Wenn man mit verstopften und drückenden Nebenhöhlen durch seinen Tag mäandert, ist das an und für sich schon Stress genug. Aber wie das meistens so ist, hat der Alltag dann oft noch extra Überraschungen auf Lager. Wollt ihr meine persönlichen TOP-3 der unnötigen Dinge hören, wenn man eh schon am liebsten im Bett bleiben würde?
Bitte.
Top 3: Man überlegt, ob eine heiße Wanne den Bronchien und den Nebenhöhlen wohl gut täte. Man stellt sich vor, wie man im duftenden, grünen Schaumbad versinkt und das warme Wasser den Körper langsam und wohlig durchwärmt. Und dann stellt man fest, dass die Heizung ausgefallen ist.
Top 2: Das Kind kommt aus dem Kindergarten nach Hause und gibt einem Rätsel auf. Wie kommt der Kleber auf den Deckel der Brotdose? Und warum ist die rechte Sohle der Strumpfhose glänzend und hart? Und was ist das für komisches, transparentes Zeug auf der Schulter und dem kompletten Ärmel der Jacke? “Das auf der Dose ist Kleber” erklärte mir das Kind. Wie der dort hinkam? “Der war halt plötzlich überall!” Kommt ja schon mal vor, das plötzliche Materialisieren von Klebstoff aus dem Nichts heraus. “Und das auf Deiner Jacke, ist das etwa auch Kleber?” frage ich alarmiert. “Neeheee”, sagt das Kind, “das ist nur Rotz”. Ahja.
Ich werfe die verrotzte Jacke (wozu denn Taschentücher verschwenden wenn es Ärmel gibt) also in die Maschine. Und stelle eine knappe Stunde später fest – es war doch Kleber. Die Jacke ist übersäht mit weißen, krustigen, harten Flecken. Die Tipps aus dem Internet haben alle eines gemeinsam. Sie warnen davor, die versauten Textilien zu waschen. Unbedingt erst behandeln. Tja. Ich versuche mich also mit einem stumpfen Messer, ich schütte Waschmittelkonzentrat drauf, ich reibe Terpentin in den Ärmel, ich besorge ein spezielles Fleckenmittel für gegen Kleber und sitze schließlich frustriert auf dem Klodeckel. Nichts hilft. Die Jacke bleibt scheckig. Allein meine Nebenhöhlen reagieren beleidigt auf das Konglomerat aus Terpentin- und Fleckenmitteldämpfen. Ich will den kleinen Mantel gerade im Kleidersack beerdigen, als mich der ultimative Tipp erreicht: Nagellackentferner. Tatsächlich löst der den Kleber und nach einem dritten Waschgang sieht die Jacke wieder gut aus. Meine Kopfschmerzen sind allerdings immer noch da.
Top 1: Wenn man sich ermattet vom Saugen-Wischen-Wäschefalten (bleibt ja sonst liegen) abends auf den Flauscheteppich vor der Couch fallen lässt und auf etwas Berieselung durch das Fernsehprogramm hofft, stört ein hustendes Kind im Nacken nur bedingt. Wenn das Kind allerdings in einem Reizhustenanfall zu würgen beginnt und hinter einem die Worte “Mama, ich habe grade auf das Sofa gekotzt!” fallen, ist es mit der Berieselungsstimmung allerdings jäh vorbei. Verbunden mit dem Satz “es gab Fisch in Tomatensoße bei Oma” sogar sehr jäh.
Das Gute ist – man findet sich schneller mit Dingen ab, wenn man zu kraftlos ist, sich aufzuregen. Nicht aber – und jetzt nennt mich die Queen of Überleitung – wenn man nichts Vernünftiges Im Magen hat. Immer, wenn draußen der eisige Wind Schneeflocken horizontal am Fenster vorbeitreibt, springt mein innerer Suppenkasper im Quadrat und freut sich. Warme, cremige Suppe hat etwas ungemein Tröstliches, das mich kleine Krisen gleich vergessen lässt.
Und so gab es heute für uns den Klassiker – Kartoffel-Lauch-Cremesuppe mit Brotcroutons.
Ihr braucht dazu für 3 Personen ca. 700 g Kartoffeln, eine Stange Lauch, 1,25 l Gemüsebrühe, Butter, Sahne, zwei Löffel Schmand, Gewürze. Wir haben die Suppe im Thermomix püriert, ein normaler Pürierstab tut’s natürlich auch.
Den Lauch putzen und in Ringe, die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Etwas Butter in der Pfanne auslassen und die Lauchringe glasig dünsten. Nach etwa 5 Minuten die Kartoffelwürfel hinzugeben und mit der Gemüsebrühe auffüllen. Wer die Suppe dicker mag, nimmt weniger Flüssigkeit, wer’s etwas dicker mag, entsprechend mehr.
Ich habe das Ganze köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar waren. Mit Schmand verrühren, etwa 150 – 200 ml Sahne auffüllen und gut würzen. Im Thermomix oder mit dem Stabmixer pürieren und nochmals abschmecken.
Die Brotcroutons habe ich aus zwei Brötchenhälften, die ich zuvor in kleine Würfel geschnitten hatte, mit Olivenöl in einer Pfanne geröstet.
Allein das leise Zischen, wenn man sie auf die Suppe gibt, ist den Aufwand wert.
Wir kochen übrigens immer gerne für zwei Tage Suppe. Denn die nächste Krise kommt bestimmt. 😉
Tag aus der Hölle gehabt oder? Klingt jedenfalls so.
Nagellackentferner ist ein Wundermittel im Haushalt – egal ob man Nägel lackiert oder nicht – man sollte IMMER eine große Flasche davon zu Hause haben. Egal, ob man damit Etikettenreste entfernt, Bastelscheren (ich sag nur – Kleberreste an der Schneide), Folienschreiber von CDs, wenn man sich beim Beschriften vertan hat…
Gute Besserung an alle im Haus!
Danke Dir! Ja, die Woche hatte es echt in sich bisher. Aber Hauptsache, das Kind ist fit. Das ist schon mal gut.
Ojeojeojeoje, du Arme, Du hast mein echtes, volles Mitgefühl, auch wenn ich (tut mir leid) beim Lesen ein paar Mal lachen musste. Shit happens, oder? Aber immerhin hast du den Kleber abbekommen, da warst du viel hartnäckiger als die Flecken.
Das mit dem Nagellackentferner merke ich mir mal und dir wünsche ich gute Besserung in allen Lebenslagen (auch oderbesonders heute am Freitag den 13.!)
Liebe Grüße
Jutta
Liebe Jutta, Du darfst lachen. Im Nachhinein lache ich ja selber über all das. Das ist eben Leben pur.
Liebe Grüße, Nicole
Ohja. Da hattest du ja so einen richtig super Tag ?. Ein Glück ist er schon vorbei! Ich musste trotzdem schmunzeln, so leid es mir auch tut. Aber du hast das einfach zu herrlich geschrieben …..
Liebe Grüße
Isabell
Liebe Isabell, ja, wenn es stimmt, dass jeder Tag ein Geschenk ist, dann möchte man manche doch umtauschen können. 🙂
Aber wir sind zum Glück alle wieder fit!
Liebe Grüße! Nicole