Fingerabdruck – so seh ich das…

Mein Fingerabdruck hat außer auf meinem Finger nirgends was verloren. Keiner kann mir plausibel erklären, wozu diese Daten gebraucht werden.
Die Argumente sind:

– Wenn mein Ausweis gestohlen wird kann ich nachweisen, dass das meiner ist.
Ok. Wenn mein Ausweis geklaut wird, melde ich den als gestohlen. Was immer irgendwer danach damit tut, ist ohnehin illegal. Es hilft mir nichts, meinen Ausweis als den meinigen deklarieren zu können, wenn er weiß der Geier wo in der Unterwelt verschwindet. Ich bin viel eher froh, dass dann nicht auch noch meine Fingerabdrücke drauf sind. Und mal ehrlich – wie oft wird einem schon der Ausweis von einem Doppelgänger geklaut? Das Bild ist ja auch noch drauf.

– Ich kann mich damit im Internet und an Automaten ausweisen.
Ganz ehrlich? Sowas hab ich bisher noch nicht vermisst. Wozu sollte ich mich denn im Internet als mich selbst ausweisen? Jedesmal, wenn ich meinen Ausweis dann an meinen Home-Scanner halte, weiß das Internet, wo ich mich rumtreibe und speichert das mit meinen persönlichen Daten? Ja schöne neue Welt. Wer kann das denn bitte wollen?! Und an Automaten… nun gut. Was für Automaten sollten das sein? Die einzigen Automaten, die bisher Daten von mir wollten, sind die Geldautomaten. Die haben meine Karte und ich gebe eine Geheimnummer ein. Langt, finde ich.

– Die online-Unterschriften-Funktion
Ich kann damit Dokumente im Internet rechtsgültig unterschreiben. Juchuu! Dafür muss nur ein Signaturzertifikat installiert werden, das von einem Zertifizierungsdiensteanbieter erledigt wird. Ups – gehen hier meine Daten an Dritte? Wer garantiert mir, dass er mit meinem geklauten Ausweis dann nicht prima Verträge abschließen kann?

Alles in allem – kein Mensch konnte mir bisher einen unschlagbaren VORTEIL dieser Geschichte so erklären, dass ich ihn mit meinen bescheidenen geistigen Mitteln begriffen hätte.
Es sieht doch viel eher danach aus, dass mal wieder Daten gesammelt werden und dem Deckmantel der Bequemlichkeit. Wozu die Daten später verwendet werden, lässt sich ja noch überlegen.
George Orwell würde nicken.

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