Ich habe eine…

…Schlaftablette zu Hause. Sie ist schwarz, rechteckig, zum Runterschlucken definitv zu groß und steht im Wohnzimmer.
Zu ihr gehört eine Fernbedinung, so dass man sich bei der Wahl des Einschlafprogramms nicht die Mühe machen muss, von der kuschligen Couch aufzustehen, was beim Einschlafen ohnehin kontraproduktiv wäre.
Ich kann tun was ich will. Mich zu wehren hat keinen Zweck. Sobald ich die Schlaftablette einschalte, dauert es noch 15 Minuten und ich befinde mich in seeligem Tiefschlaf. Nie kann ich einen Krimi zu Ende sehen. Nie eine Serie gucken, die nach 21 Uhr erst anfängt. Nie nie nie. Der Ablauf ist immer der selbe. Ich begebe mich in die Horizontale. Ziehe die Decke immer höher. Rutsche immer tiefer in die Kissen. Bette mein Haupt auf ein Kissen. Versuche krampfhaft meine Augen offen zu halten. Gebe auf und denke mir, dass ein reines Hörspiel auch ganz spannend sein kann. Auf eben diesen Gedanken folgen noch geschätzte vier Millisekunden, in denen ich mich am Wachzustand festklammere. Dann bin ich eingepennt.
Wäre ich Single, könnte ich mein Schlafzimmer getrost verkaufen. Ich würde Nacht für Nacht auf der Couch schlafen. Hätte ich nicht einen Mann, der mich nach einer Stunde völlig verdrehten Liegens in unmöglichen Positionen sanft weckt und mich ins Bett bugsiert.
Das merkwürdige ist – wenn ich mich mit etwas völlig anderem beschäftige, lese, male, aufräume, werde ich nicht mal MÜDE! Es muss also an der Strahlung dieser Kiste liegen. Oder am Alter.

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