Als ich klein war (altersmäßig meine ich, böse Zungen behaupten, ich sei noch nie etwas anderes gewesen als klein…) gab es kein Wetter. Also natürlich war draußen Sommer oder Winter, Regen oder Wind. Aber es hat mich nicht tangiert. Ich war dick angezogen und hab Schneemänner gebaut oder spielte im Sandkasten oder war im Freibad. Das Wetter war einfach da und es hat mich nicht gestört. Je älter ich wurde, desto mehr war Wetter ein Thema. Gestern waren wir unterwegs zu meinem Schwiegervater. Der Himmel war weiß-grau. Es war neblig und draußen arschkalt. Die Bäume waren weiß gefroren, auf den Wiesen lag ein bisschen Schnee. Die Straßen waren nass. Es war richtiges Schmuddelwetter und ich stellte plötzlich erstaunt fest, dass in mir drin auch Schmuddelwetter herrschte. Seit wann beeinflusst mich denn das Wetter? Das war mir doch früher völlig wurscht? Stellt ihr auch fest, dass man, je älter man wird, sich mehr vom Wetter beeinflussen lässt, stimmungsmäßig?