Die machen mich fertig…

Kein Stäubchen. Staub! Um Himmels Willen! Niemals! Stattdessen blankpolierte Fenster hinter blühenden Orchideen. Selbstgenähte Kissenbezüge mit Handkantenschlag. Selbstgeknüpfte Troddeln am Gardinenband. Ein makelloser, beiger, hochfloriger, frischgesaugter Teppich. Im Regal: Ein paar Bildbände – Verzeihung – coffee table books. Über zeitgenössische Kunst, Mode, sowas eben. Damit es nach Arbeit aussieht – ein weiteres Regal. Schwarzlackiert. Aber Staub is ja eh nicht. Darin gleichfarbige Ordner mit liebevoll handbeschrifteten Rückenschildern, die jeden Kalligraphen neidvoll erblassen ließen. Auf dem Schreibtisch – ein Tintenfass. Eine Messingschale mit Utensilien drin. Als Kontrast dazu – Schreibtisch-Gadgets, wie ein Frosch als Klebebandabroller und derlei buntes Plastikzeug. Und ein großer Blumenstrauß, dessen Pfingstrose ein dekoratives Blütenblatt abgeworfen hat, das jetzt dekorativ auf dem Schreibtisch liegt.

Lifestyle-Blogs machen mich fertig!

Echt jetzt! Wer wohnt denn so? Diese Arbeitszimmer sehen doch nicht aus, als würde man DARIN arbeiten, sondern DARAN! Leben diese Leute in ihrer eigenen Homestory? Gibt’s bei denen keine Post-it’s, die alt und wellig sind und nicht mehr richtig kleben, auf denen aber lebenswichtige Passwörter vermerkt sind (die man nirgends sonst gespeichert hat…)? Auch die übrige Wohnung – gibt’s da keine Dreckwäsche? Steht da nie eine ungespülte Tasse in der Spüle, weil die Spülmaschine noch voll und die Lust, sie auszuräumen, schon ganz leer ist? Haben die ne Putzkolonne, die jeden morgen Katzenhaare von der Couch pflückt und die Kuscheldecke so hindrapiert, dass sie irgendwie benutzt-unbenutzt ausschaut?

In unserer Wohnung wird gelebt. Jeden Tag. Auf meiner Fensterbank verwelken Blumen, weil ich zwei schwarze Daumen habe. Unser Fernseher ist ein Staubmagnet. Meine Spülmaschine wird geleert und gefüllt und immer passt das letzte Stück nicht mehr rein und steht irgendwo rum. Ich wasche mindestens dreimal pro Woche Wäsche, aber in der Zeit dazwischen lagert sie undekorativ im Waschkorb. Ich habe Zahnpastaspritzer auf meinem Spiegel und neuerdings auch sehr kleine Fingerabdrücke. Wenn ich koche, sieht man das. Ich räume nach dem Essen auf und schaffe es nicht, davor Bilder von meinem Essen zu machen, die aussehen, als hätte Johann Lafer den Teller geradewegs aus seiner Showküche auf meinen Esstisch gezaubert.
Aber gut, jeder wie er’s mag. Ich gucke staunend die perfekten Wohnstätten von anderen Bloggern an, bewundere die selbstgenähten Kindersachen und die wie zufällig hingewürfelten Nippes-Kollektionen auf dem Kaminsims. Aber eines find ich dann echt anstrengend. Wenn der entsprechende Blogbesitzer sein Katalog-Wohnzimmer kommentiert mit:
“Entschuldigt bitte die Unordnung, ich wollte nur schnell meinen neuen, 1000-teiligen Sofa-Patchwork-Überwurf für Euch fotografieren. Ging ganz schnell, war an zwei Abenden ruckzuck genäht, während ich Rhabarbergelée eingekocht und ein neues Mango-Chutney entwickelt habe, über meinen IPod ein paar Hebräisch-Vokabeln gelernt und meine Fußnägel pedikürt habe.”

Ausgetrickst….

…hab ich mich. Ich trinke viel zu wenig. Nicht, weil ich keine Lust habe, ich vergesse es einfach.
Seit es aber so nasskalt ist, ist mir nach Tee zumute. Und weil ich zu faul bin, wegen einer einzigen Tasse in die Büroküche zu latschen, mach ich mir morgens eine ganze Kanne. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass die bis zum Mittagessen leer ist. Da hab dann also schon mehr als einen Liter Tee intus. Es spült mich durch. Muss auch mal sein.
Einzig mit den Sorten muss ich abwechseln. Immer nur Winter-Apfel-Punsch-Zimt-Weihnachtstee lässt meinen Weihnachtspegel zu sehr in die Höhe schnellen. Heute gibt’s Honig-Minze stattdessen.
Irgendwelche Tee-Tipps?

Was 14…

…Stunden Schlaf bewirken können… Ich bin gestern nachmittag tatsächlich aus dem Büro geflohen, heim ins warme Bett. Nach vier Stunden Schlaf war das Kopfweh besser und auch der Hals ist nicht mehr so kratzig. Den ganzen Abend verbrachte ich am warmen Ofen im Esszimmer und mein Lego-Truck wuchs Stunde um Stunde! Meine Befürchtung, ich könnte nachts nicht mehr schlafen hat sich übrigens als unbegründet erwiesen, ich hab weitere zehn Stunden selig gepennt. Und jetzt? Fühl ich mich schon fast wieder hergestellt! Ein Hoch auf mein kräftiges Immunsystem… Unkraut vergeht eben nicht…

Es gibt so Tage…

…an denen ich meine Motivation nicht finde. Gestern war so einer. Heute klingt er noch ein bisschen nach. Alles zerrt an mir, jeder will was von mir, die Gehälter müssen gemacht werden, das sprichwörtliche Mädchen für alles wird mit allem zugemüllt, was sich hier so anstaut.
Motivation also. Wo ist sie? Ich hab schon in den Schubladen geguckt… jetzt geh ich mal in die Küche und schau, ob sie bei der Kaffeemaschine rumlungert…

Hat sie einer von Euch…. zufällig irgendwo…. gesehen?

Ein Sonntagnachmittag…

… in K-Bildern…

Kaffee…

Käsekuchen…

Kuhbrunnen…

Kunst…

Kirche…

Kitsch, Krempel, Krimskrams…

Kastenblüher…

Und je

Bekanntschaften

Ich entschloss mich heute irgendwann während meiner Mittagspause, mir etwas zu essen zu holen und mich dann wieder auf die schattige Bank am Münster zu verkrümeln. Als ich zurück kam, war die Bank besetzt. Mit einem Rentner mit Indianerschmuck und Strohhut.
Weil er sich recht platzsparend hingesetzt hatte, fragte ich, ob ich mich dazu setzen dürfe.
Und irgendwann kamen wir ins Plaudern.
Jetzt weiß ich zwar immer noch nicht, wie er heißt, aber ich weiß, dass seine gesamte Familie auf dem Finanzamt gearbeitet hat, dass er mittlerweile in Rente ist, im hiesigen Wanderverein aktiv ist, nächste Woche an den Lago Maggiore fährt, keine Angst vor der Altersarmut hat, ein eigenes Häuschen besitzt, zwei Kinder und vier Enkel hat, von denen die Älteste in Freiburg Germanistik studiert, dass er im Herbst mal wieder nach Heidelberg fährt und dass seine Tochter in Stuttgart am Gymnasium war. Aha.
Aber irgendwie war es eine nette, zwischenmenschliche Begegnung. Die Gesellschaft ist gar nicht so anonym, wie es immer heißt. Nicht auf der Bank am Münster.

Ich hab nen grünen Regenbogen

<

Your rainbow is shaded green.

 
 
 
 
 
 
 

What is says about you: You are an intelligent person. You feel strong ties to nature and your mood changes with its cycles. Those around you admire your fresh outlook and vitality.

Find the colors of your rainbow at spacefem.com.

Danke Loni!

Nein,

ich bin nicht ausgewandert, mein Internetanschluss ist nicht gekappt worden und ich habe auch nicht keine Lust mehr. Mir fehlt schlicht die Zeit zum Bloggen!
Aber nachdem mein Blog mich vermisst, melde ich mich doch mal wieder zu Wort.
Der D-Zug rast noch immer, aber ich habe mich gut an die Reisegeschwindigkeit gewöhnt.
Was ist in den letzten vier Monaten passiert? Viel und nichts. Ein paar Häppchen: Job ist immer noch wunderbar, ich habe meine Jungs gut im Griff. Ich war auf Kreuzfahrt und habe sehr entspannte 11 Tage auf dem Mittelmeer und dem Atlantik verbracht. Jetzt genieße ich den Weihnachtsurlaub und widme mich ganz hausfraulich dem Plätzchenbacken
Ich habe viele Bücher gelesen in den letzten Wochen, viele Schuhe erstanden und es mir recht gut gehen lassen. Das Leben, aber das ist ja nix Neues, ist eine wunderbare Sache!
Ich hoffe, Euch da draußen geht’s gut und ihr habt mich nicht vergessen. Einer meiner guten Silvester-Vorsätze wird sicher sein, mehr zu bloggen. Versprochen.