Arbeitende soll man nicht aufhalten…

…dachte ich mir gestern. Ich kann zwar immer noch nicht behaupten, dass meine Übersetzung Spaß gemacht hat, aber ich bin endlich damit durch!
Nach einem Überstundentag gestern im Büro und einer entspannten Heimfahrt, war mein innerer Zeitplan völlig durcheinander. Ich hatte mir für den Abend verschiedenes vorgenommen, Hausarbeit und redaktionelle Arbeit, aber einfach nicht damit gerechnet, dass ich so spät daheim aufschlage. Wie selbstverständlich gab es dann um halb zehn Abendessen, zugegebenermaßen aus Bequemlichkeit vom Lieferservice, aber zum Einkaufen war wirklich ehrlich keine Zeit mehr. Und derart gesättigt habe ich mich mit einem Glas Wein (man höre und staune!) an den Rechner gesetzt und munter weiter gewerkelt. Und irgendwie lief es ganz fluffig. Ich musste mich nach Mitternacht dann fast zwingen, den Rechner auszuschalten. Als ich allerdings im Bett war, fiel ich mit Erreichen der Waagrechten in einen Tiefschlaf.
A propos Schlaf. Mich beschleicht mal wieder das Gefühl, dass ich zu lange schlafe. Seit ein paar Tagen komme ich nicht vor Mitternacht ins Bett, stehe aber vor sechs auf und fühle mich absolut ausgeschlafen. Ich fühle mich nicht mehr so müde oder schlapp und die Berge an Arbeit, die vor mir liegen, spornen mich eher wieder an, als dass sie mich verzweifeln lassen.
Vielleicht liegt es am Ausgleich, den ich mir hin und wieder gönne. Abende in netter Gesellschaft. Ein Eis in der Sonne. Ein unvernünftiger Einkauf. Gutes Essen. Ich habe ja die Theorie, dass es in meinem Leben eine Art Null-Linie gibt. Unter dieser Linie ist der Pflicht-Teil, über der Linie ist der Kür-Teil. Wenn die Linie nur sachte nach unten ausschlägt, schlägt sie auch nur sachte nach oben aus. Sprich, wenn ich wenig zu tun habe und keinen Druck, genieße ich meine Freizeit auch nur wenig. Ich blättere in Zeitschriften rum oder gehe höchstens gemütlich auf einen Kaffee aus und bin um zehn im Bett, da müde. Wenn ich wirklich viel Arbeit und Stress und Druck habe, dann schlägt auch die gute-Laune-Kurve um so heftiger nach oben aus, grade so, als müsse sich der Druck auch nach oben hin Luft verschaffen.
Kennt ihr das? Ich beobachte das an ganz vielen Leuten. Diejenigen, die in meinen Augen nicht viel zu tun haben, haben oft auch ein langweiliges Privatleben. Jammern sogar oft über Langeweile. Die, die unter Strom stehen, stehen immer unter Strom. Work hard = party hard.
Beobachtet das irgendwer an sich? Ich brauche repräsentative Zahlen!

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