Butter bei die Brote!

Erinnert Ihr Euch noch, dass ich vor ein paar Tagen von der köstlichen Butter erzählt habe, die ich in einem kleinen Lädchen gekauft hatte? Es hat mir keine Ruhe gelasen. Wozu steht ein Thermomix in meiner Küche? Und so ließ ich heute unsere Alexa allerhand Zutaten auf meine Einkaufsliste quatschen, verwarf einen Teil davon beim Einkaufen wieder und wich von meinem ursprünglichen Plan ab, zehn verschiedene Buttersorten à 250g auszuprobieren. Weil unser Haushalt zweieinhalb Personen umfasst, die nicht bis nach Silvester ausschließlich Butterbrote essen möchten, seien sie auch noch so lecker.

Weil ich eine fixe Idee im Kopf hatte und trotzdem nicht auf die klassische Kräuterbutter verzichten wollte, habe ich mich in meiner grenzenlosen Bescheidenheit auf ZWEI Sorten festgelegt.

Vermutlich eignet sich jede Küchenmaschine, die etwas Stängel und auch festere Zutaten kleinkriegt, ich habe den Thermomix TM5 bemüht. Vermutlich könnte man die Zutaten auch ganz fein hacken und unter weiche Butter ziehen, so dass die Rezepte in jeder Küche nachgemacht werden können. Einziges Ausschlusskriterium: Wer keine Butter mag, sollte jetzt nicht weiterlesen. Er sollte vielleicht sowieso gar nichts mehr hier lesen, wir kommen offenbar von anderen Planeten. 🙂 (Früher, als ich noch Wurst und Fleisch gegessen habe, war Butter UNTER TEEWURST für mich das Größte. By the way: Warum heißt die eigentlich Teewurst? Oder heißt die nur bei mir so?)

Egal. Jetzt aber Butter bei die Fische. Höhö.

Für die Kräuterbutter braucht ihr:

250 g Butter, 3 Stängel frischen Dill, 10 Stängel frischen Schnittlauch, 5 Stängel frische, glatte Petersilie, Salz, Pfeffer, eine Knoblauchzehe, ein Esslöffel Olivenöl.

Ich habe die grob gewürfelte Butter und die übrigen Zutaten 10 Sekunden bei Stufe 6 gemixt. Herausgekommen ist eine wunderschön grüne Kräuterbutter.

Für die Tomaten-Zimt-Butter habe ich folgendes verwendet:

125 g Butter, 4 getrocknete, marinierte (in Öl) Tomaten, 1/2 Teelöffel Zimt, 1/2 Teelöffel rote, scharfe Paprika, etwas Salz und etwas Pfeffer. Die Mengenangaben sind Etwa-Angaben.

Auch hier habe ich auf Stufe 6 10 Sekunden gemixt. Wem die Tomatenstücke noch zu groß sind, der hängt ein bisschen Zeit an.

Die Butter lässt sich im Kühlschrank wunderbar aufbewahren, wer also nicht jeden Tag Lust auf Butterbrot hat, kann sich etwas Zeit lassen. Die beiden Buttersorten passen als Topping gut zu dunklem Fleisch, ich kann mir aber auch vorstellen, dass sie Gemüseaufläufe verfeinern. Oder eben Butterbrote.

Lasst es Euch schmecken!

PS: Kleiner Hausfrauentipp: Wäsche wird wesentlich effizienter und schneller sauber, wenn man die Waschmaschine nach Befüllen der Trommel auch anschaltet. Für Euch getestet.  

 

Pizza multicolori! Buntes Essen gegen das Dezembergrau

Wie der aufmerksame Blogleser ja weiß, sind Regenbogen und Einhörner beim Tochterkind ja grad der heiße Sch… also eben total angesagt. Ich hatte ja die sehr leise Hoffnung, dass der Hype um das gehörnte Fabelwesen nach einer Regenbogeneinhorn-Overkilll-Geburtstagsparty etwas abflaut. Aber so richtig spürbar ist das bisher noch nicht. Und so habe ich mich heute einfach anstecken lassen und bin in der Küche kreativ geworden. Bevor jemand aufschreit: Es gab kein Einhornsteak. Aber dafür Regenbogenpizza.

Und während vor meinem Küchenfenster die Welt immer dunkler zu werden schien und der Schnee in Sturmböen quer übers Land fegte, schnibbelte ich meditativ Gemüse in kleine Würfel und schaute dem Pizzateig beim Gehen zu.

Wer Lust auf Regenbogenpizza hat (die man auch bei Sonne, Gewitter oder Monsun essen kann), braucht dazu folgendes:

Für den Teig

400g Mehl, 30ml Olivenöl, 220ml Wasser, 20g frische Hefe

Hefe im Wasser zerbröseln und auflösen, Mehl und Öl zügig unterkneten und den Teig abgedeckt eine Stunde gehen lassen.

Für den Belag

1 Dose Pizzasoße, 1 rote und 1 orange Paprika, eine Dose Mais, eine Hand voll Brokkoli-Röschen, 100g Salami (wer es komplett vegetarisch mag, nimmt hier einfach blaue Zwiebeln, ebenso kann man eine Reihe Champignons oder Mozzarellawürfel einfügen. Ich habe den Salamistreifen einfach abgeschnitten und meiner hungrigen Familie verfüttert.)

Der Teig reicht für ein Blech. Zuerst die Pizzasoße, danach den Reibekäse darauf verteilen. Italiener überbacken ihren Pizzabelag nicht mit dem Käse, sondern geben ihn als Schicht über die Tomatensoße, erst dann kommen die übrigen Zutaten. Ich habe es der Optik wegen genau so gemacht und nur am Ende noch ein bisschen Käse obenauf gestreut.

Bei 220 Grad backt die Pizza etwa 15 Minuten.

Ich wünsche Euch viel Freude beim Essen!

Und a propos Essen: Ich kann schon auch mal einen Tag überleben, an dem es “irgendwas” gibt. Ihr wisst schon, ein belegtes Brötchen vom Bäcker, eine überbackene Seele auf die Hand. Was Schnelles. Aber grundsätzlich finde ich es für mein Seelenwohl notwendig, EINMAL am Tag etwas Richtiges zu essen. Es muss nicht immer selbstgekocht sein, auch wenn ich wirklich gerne koche. Aber es muss eine vollständige Mahlzeit sein, ich mag mich dabei an einen Tisch setzen und Besteck haben. Neulich war ich mit einer lieben Kollegin Salat essen. Auch nichts Warmes, aber gilt für mich als richtiges Essen. Abends reicht mir dann ein Brötchen, etwas Käse, manchmal ein paar frische Zutaten wie Gurkenscheiben oder im Sommer Tomaten, ansonsten gerne eingelegte Oliven oder Kapernäpfel oder gefüllte Pepperoni oder oder oder. Besonderes Highlight für mich zur Zeit: Die Meerrettich-Orangen-Butter und die Elsässer-Kräuterbutter, die ich mir in einem kleinen italienischen Lädchen besorgt habe. Sollte ich jemals herausfinden, wie man sie selbst macht, werde ich  Euch das Rezept verraten. Und damit die Weltherrschaft an mich reißen. 

Bis dahin begnügt ihr Euch einfach mit bunter Pizza. Ich kann ja nicht überall sein.

PS: Die Verspätung dieses Freitagsposts wurde Euch präsentiert mit freundlicher Unterstützung von Mittagsschlaf. Fragt nicht.

Wie ich das weltschönste Kochbuch fand und einen Frisurentrend schuf in nur 24 Stunden!

Manchmal behaupte ich, kein Laster zu haben. Ich trinke nicht, rauche nicht, bin nicht solarium- oder spielsüchtig. Schuhe zu kaufen KÖNNTE man allenfalls auf meine ansonsten blanke Liste der Lasterhaftigkeiten setzen. Und seit meiner Kindheit – Bücher. Weil die Anziehungskraft einer jeden Buchhandlung mich willenlos macht, weil ich den Duft nach bedrucktem Papier liebe, weil ich die Haptik des Umblätterns mag … es gibt tausend gute Gründe dafür, ein Buch zu kaufen. Und mein Gewissen, dass mich wegdrückt vom Bestsellerregal mit dem (blöderweise guten) Argument, dass ich noch stapelweise ungelesener Bücher daheim und proportional umgekehrt dazu wenig Zeit zu lesen habe. Nur bei einem Regal zieht das Gewissen den Kürzeren. Wer kann schon genug Kochbücher besitzen?

Ich habe schon oft aussortiert, umsortiert, weggegeben, neu gekauft. Nicht jedes Buch hielt, was Titel oder Cover versprachen. Manche Rezepte waren ungeahnt zeitintensiv oder einfach nicht lecker. Oder – und das ist ein wichtiges Argument – die Bilder im Buch waren lieblos und nicht sahen nicht nach Nachkochen aus. Bis ich gestern dieses Buch in die Finger bekam.

Im Knesebeck-Verlag erschienen, ist “Ein Fest im Grünen” in Wahrheit ein Fest für die Sinne. Das Buch ist ausnehmend schön gestaltet und die Bildsprache ist einfach nur mächtig und fesselnd. Außerdem stellt sich die Autorin in einem langen, sympathischen Vorwort vor und ich bin immer noch geflasht von der Aussicht ihrer Terrasse mitten im Wald. (Und neidisch auf ihr Küchenfenster). In dem Buch finden sich ausschließlich vegetarische Gerichte, die aber so ausgewogen, bunt und abwechslungsreich sind, dass überhaupt nicht auffällt, dass sie fleischlos sind. Cocktails und Süßspeisen sind ebenso dabei.

Ich habe mich heute spontan vom Buch dazu inspirieren lassen, Spaghetti mit Zucchini und Karottenfäden zu kochen. Ich habe das Rezept ein wenig variiert, weil Hannah keinen Thymian mag und war auch sonst ein bisschen kreativ.

Meine Variante:

Ich habe 2 Karotten geschält und dann genau so wie eine Zucchini mit dem Sparschäler in lange, dünne Scheibchen geschält. Ich habe eine große Knoblauchzehe und zwei Zweige Rosmarin ganz klein geschnitten und zusammen mit einem Esslöffel Butter und etwas Olivenöl in der Pfanne angehen lassen. (Der Duft haut einen um!) In diese Mischung habe ich die Gemüsescheibchen gegeben und sie mit etwas Brühe und Sahne abgelöscht und die Flüssigkeit einkochen lassen. Dazu habe ich einfach knapp 300g Spaghetti gekocht, abschließend alles vermischt und mit etwas geriebenem Käse bestreut. Kind und Mann haben die Schüssel leergemacht, ich habe zwischen dem leisen Schmatzen herausgehört, dass es sehr lecker war. 😉

Den Rest des Tages habe ich übrigens auf einem Gerüst in schwindelnder Höhe verbracht (mindestens 2 Meter! Uah!) und habe einen Dachvorsprung gestrichen. Etwa auf der Hälfte angekommen war mein Farbeimer leer und ich fuhr ins Fachgeschäft, um Nachschub zu besorgen. Just in dem Moment, als ich der Dame erklären wollte, welche Farbe ich brauche, hatte ich den Namen vergessen. “Holzlasur, ganz dunkelbraun”, sagte ich und deutete auf meine völlig gesprenkelte Jeans. “In dem Ton wie auf meiner Hose!” fügte ich an. Die Dame nickte wissend und ging lächelnd zum Regal. “Palisander”, sagte sie. “Haben Sie übrigens auch in den Haaren!”

Falls ihr also demnächst zum Frisör geht und mal was Pfiffiges wollt (Hände weg von jedem Frisör, der Worte benutzt wie fetzig oder pfiffig im Bezug auf einen Haarschnitt, geht schief. Für Euch getestet vor Jahren.), dann wählt blond mit Palisandersträhnchen. Wenn das kein Trend wird, weiß ich auch nicht.

 

 

All you need for picknick #3 – Bulgursalat

Seit knapp zwei Jahren esse ich vegetarisch, ungefähr mit dieser Entscheidung zogen etliche neue Lebensmittel in meinen Vorratsschrank ein. Darunter: Couscous und Bulgur. Eigentlich habe ich von beidem immer genügend auf Vorrat, wenn – eigentlich – der Teufel kein Eichhörnchen wäre und ich just an dem Tag, an dem ich einen Bulgursalat machen wollte, vor einer halbleeren Packung stand und – das ist das eigentlich Doofe – im Laden alle Salatzutaten kaufte, nur eben keinen neuen Bulgur. Sieht meine Portion also ein bisschen klein aus, liegt das einfach daran, dass ich Reste aufgebraucht habe. Für einen alleine hat’s locker gereicht, wenn ihr den Salat zum Picknick mitnehmt, wird die Portion größer. 

Bulgursalat Draufsicht

 

„All you need for picknick #3 – Bulgursalat“ weiterlesen

Kinderteller – #2: Gemüse-Bolognese mit Ravioli

“Ich esse mein Gemüse nicht, nein mein Gemüse ess’ ich nicht!” Habt ihr etwa einen solchen Gemüsekasper am Tisch sitzen? Vielleicht überzeugt ihr ihn mit dieser Gemüsebolognese, die ganz ohne Fleisch aber dafür mit vielen Kräutern und knackigen Stückchen daherkommt. Auf zu einer neuen Folge: Leckeres auf dem Kinderteller!

Fertiges Essen

„Kinderteller – #2: Gemüse-Bolognese mit Ravioli“ weiterlesen

Frau von Stepford in Retroschürze sucht Supersauger

Liebe Freunde der heimischen Wälder, dieser Blogbeitrag wird Ihnen präsentiert von “Restlos platt in Retroschürze”. Ihr versteht nur Bahnhof? Ich hatte irgendwann auch das Gefühl, auf einem solchen gelandet zu sein. In Tokio. Zur Rushhour. Denn wir haben uns heute mit gefühlt 534.872.309 anderen Menschen auf zum Stuttgarter Messeherbst gemacht.

„Frau von Stepford in Retroschürze sucht Supersauger“ weiterlesen

Topfgeschichten – den Sorten auf der Spur

Die Auswahl in unserem hiesigen großen Supermarkt erschien mir bisher immer riesig. Bis ich letzte Woche eine interessante Reportage auf dem Dritten gesehen habe. Tatort-Kommissar Andreas Hoppe machte sich auf die Suche nach alten Obst- und Gemüsesorten, die kaum noch angebaut werden. Wer gucken möchte: Hier. Er wurde in der Reportage auch fündig, bei regionalen Bauern, in Hofläden oder in spezialisierten Gärtnereien. Aber im Supermarkt? Fehlanzeige.

„Topfgeschichten – den Sorten auf der Spur“ weiterlesen

Topfgeschichten – Gnocchi am Spieß

Als die liebe Ina von whatinaloves diesen Monat bei ihrem Blogevent “let’s cook together” das Thema verkündete, war mir sofort klar, dass ich dabei bin. Und ich wusste auch gleich, was ich mache. Es hat jetzt nur mit der Umsetzung ein bisschen gedauert, aber so ist das halt mit Kind im Haus. Und in der Küche.

Was passt zum Motto “aufgespießt!” besser, als leckere Antipasti-Spieße mit Gnocchi und frischen Tomaten? „Topfgeschichten – Gnocchi am Spieß“ weiterlesen

Topfgeschichten – Noah mit Kartoffeln.

Folgender Dialog ergab sich vor wenigen Minuten am Venusschen Esstisch. Ich, eine Auflaufform auf den Tisch stellend: “Vorsicht, heiß!” Mann und Kind im Chor: “Mmmmh!”

Beide bekommen die Teller vollgeschaufelt, wobei die Menge je nach Tellergröße natürlich variiert. Beide gucken das Essen an. Dann sich. Dann mich. Fast im Chor fragen sie mich: “Was ist DAS da?” „Topfgeschichten – Noah mit Kartoffeln.“ weiterlesen

Es duftet…

…in der gesamten Wohnung. Nach knusprigen, ofenwarmen, frischen Brötchen. (Seht ihr’s? Seht ihr, wie DIE duften? Wo bleibt das Geruchsinternet?)

Nach meinem Backdesaster gestern (die Brötchen werden zu Knödelmasse), habe ich gleich heute morgen neuen Teig nach einem anderen Rezept angerührt. Er ist mir viel besser geglückt und als ich mit dem Kind vom Einkaufen nach Hause kam, konnten wir gleich loslegen. „Es duftet…“ weiterlesen