…um Papier, Müll und den feinen Unterschied zwischen beidem.
Sprich – die arme kleine Venus widmet sich ihrer Ablage.
Kennt ihr das? Phasen in Eurem Leben, wo nichts, aber auch gar nichts mehr geht? Wo man ganz unten in einem Brunnenschacht herumdümpelt, ohne besonderen Grund? Wo man alles verschiebt, was nicht lebensnotwendig ist oder vom Finanzamt gefordert wird? Wo man es völlig unvorstellbar findet, noch ein Quäntchen mehr zu tun als man ohnehin schon kaum schafft? So fühlte ich mich die letzten Wochen mehrfach. Jede gute Idee, die ich hatte, habe ich – völlig venus-untypisch – fünf mal hin und her gewälzt um sie letztlich zu verwerfen. Lohnt sich nicht, zu anstrengend, zu langwierig, zu… ach ich weiß auch nicht. Ich hatte nicht mal Lust zu bloggen. Erzähl mal anderen was spannendes, wenn Du Dich mit Dir selbst langweilst.
Mit zunehmender Dauer meines Urlaubs hört das auf. Ich habe mich bewusst aus meinem Trott herausgenommen. Gestatte mir, im Bett zu bleiben bis zehn. Bemühe mich, mich um halb elf nicht schon darüber aufzuregen, dass ich im Bett war bis zehn. Hakuna matata.
Gut getan hat definitiv der Tapetenwechsel. Herauskatapultiert aus dem täglichen Trott, hinein in eine neue Umgebung, neue Städte, andere Dinge (ihr erinnert Euch, ich war im Fußballstadion und fand’s cool, nur eine von vielen für mich ungewöhnlichen Sachen).
Und jetzt hab ich mich an die Ablage gemacht. Weil ich an die Ordnung-außen-Ordnung-innen-Therorie glaube. Wenn ich nur wieder den Überblick über mein Chaos habe, sprich, das Chaos beseitige (und Chaos ist noch ein schönes Wort für die ständig kippelnden Haufen auf meinem Schreibtisch), dann kehrt auch die Kreativität zurück. Hatte schon die erste gute Bastel-Idee. Wird vielleicht morgen umgesetzt. Oder ich fahr morgen mit Herrn Venus in die Schweiz. Noch mehr Tapetenwechsel – noch mehr Entspannung.
Aber erst morgen. Heute mach ich brav meine Ablage. Ich habe eine Vision. Die von einem aufgeräumten Schreibtisch und von einer kreativen Schreibwütigen, die mit einem Griff die richtigen Zettel in der Hand hat und nie einen funktionierenden Kugelschreiber suchen muss. Die sich nicht durch Berge von Papierkram wühlen muss, um ein Foto zu finden. Die am Telefon sagen kann “einen Moment, ich hab’s gleich” statt “Kann ich Sie zurückrufen? Morgen?”.
Ich arbeite dran. Ehrlich.