Gelüste!

Gelüste habe ich jetzt und zwar auf ein Nutellabrötchen!
Wer etwas anderes gedacht hat, soll sich was schämen!
Schon ziemlich lang gibt’s das in unserer Küche nicht mehr weil fett und ungesund. Ich vermisse es ja auch nicht. Normalerweise nicht. Aber im Moment hätte ich gerne ein Brötchen mit messerrückendick Nutella drauf.
( Nein, ich bin nicht schwanger )

Zeitsprünge…

Gestern Abend habe ich eine komische Erfahrung gemacht. Von acht bis halb elf saß ich in einem Vortrag über das Leben im Alter. Gut, ich wäre dort sicher nicht hingegangen, wenn ich nicht darüber schreiben hätte müssen. Aber interessant fand ich es trotzdem.
Auf dem Heimweg haben Schatzi und ich bei einer Fast-Food-Kette Halt gemacht, weil uns ein nächtlicher Hunger angefallen hat. Dort in der Schlange tippte mich plötzlich jemand auf die Schulter. Eine alte Bekannte, die ich bestimmt zwei Jahre nicht mehr gesehen hatte. Ich nahm sie in den Arm und freute mich ehrlich, sie mal wieder zu sehen. Neben ihr stand ein Typ, den ich vor knapp zehn Jahren mal kennen gelernt hatte. Er legte den Arm um meine Bekannte, guckte ein bisschen glasig, hatte eine Bierflasche in der Hand und sagte deutlich lauter als nötig: “Frau Venus is in da house!” Ich wusste noch nicht mal genau, was ich ich darauf antworten sollte. Ich lächelte milde und sagte Hallo. Als sie mich fragte, wo wir denn herkämen, sagte ich höflich: “Wir kommen gerade von einem Vortrag über den demographischen Wandel der Gesellschaft”. Meine Gegenüber guckten mich ungläubig an. Wir bekamen unsere Bestellung und verließen den Laden, ohne uns groß zu verabschieden. Draußen auf dem Parkplatz meinte Schatzi mit einem Schmunzeln: “Soso, in da house… wer is’n das und woher kennst Du den eigentlich?” Wir sortierten gemeinsam Erinnerungsfetzen und stellten fest, dass er ihn auch kannte. Dass er mit meiner Bekannten zusammen ist, wusste ich nicht. Ich weiß aber, dass die beiden sich schon länger kennen, weil sie früher – aufm Dorf – im selben Jugendkreis waren.
Diese Begegnung scheint völlig nichtssagend zu sein – einerseits. Aber mich hat sie zum Grübeln gebracht. Ich bin zwei Jahre älter als die beiden. Auf dem Papier. Aber mindestens 15 gefühlte Jahre. Weil sowohl V. als auch H. sich noch immer gleich benehmen, wie im Teenie-Alter. Bin ich rasend schnell gealtert, weise und tantig geworden, oder sind die beiden einfach in eine Zeitschleife gerutscht, die einen am Älterwerden hindert?
Sie haben noch genauso ausgesehen, wie zu Jugendkreis-Zeiten. Da ging der gute V. mal mit der einen, mal mit der anderen. Jetzt mit H. Vielleicht will er alle Mädels durchmachen.
Aber ist man aus der Phase nicht auch mal rausgewachsen? Hmje. Ich fühle mich zur Zeit ganz schön alt.

Gebt! mir! Bücher!

Lesephasen hatte ich schon öfter. Immer wenn ich mit mir im Reinen bin, wenn ich ausgeglichen bin und es mir gutgeht, lese ich. Zur Zeit ruhe ich offenbar in mir selbst. Fünf Bücher in nicht einmal ganz vier Wochen sind auch für mich ein ordentliches Pensum. Ich fange gerade mit dem sechsten an. Böse Zungen behaupten, ich würde nur jede zweite Seite lesen, was eine unverschämte Unterstellung ist. Ich kann die Geschichten aus den Büchern 1:1 wiedergeben. Nur will es keiner hören.

*kracks* – Glücksk*rmampf*

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Arbeite mit denen zusammen, die Wissen und Geld haben.

Na dann: Haaallo! Wo sind die mit Wissen UND Geld? Ich biete euch eine Zusammenarbeit an!
Komischer Keks heute…

*Gähn*

So besch… hab ich lange nicht mehr geschlafen…
Müde und zufrieden hab ich mich um elf unter die Decke gekuschelt , um um halb zwei wieder aufzuwachen – ungefähr so: . Ausgeschlafen irgendwie. Dabei war ich noch in die Decke verwickelt und mir war lästig warm. Ich wäre sicher wieder eingeschlafen, hätte nicht vor meinem Fenster die Erde ihren Untergang geprobt – es rumpelte, rasselte, plätscherte und blitzte die halbe Nacht. Immer, wenn ich gerade dabei war, einzuschlummern, zuckte ich zusammen, als wolle mich jemand unbedingt wachhalten. Heute morgen hätte ich dann prima schlafen können. Hätte sich nicht der Schornsteinfeger um halb acht angekündigt. Jetzt ist es fast acht. Er war noch nicht da.

Ich höre Stimmen!

Die Geschichte nahm vorgestern ihren Anfang.
Ich war mit Mami bummeln in der Stadt. Ob es an einem magnetischen Erdfeld oder an einem inneren Zwang liegt, ich kann es nicht mehr sagen. Denn wie in einem Sog fühlte ich mich zum Schaufenster des Schuhladens hingezogen. Und da hörte ich die Stimme zum ersten Mal. Sie hauchte “Hallo”. Ich schaute links und rechts, musterte meine Mama eingehend… nein, da war keiner, der mich hätte meinen können. Und doch war die Stimme noch da: “Hal-o-ho”, flüsterte sie wieder. Da erkannte ich es: Die Stimme ging von einem Paar güldener Sandalen aus!
Ich guckte nur kurz hin und gleich wieder weg. Hübsch waren sie ja. Aber ne. Nicht schon wieder Schuhe. Diesmal nicht. Ich ignorierte fleißig das lockende, säuselnde Anbiedern der außerordentlich hübschen, hochhackigen… na, ihr wisst schon.
Wir schafften es, uns von dem Schaufenster loszueisen. Die Stimmen in meinem Ohr wurden mit jedem Schritt leiser. Als ich abends im Bett lag, war ich geradezu stolz auf mich. Bis gestern morgen. Die Stimmen waren wieder da. Und das, obwohl zwischen meinem Bett und dem Schaufenster mindestens fünf Kilometer lagen. Die Stimmen waren traurig. “Einfach so hast Du uns stehen lassen”, flüsterten sie. “Dabei haben wir dir doch gefallen, oder?”… “Ja, schon”, wollte ich mich gerade rechtfertigen, da begann die Stimme mir zu drohen! “Stell Dir vor, eine andere Frau kauft uns! Mit Hornhaut und ungepflegten Zehennägeln!” Mir wurde ganz schlecht. Diese hübschen goldenen Sandalen an ungepflegten Frauenfüßen, die sie gar nicht zu schätzen wussten? Mit einem unguten Gefühl beendete ich das Frühstück. Mein Verstand sagte unaufhörlich Dinge wie “Du hast schon vier Dutzend Paar Schuhe.” “Kein Mensch braucht GOLDENE Sandalen”. “Bestimmt sind sie unbequem”.
Womöglich waren sie ja schon längst verkauft! Ich könnte ja mal… nein. Ich kaufe keine Schuhe. Ich fuhr also in die Stadt. Und schlenderte durch etliche Geschäfte, immer darauf bedacht, die Stimmen zu ignorieren oder durch andere zu ersetzen. Aber weder von lindgrünen Tops noch von weißen Jeans, noch nicht mal von glitzerbestickten Geldbörsen ging irgendein Mucks aus. Nichts. Ich konnte geradezu ekstatisch feststellen, dass genau DIE Jeans, die es letztens nicht in meiner Größe gab, endlich wieder ganz oben auf dem Hosenstapel lag. Aber nichts. Die Jeans sagte keinen Piep. Na schön. Ich lauschte also nochmal in mich hinein. “Du willst es doch auch”, sagten die Stimmen da. Ich konnte nicht anders. Verließ den Laden mit der lindgrün-Glitzer-Superjeans-Auslage und marschierte geradewegs auf den Schuhladen zu. Um ein Haar hätte ich “Ich kooommeee” gerufen, als ich die Ladentür stürmte. Der Handel war schnell perfekt. “Diese Sandalen in Größe 37”, die Verkäufern hechtete gehorsam ins Lager, die Schuhe passten, sehen wunderbar aus, bezahlt, eingetütet, raus aus dem Geschäft. Und die Sandalenstimmen? Sie schweigen. Die Schuhe geben keinen Ton mehr von sich. Sie sehen einfach nur noch gut aus an mir! Nur die Stimme in meinem Ohr, die ist noch da. Kurz nachdem ich Zuhause war, hab ich sie wieder gehört. “Jetzt hast Du ja schon wieder Schuhe gekauft. Musste das sein?”, fragte sie mich spöttisch. “Halt die Klappe”, habe ich zu mir gesagt. Und die Sandalen glitzerten zustimmend.

Männer im Stress…

…sind irgendwie … wirr.
Nachfolgend eine Sequenz aus dem Telefongespräch mit einem Kollegen gestern.

Er: Ich rufe an, wegen der Rezension. Wann schickst Du die?
Ich: Ich bin so gut wie fertig, Du kriegst Sie innerhalb der nächsten Stunde.
Er: Nein. Das ist für Samstag. Schick mir das morgen.
Ich: Naja, schicken kann ich es ja gleich. Was Du dann damit machst, ist ja Deine Sache. Kannst es ja aufheben.
Er: NEIN! NICHT HEUTE SCHICKEN! Schick’ sie mir morgen, ich bin grad im Stress.
Ich: Äh… ok. Mach ich.
Er: Hast Du denn ein Foto von der Autorin?
Ich: Nein, ich habe auch nur ihr Buch gelesen und sie noch nicht persönlich kennen gelernt.
Er: OK. Dann bis morgen.
Ich: Ok, bis morgen. ( )
Zweiter Anruf, fünf Minuten später
Ich: Du hast mir grade eine mail weitergeleitet von dem Verlag. Da ist im Anhang doch ein Bild der Autorin!
Er: Ja und? Ich brauch doch kein Bild von der!
Ich: Ah nein? Ich dachte… egal. Ich schick dir den Text dann MORGEN zu.
Er: SAG ich doch!

Ich hatte den Eindruck, er ist im Stress. Aber das ist ja wohl nicht nur gestresst. Das ist verplant.