwung bekommen. Am Montagabend habe ich nach Jahren wieder eine Pistole in die Hand genommen, um im hiesigen Schützenverein meine passive Mitgliedschaft zu beenden und wieder in eine aktive umzuwandeln. Gestern waren wir weg, heute geht’s wieder auf den Schießstand und donnerstags werde ich ab Ende September Chinesisch lernen, wenn der Kurs zustande kommt. Freitagabend und Samstagmorgen sind für den Hausputz und fürs Einkaufen reserviert, am Wochenende will ich noch ein bisschen was für die Zeitung machen und dann ist auch meine Woche um. Sie könnte ruhig noch mehr Stunden haben. Ich hätte noch genug Ideen…