Vielleicht muss man ein bisschen bescheuert sein, bei 31 Grad draußen und gefühlten 50 Grad in der Dachwohnungsküche den Backofen anzuwerfen. Vielleicht oder ziemlich sicher. Wisst ihr was? Ich bin es gern. Für eine verrückte Idee braucht es bei mir keine großen Pläne oder Auslöser. Ich war neulich mit dem Tochterkind in der Stadt, die Sonne brannte auf unsere Haut, der Asphalt reflektierte die Hitze unbarmherzig und die Luft schwirrte. Aus einem Schnickeldi-Geschäft kam erlösende kühle Luft und wir sagten beide gleichzeitig “aaaah”. Und beschlossen, dass wir sicher ganz dringend noch solches Schnickeldi brauchen. Allein der Klimaanlage wegen. Und als ich Einweg-Holzbesteck in die Finger kam, passierte, was mir oft passiert. Ich hatte plötzlich Bilder von einer Sommerwiese vor Augen, von Fingerfood und von einem frischen Salat, den wir gemütlich und ganz einfach draußen auf dem Boden essen würden. Sehr vorsichtig erwähnte ich das Wort Picknick meiner Tochter gegenüber. Hannahs Augen strahlten und uns war klar – wir würden auf dem Heimweg noch einkaufen.

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Es ist immer dasselbe: Wir packen Ende März den halben Hausstand in den Wohnwagen, setzen uns mit einem riesen Gespann in Bewegung und fahren gen Süden. Ich weiß genau, in welcher Kurve er zum ersten Mal auftaucht, der Bodensee. In dieser Kurve ruft die ganze Autobesatzung unisono “Der Seeeee!” (Traditionell vergessen wir auch jedesmal was in unseren tausend Kisten und Taschen. Macht aber nix. Campen ist Improvisieren in Reinkultur.)