“Gucci?” “Nein, Gartencenter.” Oder: Die Fantasie im Haus ersetzt den Designer.

Guten Morgen ihr Lieben!

Ich zeige Euch jetzt ein Bild und Ihr ratet, was das werden soll.

Naaa? Richtig. Das ist Gucci. Also fast. Denn wie der treue Leser ja weiß, habe ich’s nicht so mit Luxuslabels. Ich könnte jetzt immerhin behaupten, ich habe Geschirrtücher von Hermès. (Ok ok, sie sind von Greengate, aber gebracht hat sie Hermes. Wortwitz, you know?)

Trotzdem saß ich letzte Woche recht angetan vor einer Hochglanz-Frauenzeitschrift im hässlichsten Wartezimmer der Welt. (Mein Zahnarzt mag sich in Sachen Implantaten gut auskennen, aber Interior ist definitv nicht seine Baustelle.) In dieser Zeitschrift wiederum saß eine Frau dekorativ auf einer Couch, trug einen Blazer und am Revers desselben eine große, schleifenförmige Brosche in grün und rot. Beim Blick in die Legende stockte mir der Atem: Das Anhängsel kostet 320 Euro. Ich rede ungern über Geld und rechtfertige ausschließlich vor mir selbst meine Ausgaben. Aber 320 Euro für eine Brosche aus einem Stück Band? (Damit ihr wisst, wovon ich rede: Etwas Ähnliches habe ich hier gefunden. Vielleicht war sie das sogar.)

Weil mir die Idee aber gut gefiel und ich Lust auf ein bisschen Bastelei hatte, habe ich gestern Gucci gespielt. (Mit Material aus der Bastelabteilung des hiesigen Gartencenters für 7,23 Euro.)

Wer Lust auf überdimensionierte Schleifenbroschen hat aber keine Lust, 320 Euro dafür auszugeben (dass dann womöglich hinterher noch jemand sagt, es sähe aus wie eine Siegerschleife fürs Galopprennen in Iffezheim!) braucht folgende Zutaten:

1 m breites Band in einer Farbe Eurer Wahl, 1 m dünneres Band, ein paar Glitzersteine zum Aufkleben, eine Broschennadel, Alleskleber und einen Tacker.

Es klingt so profan, dass ich beim Schreiben die ganze Zeit grinsen muss: Ich habe mir vom breiten Band zunächst ein Stück abgeschnitten und es zum Kreis und dann zur Schleife gelegt. Weil ich mir nicht sicher war, ob der Kleber das störrische Band hält, habe ich es zusätzlich getackert. (Ich wette, in der Designerwerkstatt liegt auch ein Tacker rum.) Dann habe ich aus dem selben Band ein etwas kürzeres Stück zur Schleife gelegt und vom anderen Band dieselbe Größe darüber gelegt. Zwischen die große und die kleine Schleife habe ich zwei Stücke des breiten Bands gelegt, die nach unten hängen. Die kleinere Schleife habe ich auf die beiden Bänder und die große Schleife getackert. Auf die Tackernadeln habe ich die Glassteine geklebt. Immerhin habe ich die Broschennadel auf der Rückseite mit Nadel und Faden festgemacht, was tatsächlich der aufwendigste Schritt der ganzen Arbeit war.

Tadaaa – fertig. Und wenn ich mir jetzt tatsächlich vorkomme wie das Siegerpferd von Hamburg-Horn, dann habe ich immerhin grade mal 7,23 Euro investiert. Aber ich find’s eigentlich ganz hübsch. Und wenn jemand begeistert ausruft: “Ooooh, wie hübsch, Gucci?” sage ich lächelnd: “Ne, Gartencenter.”

Mit einem Augenzwinkern reihe ich mich mit meiner Brosche ein bei den Kreativen dieser Blogwelt:

Creadienstag  

Dienstagsdinge

Handmade on Tuesday

 

PS: Ich habe gestern Abend ein sehr unterhaltsames Gespräch geführt. Ich kenne jetzt schon zwei Menschen, die sich sehr spontan deswegen neue Gewürzdosen gekauft haben. Ihr seid toll! Wir machen die Welt ein bisschen schöner! Yeah!

Weihnachten ist in Dir!

Ich war heute Nachmittag in England. Genauer – in der Downtown Abbey. Seriensüchtige wissen vermutlich wovon ich rede . (Ich kannte die Serie davor nur sporadisch, fand allerdings Gefallen daran und freute mich, durch Zufall heute eine halbe Staffel am Stück gucken zu könne.) Und ich habe tatsächlich den gesamten Nachmittag nichts anderes getan. Konsequenz ist quasi mein zweiter Vorname.

Einzige Unterbrechung meines Herumhängens war eine schnelle Bastelaktion mit Fimo: Ich habe, weil meine Weihnachtsanhänger aus Fimo so gut ankamen, zartgraue Sterne ausgestochen und sie mit guten Wünschen fürs neue Jahr beschriftet. An Silvester werden sie schlichter Teil der Tischdeko sein und für unsere Gäste eine kleine Aufmerksamkeit.

So geht’s:

Ihr braucht dazu Fimo-Soft in delphingrau, einen Sternausstecher (am besten gehen die aus Metall), Backpapier und einen Ofen. Ich habe das Fimo in sechs gleichgroße Teile geteilt, auf Backpapier flach ausgewellt, Sterne ausgestochen, ein Loch für die Schleife hinein gemacht und sie bei 110 Grad 30 Minuten gebacken.

Dabei ist mir etwas ganz bewusst geworden – es sind nicht die großen Dinge, die wirklich Freude machen. (Natürlich würde ich mich über einen Porsche oder ein Schwimmbad im Keller auch freuen, just saying) Aber es ist der Gedanke des Schenkens, die Idee, die Freude macht. Wir alle wissen das, aber viele handeln insgeheim dennoch anders.

Gestern ist mein Papa 70 geworden. Ich habe ihm etwas geschenkt, worüber er sich sehr, sehr gefreut hat. Er hat sogar extra gestern Abend nochmal am Telefon gesagt, dass die Idee wirklich toll war. Was es war? Neun Fotos. Ich habe unser Stadtarchiv konsultiert und ein altes Bauwerk heraussuchen lassen, das mein Papa nachbauen möchte. Ich habe die Originalbilder abfotografiert und die Fotos erneut drucken lassen. Kostenpunkt: 2,43 Euro. Freude: Riesig.

Und eigentlich geht es genau darum auch an Weihnachten. Beieinander sein, bewusst Zeit füreinander zu haben, sich eine Freude zu machen, die nichts mit dem tatsächlichen Wert des Verschenkten zu tun hat. Ich freue mich sehr auf Heilig Abend, denn sowohl meine Eltern als auch meine Schwiegereltern versammeln sich mit uns um einen Tisch. Es wird laut und lustig, wir singen und ich spiele Klavier. Zu essen gibt es kein Festmahl – wir essen das ganze Jahr gut. Im Gegenteil: Es geht bescheiden zu bei Würstchen und Kartoffelsalat. Und wisst ihr was? Niemandem hier ist es wichtig, dass sich das ominöse Weihnachtsgefühl einstellt. Jegliche Erwartungshaltung sorgt eigentlich nur dafür, dass am Ende des Abends ein schales Gefühl zurückbleibt. Ich freue mich einfach auf meine Lieben. Die Geschenke sind nettes Zubehör, aber sie machen Weihnachten nicht aus. Und ich mache mein Lebensglück ganz bestimmt nicht abhängig vom Inhalt eines Weihnachtspäckchens oder Ausnahme-Glücksseeligkeit.

Und eigentlich liegt in dieser Nicht-Erwartungshaltung mein Schlüssel zum persönlichen Glück und zu meiner tiefen Zufriednheit: Ich erwarte nämlich grundsätzlich einfach gar nichts, nicht nur an Weihnachten. Um so größer ist meine Freude, wenn mir etwas Nettes wiederfährt.

Euch wünsche ich jetzt das Fest, das Ihr Euch wünscht. Genießt den Abend mit Euren Familien oder – wenn Euch das lieber ist – ganz mit Euch selbst.

Das Blog macht eine kleine Weihnachtspause. Bis bald!

Adventskalender: Check. Und: Warum es nächstes Jahr nur Gummibärchen gibt.

Ich erinnere mich noch gut an vergangenes Jahr. Mir fiel siedenheiß kurz vorm ersten Dezember ein, dass ich Hannah einen Adventskalender versprochen hatte. (Den vom Jahr zuvor findet ihr hier.) Weil es in der Weihnachtszeit genug Süßes gibt, sollte es einer sein, der mindestens zur Hälfte mit nicht-Essbarem gefüllt ist. Ich verzweifelte also einen ganzen Nachmittag lang in der Stadt herum und suchte nach zwölf Kleinigkeiten.

Um mir diesen Druck zu ersparen, hat die kluge Mutter in diesem Jahr vorgesorgt und immer Kleinkram gekauft, sobald er mir begegnet ist. Zeitlich kamen wir so super hin. Zumal mein Mann nach dem selben Prinzip Kleingedöns mitgebracht hat und wir vor etwa zwei Wochen feststellen mussten, dass es jetzt locker für einen völlig süßigkeitenfreien Adventskalender reicht. Beim Einpacken ist mir allerdings dann auch klar geworden, dass es der vermutlich teuerste Adventskalender aller Zeiten geworden ist. Wie bereits angedroht gibt es nächstes Jahr einfach Gummibärchen. Oder Kürbiskerne. Pro Tag einen, versteht sich.

Was ich ebenso unterschätzt habe: Die Einpackzeit. Während sich das Kind am Sonntag mit Oma “Des Kaisers neue Kleider” angeguckt hat, habe ich Päckchen geschnürt. Und Päckchen geschnürt. Und … ihr wisst schon. (Weiteres wichtiges Kriterium für die Geschenke Gummibärchen nächstes Jahr: Nur rechteckige Dinge verschenken. Wer schon mal Schleichtiere in Packpapier gewickelt hat, weiß, wovon ich rede.)

Auch in diesem Jahr habe ich meine Adventskalenderzahlen selbst gemacht. Ihr könnt sie Euch als pdf hier herunterladen. Wer es zu Weihnachten lieber rot-grün mag, kann sich hier bedienen und wer auf eisig-kühle Blautöne steht, nimmt sich diesen Bogen.

Die Schüssel ist aus Emaille, außen schwarz und innen weiß. Als ich sie im Sommer bei einer Apothekenauflösung gekauft habe, wusste ich natürlich ganz genau, dass darin der diesjährige Adventskalender zur Geltung kommen wird. Na-tür-lich.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Einpacken und Kleben und natürlich schon jetzt eine spannende Adventszeit.

Gerne bin ich wieder wie immer dienstags in der Runde der Kreativen mit dabei!

Creadienstag  

Dienstagsdinge

Handmade on Tuesday

 

Kindergeburtstag – da kommt was in die Tüte

Ich habe eben nochmal auf den Kalender geguckt. Aber es stimmt: Morgen wird mein kleines Mädchen fünf. Das vergangene Jahr ist nur so dahin gerast. Überhaupt – die letzten fünf Jahre sind verflixt schnell vergangen. Ich denke ständig zurück, wie das war, jetzt vor fünf Jahren. Nach neun Tagen über Termin hat uns die Ärztin zwar nochmal gehen lassen, aber angekündigt, am Tag 10 die Geburt einleiten zu wollen. Geboren wurde Hannah schließlich am elften Tag über Termin. Hat auf den Feiertag gewartet. Prinzessin eben.

Gerade eben habe ich noch den vierten Geburtstag vorbereitet, habe auf unserem Esszimmertisch eine Waldszene entstehen lassen. Und jetzt? Stehen die Zeichen auf rosa. Einhorn, Regenbogen, Glitzer.

Die Platzsteine haben wir schon vor längerer Zeit zusammen gestaltet, auch die Einladungen sind endlich an den Bub oder das Mädel gebracht.

Ich habe gestern braune Papiertüten gestaltet mit den Resten, die wir von den Einladungskarten übrig hatten.   

Die Tüten gab es im Vierer-Set bei Depot für 99 Cent pro Packung. Der Rest ist wie gesagt übriges Bastelmaterial. Natürlich braucht man Kindern bei Kindergeburstagen auch überhaupt nichts mitzugeben. Wir halten uns damit auch bewusst zurück, es gibt keine großen Geschenke für die Gäste. Eine kleine Aufmerksamkeit finde ich trotzdem nett, die Kinder bekommen etwas Süßes und einen Einhorn-Bleistift in diesem Jahr.

Ansonsten wird zum fünften Geburtstag Tiptoi bei uns einziehen. Ich habe mich im Spielwarenladen ausgiebig beraten lassen (und musste alles ausprobieren, erst, als es ans Mitsingen ging, habe ich mich geweigert …) und fand das ne ganz coole Sache. Außerdem war es ein gefühlt 3497-fach geäußerter Herzenswunsch des Mädchens.

Während wir also morgen mit Paten und Omas und Opas feiern, steigt die große bunte Sause am Freitag kommende Woche. Bis dahin habe ich noch ein bisschen Luft, mir Gedanken zu machen, was wir mit der Brut anstellen. Ich halte Euch auf dem Laufenden!

Und weil Dienstag ist, reihe ich mich gerne wieder ein bei den anderen Kreativen:

Creadienstag  

Dienstagsdinge

Handmade on Tuesday

Kindergeburtstag – die Regenbogen-Einhorn-Edition

Der fünfte Geburtstag wurde vor ein paar Wochen langsam Thema bei uns am Esstisch. “Ich wünsche mir eine Regenbogen-Einhorn-Party”, sagte das Tochterkind. Und obwohl sich meine Nackenhaare beim Gedanken an rosa-bunten Kitsch zunächst aufstellen wollten, fand ich doch recht schnell Gefallen an der Vorstellung.

Die “Platzkarten” in Form von Bodenseekieseln haben wir schon vor Wochen fertig gemacht.

 

Die Gästeliste ist nun auch fix und so haben wir uns an die Einladungen gemacht. Ganz einfach: Weiße Wolken aus Karton mit regenbogenbunten Bändern. Wenig Aufwand, relativ kostengünstig und trotzdem ein kleiner Hingucker.

Wer’s nachmachen möchte: Ihr braucht weißen Karton, aus einem A-4-Bogen lassen sich locker 2 Wolken ausschneiden. Ich habe mir aus grauem Karton eine Schablone gebastelt, damit die Wolken alle gleich aussehen. Mit einem Locher habe ich in die unteren Rundungen einfach ein Loch gestanzt und bunte Geschenkbänder angeknotet. Jetzt brauchen wir nur noch einen Plan für die Party im November, damit wir auf der Einladung auch gleich davon erzählen können …. Ideas, anyone?

 

Auch heute bin ich gerne wieder in der Runde der Kreativen dabei:

Creadienstag  

Dienstagsdinge

Handmade on Tuesday

 

Regenbogen-Einhorn … hier wird’s bunt

Ihr Lieben, ich mache mich hier derzeit etwas sehr rar. Das ist zum einen unserem Familienurlaub geschuldet, in dem wir intensiv Zeit miteinander verbracht haben. Leben mal ganz analog. Wir haben tolle und sonnige Tage im schönen Nürnberg verbracht, haben meine beste Freundin in ihrem neuen Zuhause besucht, waren schwimmen, haben imposante Albbüffel besucht, waren in Gengenbach im Schwarzwald, haben Deko und Geschirr gekauft, viel miteinander gelacht, gekocht und die Zeit genossen. Hin und wieder hat sich auch ein echter Regenbogen am Himmel gezeigt. 🙂

Zum anderen hat mich seit zwei Wochen der Arbeitsalltag schon wieder fest im Griff. Es ist tatsächlich so, dass ich zwar “nur” drei volle Tage arbeite, aber vieles ist dadurch strenger durchgetaktet. Montags steht der Großeinkauf an, Freitags der Hausputz. Von Dienstag bis Donnerstag tauche ich in der Welt der Tasten und Termine ab. Der Samstag gehört meinen zwei Liebsten. Gestern beispielsweise haben wir ein Drachenfest besucht.

Und jetzt lasst mich elegant die Kurve kriegen – weil wir dadurch mittlerweile ganz gut organisiert sind, weiß ich jetzt schon, dass ich kurz vor Hannahs Geburtstag am 1. November wieder null Zeit und tausend Ideen habe. Und weil Hannah sich absolut sicher ist, aus ihrem Kindergeburtstag eine Regenbogen-Einhorn-Party zu machen, bereiten wir schon jetzt vor, was vorzubereiten ist. Und genießen tatsächlich wertvolle Mutter-Tochter-Zeit bei Bastelaktionen wie der heutigen.

Schon zu Sommeranfang haben wir am Bodenseestrand viele flache Kiesel gesammelt. Für eines dieser “Schaumermal-Projekte”. Neulich hatte ich die zündende Idee – die Kiesel werden Platzsteine für die Geburtstagsgäste.

Während Hannah also heute eifrig die Steine mit weißer Acrylfarbe grundiert hat, habe ich anschließend den etwas filigraneren Regenbogen aufgemalt, ebenfalls mit Acrylfarbe und einem sehr feinen Pinsel.

Sobald die Gästeliste feststeht, werden wir die Namen ergänzen. Allein das Geburtstagskind selbst ist ja schon mal sicher. 🙂

Unseren letzten Kindergeburtstag findet ihr hier. Das Thema war “Wald”.

Auch heute bin ich gerne wieder in der Runde der Kreativen dabei:

Creadienstag  

Dienstagsdinge

Handmade on Tuesday

Das Geldgeschenk, das der Himmel geschickt hat. Per Elefantenbote.

Kennt ihr die Leute, die alles haben und sich nichts wünschen? Die zu Geburtstagen einladen und einen vor schier unlösbare Rätsel stellen? Jeder kennt die. (Und wie sehr liebe ich da kleine Kinder, die unbescheiden das Lego-Prospekt aufblättern und ankreuzen, was sie sich wünschen. Alles, halt.) Wir waren am Wochenende zu einem vierzigsten Geburtstag eingeladen und das Geburtstagskind wünschte sich einen Beitrag zur Haushaltskasse. Bei dem Gedanken, Geld in einen Umschlag zu stecken, schluckte ich trocken.

Und dann hirnte ich kurz und hatte die Idee, ein Papierschiff auf eine Landkarte zu kleben, gefolgt von kleinen Booten aus Geldscheinen. Also machte ich mich auf in die Bastelabteilung des hiesigen Gartenmarkts. „Das Geldgeschenk, das der Himmel geschickt hat. Per Elefantenbote.“ weiterlesen

Rosen, Tulpen, Nelken, Muttertagsblumen welken? Nehmt Bügelperlen!

Der geneigte Leser dieses Blogs weiß vermutlich, dass aufgezwungenen Feiertage wie Muttertag und Vatertag nicht unbedingt meins sind. Ich möchte von meiner Familie lieber unterm Jahr einfach so mal überrascht werden, als einen einzigen Ehrentag zugestanden zu bekommen. Trotzdem wird das Kind auch dieses Jahr aus dem Kindergarten selbstgebasteltes Schnickeldi mitbringen und ich werde selbstredend gerührt sein und es auf ewig aufheben. Was ich allerdings gerne mag – die Omas beschenken. Denn schließlich sind sie irgendwie ja auch Schuld dran, dass ich die Freuden der Mutterschaft erleben durfte. Und so hirnte ich eine ganze Weile, was wir denn basteln könnten, das a) dem Kind Freude macht und b) den Omas von Nutzen sein würde. Letztes Jahr ist uns das eingefallen. Ich sinnierte über gemalte Karten bis hin zu einem besonderen Bild für die Oma und sah in Gedanken vor mir, wie sie es an ihre Pinnwand pinnen und nach ein paar Wochen gegen Arztterminzettel und Müllkalender austauschen müssten aus Platzgründen. Und plötzlich war die Idee geboren – die Pinnwand! Zentraler Ort in den Küchen beider Großeltern. Manchmal liegt das Gute ja wirklich nah. Die Omas brauchen Pinnwandmagnete, die hübsch aussehen. Und während ich diesen Geistesblitz hatte, vergrub das Kind seine Hand in Bügelperlen, was einen zweiten Geistesblitz auslöste. Wir basteln Magnete aus Bügelperlen. Und noch dazu in Blumenform! Blumen zum Muttertag gehen ja wohl immer. Und Nichtwelkende sind der Hit in Tüten.

Sie leuchten mit ihren natürlichen Vertretern um die Wette - unsere Blumen aus Bügelperlen.

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Hattu Möhrchen? Mit Kartoffelstempel zum Osterpapier

Nein? Muttu stempeln!  Ok, Scherz beiseite. Ostern kommt bei uns immer völlig überraschend. Ich ignoriere wochenlang goldene und violette Schokohasen im Supermarkt und bilde mir ein, es daure noch Wochen bis ich mich um die Osternester kümmern muss. Und dann stelle ich in der Woche vor Ostersonntag fest, dass Ostern jetzt echt da ist und es für langwierige Basteleien und Tutorials echt zu knapp ist. Guten Morgen auch. Aber heute morgen ereilte mich dann doch ein österlicher Geistesblitz und zwar bei den Kartoffeln im Keller. Ich habe gestern die Ostergeschenke für das Minimädchen besorgt und beschlossen, sie in Packpapier zu wickeln. Das Kind legt noch keinen gesteigerten Wert auf teures Geschenkpapier, sondern rupft alles an Verpackung ab ohne Gnade. Teures Papier und aufwändige Verpackung zu besorgen wäre also im wahrsten Sinn des Wortes rausgeschmissenes Geld. In meinem Kopf ratterte es, als ich die Kartoffeln aus dem Sack nahm. Farben? Check. Pinsel? Check. Kartoffel, Papier, Messer, Zeit? Check. Naja. Zeit nicht wirklich, aber das kennt man ja. Die Sache mit dem Kartoffelstempel dauert ja auch nicht lange. „Hattu Möhrchen? Mit Kartoffelstempel zum Osterpapier“ weiterlesen

Basteln – wenn der große Flow kommt …

1 Mein geliebtes Tochterkind lag mir gestern morgen die ganze Zeit mit ihren Bastelwünschen in den Ohren, wir erinnern uns. Auch am Nachmittag war noch soviel Bastelenergie im Haus, dass ich mich ergab und die Kleine einen Stock tiefer zur Oma schickte, um blaues Bastelpapier zu holen. Und während ich auf die Rückkehr des Spross’ wartete, entstand eine kleine Unterwasserwelt vor meinem geistigen Auge. Und weil sich das mit dem Papier irgendwie hinzog (Kind war bei Oma und hatte nicht die Absicht, jemals von dort wieder mit Papier aufzutauchen, treulose Brut), begann ich schon mal alleine. Ich pinselte und klebte, schnibbelte und freute mich über die bronchienschonende Tätigkeit. Am Ende meiner Arbeit war neue Kinderzimmer-Deko entstanden. Da sag noch einer, so ein grippaler Infekt wäre zu nichts gut. „Basteln – wenn der große Flow kommt …“ weiterlesen