Wie ich einmal in eine Buchhandlung ging und ohne ein Buch wieder herauskam …

…oder andere Münchhausengeschichten. Denn tatsächlich liebeliebeliebe ich Buchhandlungen und besitze noch weit mehr Bücher als Schuhe. Und das will nun echt was heißen. Aber wie sagt Oscar Wilde so schön:

You can never be overdressed or overeducated.

Seit ich wieder arbeite, also seit knapp zwei Jahren, haben mein Lieblingskollege und ich eine schöne Tradition entwickelt: Wir gehen einmal die Woche über Mittag zusammen essen. Unser Stammitaliener hat sizilianische Wurzeln und kocht Gerichte aus seiner Heimat. Die Tageskarte ist so kurz wie köstlich und manchmal fällt mir die Wahl echt schwer. Zu meinen Leibspeisen gehören auf alle Fälle Pasta alla Norma und Pasta alla putanesca. Aber ich schweife ab (wie immer, wenn es ums Essen geht): Unsere Tradition besteht nämlich nicht nur aus Spaghetti, Tiramisu und Espresso, sondern auch aus einem sich anschließenden Besuch unseres Lieblingsbuchladens.

Auf einer recht kleinen Verkaufsfläche schafft es der Buchhändler unseres Herzens immer wieder, ein spannendes Sammelsurium für seine Kunden auszuwählen. Und weil hier gerade italienische Wochen sind (nein, Sie sind nicht bei Aldi Süd gelandet), zeige ich Euch meine beiden liebsten Italo-Krimis *, die ich – natürlich in Italien – geradezu verschlungen habe. Man glaubt ja nicht, wieviel man an einem Seetag schafft, wenn man weder Kochen noch nach der Wäsche oder der Familie gucken muss. Wenn ich groß bin, kaufe ich mir ein Schiff samt Kapitän und gebe als Meldeanschrift “irgendwo im Mittelmeer” an. Oder Palermo. Weil …

Der Autor, Stefan Ulrich, war als Italien-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung vier Jahre lang in Rom zuhause (NEID!)  und hat mit “Die Morde von Morcone” und “In Schönheit sterben” zwei amüsante und kurzweilie Krimis geschrieben, aus denen man herauslesen kann, wie wohl sich der Schreiber in der Wahlheimat gefühlt haben muss.

Worum geht’s?

Giada Bianchi ist eine Lokalreporterin (I feel her), die sich und ihren Sohn allein über Wasser hält. Für eine Lokalzeitung in der Toskana schreibt sie Beiträge, nebenbei betreibt sie einen Kiosk in ihrer Heimatstadt. Als eine Prostituiertenleiche gefunden wird, die mit seltsamen Zeichen markiert ist, hält ganz Morcone den Atem an. Doch es bleibt nicht bei der Leiche. Und Giada bleibt auch nicht allein: Ein deutscher Rechtsanwalt, der sich mit seiner Frau ein Haus in der Maremma gekauft hatte und dort nun alleine sein Singledasein bejammert, wird unversehens in die Ermittlungen – und in Giadas Privatleben – involviert. Das Ende – ich verrate nichts, aber es war spannend.

Und so bleibt es auch im Nachfolger “In Schönheit sterben”, den ich aus Unwissenheit zuerst gelesen hatte, was aber nicht stört, da beide Bücher zwar aufeinander verweisen, aber gut auch einzeln gelesen werden können. Der zweite Teil spielt hauptsächlich in der ewigen Stadt Rom und dreht sich um gefährlichen Narzismus und um die Einmaligkeit von Kunst. Giada gerät ins Visier einer verschworenen Gemeinschaft und muss um ihr Leben fürchten – klar, dass Robert Lichtenwald, der prinzipientreue deutsche Strafrechtler, ihr zu Hilfe eilt.

Wer also noch eine Blitzidee für untern Baum braucht  – ich kann Euch beide Bücher ans Herz legen. Sie lesen sich flott und unterhalten. Mehr braucht’s manchmal einfach nicht.

Wer sich hingegen die ganze Zeit gefragt hat, was das für seltsame Kekse sind: Leider leckere. Ich habe nämlich eine halbe Woche mit ihrer Vor- und Zubereitung verbracht (Hand hoch, wer stand schon mal morgens um sieben fluchend vor der Arbeit in der Küche um “ichhabedasRezeptnichtzuendegelesen-Fehler” auszubügeln??) und hatte inständig gehofft, sie wären einfach nicht lecker, damit ich sie guten Gewissens nie wieder machen muss. Klarer Fall von denkste.

Damit es Euch nicht geht wie mir, eins gleich vorneweg: Ja, Füllung UND Teig müssen über Nacht in den Kühlschrank. Ein Fakt, der meine Backaktion weitere 24 Stunden hinausgezogen hat. Aber egal. Für die unfassbar leckeren sizilianischen Cuccidati braucht ihr:

Ein halbes Kilogramm Mehl, 250g weiche Butter, einen Teelöffel Backpulver, 230g Zucker, ein Päckchen Vanillezucker, zwei Eier, 100g gemahlene Haselnüsse und 100 ml Milch.

Die Zutaten zügig zu einem geschmeidigen Teig verkneten und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Ich sag’s lieber zweimal. 🙂

Für die Füllung braucht ihr:

200g getrocknete Feigen, 80g entkernte Datteln, 100g geröstete Mandeln, 100 Walnüsse, 75g Honig, ein wenig Zitronen- und Orangenabrieb, drei Teelöffel Orangensaft, einen Teelöffel Zimt und eine Prise gemahlene Nelken.

Ich habe all das im Thermomix geschreddert, wer keinen hat, hackt die Zutaten mit einem guten Messer klein und vermengt sie mit dem Saft. Auch diese Mischung muss über Nacht durchziehen. Am nächsten Tag rollt ihr den Teig aus und schneidet zehn Zentimeter breite Streifen. In die Mitte kommt die Füllung, dann wird die Rolle eingeschlagen. Ihr schneidet mit einem scharfen Messer 3cm breite Streifen ab und legt sie mit der Schnittseite nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Sie werden bei 180Grad Ober-/Unterhitze 13-15 Minuten gebacken und noch heißt mit einer O-Saft-Puderzuckermischung bepinselt. Und dann genossen. Mit oder ohne Lektüre dazu. 

*enthält Werbung, aber unbezahlt

Seeluft macht hungrig – wir sind wieder da!

Unser Hausschwan

Da bin ich wieder. Falls sich jemand gewundert hat, dass es ein paar Tage so still war hier – ich habe mir meinen letzten Post selbst zu Herzen genommen und mir eine Auszeit mit meinen beiden Lieblingsmenschen gegönnt. Davon – wie das halt so ist im echten Leben – der erste Tag völlig verregnet (wozu gibt es Buchläden mit Café?) und der zweite dafür mit Sonne pur. Wir haben uns die Seeluft am Bodensee um die Nasen wehen lassen und das süße Nichtsmüssen genossen. (Ihr erinnert Euch: Campen ist nix für Weicheier!) „Seeluft macht hungrig – wir sind wieder da!“ weiterlesen

Das Sackgesicht am Frühstückstisch

Der langjährige Blogleser mag sich jetzt über die Überschrift wundern. Er möge meine Wortwahl entschuldigen, aber trotz intensivster Grübelei fällt mir kein passenderer Ausdruck ein für den Herrn, der uns beinahe am Samstagmorgen im Hotel die Laune verdorben hätte. Beinahe natürlich nur, denn wir waren ja im Urlaub und das Sackgesicht nicht. Und gute Laune ist etwas, was bei uns in keinen Koffer passen würde.

Es war offenbar geschäftlich in Augsburg, dort fand eine Messe für Elektrogroßhändler statt. Und es saß zufällig zwei Tische von uns entfernt beim Frühstück. Eigentlich hätte ich der Herrenrunde keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt. Aber das Sackgesicht machte lauthals auf sich aufmerksam, als es mit seinem Teller vom Buffet zurück zum Tisch kam und sich darüber aufregte, dass das Hotel dasselbe Essensangebot wie vor fünf Jahren habe. „Das Sackgesicht am Frühstückstisch“ weiterlesen

Magischer Zeit-Booster fürs Wochenende

Ich habe eine Zeitschleuse gefunden! Während sonst nach Freitag ruckzuck Sonntagabend ist und ich mich regelmäßig frage, wo das Wochenende hin verschwunden ist, hatten wir die letzten drei Tage eine ganz besonders intensive Familienzeit – wir haben recht spontan die Koffer gepackt und sind übers Wochenende weggefahren. Kriterien waren – nicht zu lange Autofahrt, möglichst allwettertauglich und kindertauglich. Da mir bei der Vorstellung von Kinderhotel mit Rundumbespaßung graut, mein Mann kein Flugzeug betritt und ich keine Lust auf Camping hatte, fiel die Wahl auf einen Städtekurztrip – wir waren in Augsburg (was der geneigte Blogleser natürlich längst weiß, ich redete ja tagelang von nix anderem.) „Magischer Zeit-Booster fürs Wochenende“ weiterlesen

Es war einmal …

… eine Redakteurin mit einer guten Idee. Der Idee, zu Recherchezwecken den hiesigen Stadtarchivar zu einem Thema zu befragen. An einem Montag. Mit dem höflichen Hinweis, die Antworten auf zwei ausgesprochen simple Fragen doch bitte innerhalb der nächsten beiden Tage zu liefern. Gerne auch telefonisch. Was dem Tagesgeschäft einer TAGESzeitung durchaus entspricht. „Es war einmal …“ weiterlesen

Green hair, don’t care. Und: Follower-Power bitte!

Ihr Lieben, ich brauch da heut zweimal Euren Rat.

„Green hair, don’t care. Und: Follower-Power bitte!“ weiterlesen

Hallo Alltag!

Lieber Alltag, wie geht es Dir? Hast Du Dich von mir erholen können? Ja? Schön. Jetzt bin ich nämlich wieder da. Wir haben um die tausend Kilometer zurück gelegt im Urlaub. Dabei sind wir eigentlich gar nicht weggefahren. „Hallo Alltag!“ weiterlesen

Fünf Wahrheiten übers Campen – oder: Warum ich gerne Spießer bin

Wir unterbrechen diese Sendung Ferienetappe für eine wichtige Durchsage für einen wichtigen Blogpost: Eine Ode ans Campen. Aber eigentlich bin ich gar nicht da. Doch, na gut, ein bisschen. Aber wir schalten hier nur ganz kurz in den Arbeits- und Haushaltsmodus (unverschiebbare Termine!), ab Donnerstag ist dann wieder alles auf das “dolce far niente” in der Sonne und am Wasser eingestellt. (Und jetzt erzählt mir nicht, ihr hättet mich hier schmerzlich vermisst, ich glaube Euch KEIN WORT.)

Damit ihr seht, was ICH vermisse, während ich jetzt so am heimischen Schreibtisch sitze, und natürlich, wie schön es am Bodensee ist, habe ich Euch eine Unmenge Fotos mitgebracht. Und wer jetzt sagt – Camping! Igitt! Wie kann man nur?! – für den habe ich heute fünf Wahrheiten (oder eher Lügen?) über die Sache mit dem Leben ohne gemauerte Wände aufgeschrieben. „Fünf Wahrheiten übers Campen – oder: Warum ich gerne Spießer bin“ weiterlesen

Nein,

ich bin nicht ausgewandert, mein Internetanschluss ist nicht gekappt worden und ich habe auch nicht keine Lust mehr. Mir fehlt schlicht die Zeit zum Bloggen!
Aber nachdem mein Blog mich vermisst, melde ich mich doch mal wieder zu Wort.
Der D-Zug rast noch immer, aber ich habe mich gut an die Reisegeschwindigkeit gewöhnt.
Was ist in den letzten vier Monaten passiert? Viel und nichts. Ein paar Häppchen: Job ist immer noch wunderbar, ich habe meine Jungs gut im Griff. Ich war auf Kreuzfahrt und habe sehr entspannte 11 Tage auf dem Mittelmeer und dem Atlantik verbracht. Jetzt genieße ich den Weihnachtsurlaub und widme mich ganz hausfraulich dem Plätzchenbacken
Ich habe viele Bücher gelesen in den letzten Wochen, viele Schuhe erstanden und es mir recht gut gehen lassen. Das Leben, aber das ist ja nix Neues, ist eine wunderbare Sache!
Ich hoffe, Euch da draußen geht’s gut und ihr habt mich nicht vergessen. Einer meiner guten Silvester-Vorsätze wird sicher sein, mehr zu bloggen. Versprochen.

Berlin, Berlin!

Noch glaube ich es ja nicht. Aber ich habe heute Mittag tatsächlich Urlaub gebucht. Hab’s schwarz auf weiß. Wir fahren nach Berlin!
Am 31. geht’s los, am 5. kommen wir wieder. Und ich freu mich drauf!
Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!
Falls irgendjemand einen Tipp hat, was man UN-BE-DINGT gesehen haben muss in Berlin – immer raus damit!