Ganz schön medienaffin…

…bin ich wohl. Das ist mir gestern mal wieder bewusst geworden. Ich beschäftige mich nicht nur in  meiner Freizeit mit Medien (herrlich sinnloses Rumsurfen in den Weiten des Netzes z.B.) sondern eigentlich immer. Mein Leben besteht zu einem sehr großen Teil aus Medien. Ich arbeite für eine Firma, die ein Online-Produkt entwickelt. Ich schreibe für Printmedien. Konzipiere ein Print-Magazin. Blogge seit Jahren mit wachsender Begeisterung. Natürlich ist das eine Generationssache, ich habe das Internet “aufkommen sehen” und kann mir ein Leben heute nicht mehr ohne vorstellen.

Würde man mir verbieten, zu schreiben, zu bloggen und das Internet zu nutzen, mein ganzer Tag würde komplett anders aussehen. Medien sind für mich ein absolutes Neigungsfeld. Ich bleibe in jedem Urlaubsort vor dem Aushang der örtlichen Tageszeitung stehen und studiere die Artikel. Kaufe Tageszeitungen, die ich noch nie gelesen habe. Einfach weil ich spannend finde, was so passiert in anderer Leute Leben und Gegend.
Auf der Frankfurter Buchmesse, so hieß es im Radio, sei die Nachfrage nach E-Readern enorm. Ich dagegen kann mir nicht vorstellen, meine Bücher auf einem Bildschirm zu lesen, so augenfreundlich der auch sein mag. Natürlich lese ich viele Nachrichten online, aber nichts geht über das Geraschel von Zeitungsseiten beim Frühstück und die schwarze Farbe auf den Fingern. Früher oder später wird uns vermutlich die Entwicklung überrollen und papierhaftes Lesen wird immer mehr verschwinden. Dann werde ich in meiner kleinen Bibliothek sitzen und wehmütig über Buchdeckel streichen und Lesebändchen grade ziehen.
Ich gebe z

Medien – Nutzen vs. Risiko

Ich behaupte gerne, ich hätte eine eigene Meinung zu verschiedenen Dingen. Wenn ich das sage, kommt es mir auch wirklich so vor. Ich stelle nur immer wieder und immer öfter fest, dass meine Meinung subjektiv ist und auf einer Informationsschieflage basiert. Ich versuche mich bestmöglich über das zu informieren, was mich interessiert. Die Medienvielfalt ist hilfreich auf der einen Seite. Aber meine Meinung bildet sich nicht nur aus dem, was mir die Medien erzählen, sondern auch aus dem, was sie weglassen Und darin besteht die Gefahr der Einseitigkeit. Es ist erstaunlich, nein, erschreckend eher, wie sehr sich der Blick auf manches verändert, wenn man sich intensiv um mehr Hintergrundwissen bemüht. Die Medien haben Fast-Food-Charakter – schmeckt irgendwie, macht satt irgendwie. Aber ist weder gesund noch trägt es zum Vitaminhaushalt bei. Schlimmer noch – die Geschmacksnerven stumpfen ab.
Die Medien bereiten Nachrichten in schnellverdauliche Häppchen auf. Sensation hier, Skandal da. Wenig Text, der Leser soll nicht überfordert werden. Als Beilage wird eine Statistik serviert, aus der man alles mögliche herauslesen könnte. Und fertig ist das Drei-Gänge-Menü aus “Das ist passiert – der ist schuld – das ist DIE Meinung dazu”.
Und der Leser… schluckt es und freut sich, so gut informiert zu sein. So satt. Das happy meal für den Geist.
Ich will nicht alle Medien über einen Kamm scheren. Es gibt – dank Internet – eine große Auswahl an Informationsquellen. Blogger gehören auch dazu. Aber es ist schade, dass gerade diese Blogs die bezahlbaren Bio-Feinkostläden sind und die Massenmedien übersalzenen, einheitlichen Großküchenfraß servieren.
Wer nicht wirklich Acht auf seine “Ernährung” gibt, wird sprichwörtlich abgespeist mit Sattmachern.
Und am schlimmsten finde ich, dass ich hier von meinem eigenen Berufsstand rede.