“Gucci?” “Nein, Gartencenter.” Oder: Die Fantasie im Haus ersetzt den Designer.

Guten Morgen ihr Lieben!

Ich zeige Euch jetzt ein Bild und Ihr ratet, was das werden soll.

Naaa? Richtig. Das ist Gucci. Also fast. Denn wie der treue Leser ja weiß, habe ich’s nicht so mit Luxuslabels. Ich könnte jetzt immerhin behaupten, ich habe Geschirrtücher von Hermès. (Ok ok, sie sind von Greengate, aber gebracht hat sie Hermes. Wortwitz, you know?)

Trotzdem saß ich letzte Woche recht angetan vor einer Hochglanz-Frauenzeitschrift im hässlichsten Wartezimmer der Welt. (Mein Zahnarzt mag sich in Sachen Implantaten gut auskennen, aber Interior ist definitv nicht seine Baustelle.) In dieser Zeitschrift wiederum saß eine Frau dekorativ auf einer Couch, trug einen Blazer und am Revers desselben eine große, schleifenförmige Brosche in grün und rot. Beim Blick in die Legende stockte mir der Atem: Das Anhängsel kostet 320 Euro. Ich rede ungern über Geld und rechtfertige ausschließlich vor mir selbst meine Ausgaben. Aber 320 Euro für eine Brosche aus einem Stück Band? (Damit ihr wisst, wovon ich rede: Etwas Ähnliches habe ich hier gefunden. Vielleicht war sie das sogar.)

Weil mir die Idee aber gut gefiel und ich Lust auf ein bisschen Bastelei hatte, habe ich gestern Gucci gespielt. (Mit Material aus der Bastelabteilung des hiesigen Gartencenters für 7,23 Euro.)

Wer Lust auf überdimensionierte Schleifenbroschen hat aber keine Lust, 320 Euro dafür auszugeben (dass dann womöglich hinterher noch jemand sagt, es sähe aus wie eine Siegerschleife fürs Galopprennen in Iffezheim!) braucht folgende Zutaten:

1 m breites Band in einer Farbe Eurer Wahl, 1 m dünneres Band, ein paar Glitzersteine zum Aufkleben, eine Broschennadel, Alleskleber und einen Tacker.

Es klingt so profan, dass ich beim Schreiben die ganze Zeit grinsen muss: Ich habe mir vom breiten Band zunächst ein Stück abgeschnitten und es zum Kreis und dann zur Schleife gelegt. Weil ich mir nicht sicher war, ob der Kleber das störrische Band hält, habe ich es zusätzlich getackert. (Ich wette, in der Designerwerkstatt liegt auch ein Tacker rum.) Dann habe ich aus dem selben Band ein etwas kürzeres Stück zur Schleife gelegt und vom anderen Band dieselbe Größe darüber gelegt. Zwischen die große und die kleine Schleife habe ich zwei Stücke des breiten Bands gelegt, die nach unten hängen. Die kleinere Schleife habe ich auf die beiden Bänder und die große Schleife getackert. Auf die Tackernadeln habe ich die Glassteine geklebt. Immerhin habe ich die Broschennadel auf der Rückseite mit Nadel und Faden festgemacht, was tatsächlich der aufwendigste Schritt der ganzen Arbeit war.

Tadaaa – fertig. Und wenn ich mir jetzt tatsächlich vorkomme wie das Siegerpferd von Hamburg-Horn, dann habe ich immerhin grade mal 7,23 Euro investiert. Aber ich find’s eigentlich ganz hübsch. Und wenn jemand begeistert ausruft: “Ooooh, wie hübsch, Gucci?” sage ich lächelnd: “Ne, Gartencenter.”

Mit einem Augenzwinkern reihe ich mich mit meiner Brosche ein bei den Kreativen dieser Blogwelt:

Creadienstag  

Dienstagsdinge

Handmade on Tuesday

 

PS: Ich habe gestern Abend ein sehr unterhaltsames Gespräch geführt. Ich kenne jetzt schon zwei Menschen, die sich sehr spontan deswegen neue Gewürzdosen gekauft haben. Ihr seid toll! Wir machen die Welt ein bisschen schöner! Yeah!

Weihnachten ist in Dir!

Ich war heute Nachmittag in England. Genauer – in der Downtown Abbey. Seriensüchtige wissen vermutlich wovon ich rede . (Ich kannte die Serie davor nur sporadisch, fand allerdings Gefallen daran und freute mich, durch Zufall heute eine halbe Staffel am Stück gucken zu könne.) Und ich habe tatsächlich den gesamten Nachmittag nichts anderes getan. Konsequenz ist quasi mein zweiter Vorname.

Einzige Unterbrechung meines Herumhängens war eine schnelle Bastelaktion mit Fimo: Ich habe, weil meine Weihnachtsanhänger aus Fimo so gut ankamen, zartgraue Sterne ausgestochen und sie mit guten Wünschen fürs neue Jahr beschriftet. An Silvester werden sie schlichter Teil der Tischdeko sein und für unsere Gäste eine kleine Aufmerksamkeit.

So geht’s:

Ihr braucht dazu Fimo-Soft in delphingrau, einen Sternausstecher (am besten gehen die aus Metall), Backpapier und einen Ofen. Ich habe das Fimo in sechs gleichgroße Teile geteilt, auf Backpapier flach ausgewellt, Sterne ausgestochen, ein Loch für die Schleife hinein gemacht und sie bei 110 Grad 30 Minuten gebacken.

Dabei ist mir etwas ganz bewusst geworden – es sind nicht die großen Dinge, die wirklich Freude machen. (Natürlich würde ich mich über einen Porsche oder ein Schwimmbad im Keller auch freuen, just saying) Aber es ist der Gedanke des Schenkens, die Idee, die Freude macht. Wir alle wissen das, aber viele handeln insgeheim dennoch anders.

Gestern ist mein Papa 70 geworden. Ich habe ihm etwas geschenkt, worüber er sich sehr, sehr gefreut hat. Er hat sogar extra gestern Abend nochmal am Telefon gesagt, dass die Idee wirklich toll war. Was es war? Neun Fotos. Ich habe unser Stadtarchiv konsultiert und ein altes Bauwerk heraussuchen lassen, das mein Papa nachbauen möchte. Ich habe die Originalbilder abfotografiert und die Fotos erneut drucken lassen. Kostenpunkt: 2,43 Euro. Freude: Riesig.

Und eigentlich geht es genau darum auch an Weihnachten. Beieinander sein, bewusst Zeit füreinander zu haben, sich eine Freude zu machen, die nichts mit dem tatsächlichen Wert des Verschenkten zu tun hat. Ich freue mich sehr auf Heilig Abend, denn sowohl meine Eltern als auch meine Schwiegereltern versammeln sich mit uns um einen Tisch. Es wird laut und lustig, wir singen und ich spiele Klavier. Zu essen gibt es kein Festmahl – wir essen das ganze Jahr gut. Im Gegenteil: Es geht bescheiden zu bei Würstchen und Kartoffelsalat. Und wisst ihr was? Niemandem hier ist es wichtig, dass sich das ominöse Weihnachtsgefühl einstellt. Jegliche Erwartungshaltung sorgt eigentlich nur dafür, dass am Ende des Abends ein schales Gefühl zurückbleibt. Ich freue mich einfach auf meine Lieben. Die Geschenke sind nettes Zubehör, aber sie machen Weihnachten nicht aus. Und ich mache mein Lebensglück ganz bestimmt nicht abhängig vom Inhalt eines Weihnachtspäckchens oder Ausnahme-Glücksseeligkeit.

Und eigentlich liegt in dieser Nicht-Erwartungshaltung mein Schlüssel zum persönlichen Glück und zu meiner tiefen Zufriednheit: Ich erwarte nämlich grundsätzlich einfach gar nichts, nicht nur an Weihnachten. Um so größer ist meine Freude, wenn mir etwas Nettes wiederfährt.

Euch wünsche ich jetzt das Fest, das Ihr Euch wünscht. Genießt den Abend mit Euren Familien oder – wenn Euch das lieber ist – ganz mit Euch selbst.

Das Blog macht eine kleine Weihnachtspause. Bis bald!

Ein Herz für Kuhfladen! Oder: Warum ich heute fast jedes Weihnachtsklischee erfüllt hätte.

Der Countdown läuft – noch acht Tage bis Weihnachten. Naaa, wer hat seine Päckchen schon fertig eingepackt? Ich habe heute zumindest mal damit angefangen, während mein Mann mit Hannah einen Christbaum aussuchen gefahren ist. Und erfüllte dabei fast jedes Klischee (ich hatte nur keine weiße, gestärkte Schürze an mit Spitzenrändern, kennt man ja). Aber ansonsten gab ich mich völlig dem Flow aus Papier und Bändern und Aufklebern und Gedöns hin, während im Hintergrund Dean Martin von weißer Weihnacht träumte und ein verführerischer Duft nach frischen Plätzchen durchs Haus waberte.

Das mit dem Klischee fand allerdings ein jähes Ende, als ich entdeckte, was aus meinem neuen Rezept geworden ist: Braune, unansehliche Fladen, die verdächtig an die Hinterlassenschaften einer durchfallgeplagten Kuh erinnerten. Großes Kino. Zuerst war ich drauf und dran, das ganze Blech dem Biomüll zuzuführen. Dann besann ich mich eines besseren und stach schnell Herzen aus dem noch warmen Teig aus. Schmecken tun sie nämlich. Ich habe sie mit einem Guss aus dunkler Kuvertüre verziert, zerstoßene Zuckerstangen sorgen für einen Farbklecks. Das Rezept teile ich trotzdem nicht mit Euch, das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand nicht.

Dafür ist mir die zweite Sorte gut gelungen und sie ist genau das Richtige für alle, die nach lauter Zuckerzeug Lust auf etwas Herberes haben: Die kleinen Runden Erdnusskekse sind wunderbar mürb aber nicht zu süß, sondern ein klein wenig salzig. Wer salziges Karamell in verbindung mit süß mag, wird sie lieben! Für mich sind sie definitiv meine Cookie-Highlights 2017.

Salty Peanut Butter Rounds

100g weiche Butter, 120g stückige Erdnussbutter, 100g braunen Zucker, 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker, 1 Ei, 220g Mehl, 2 TL Backpulver, gesalzene Erdnüsse

Vermengt die Butter, die Erdnussbutter, den braunen und den Vanillezucker zu einem cremigen Teig mit dem Handrührgerät. Dann rührt das Ei unter. Mischt das Mehl und das Backpulver und rührt es etappenweise unter, bis ein geschmeidiger Teig entsteht.

Formt aus diesem walnussgroße Kugeln, die ihr mit einer Seite in zerstoßenen Erdnüssen wälzt und leicht flach drückt. Im Ofen backen die Kekse auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech etwa 15 Minuten bei 180 Grad.

Für die Mädchen, die einfach eine nette Kleinigkeit bekommen, habe ich mir in diesem Jahr Rosa ausgesucht, wohl wissend, dass nicht ALLE Mädchen auf Rosa stehen. Aber vielleicht auf Schneemänner. Die habe ich einfach aus weißem Karton ausgeschnitten und auf das Packpapier geklebt. Ich packe gerne mit Packpapier ein, weil es eine neutrale Grundlage für alle möglichen Verzierungen bietet. Aber an dem wunderschönen, fein gepunkteten, kupferfarbigen Papier kam ich trotzdem nicht vorbei.

 

Mit dem Schneeflockenstanzer habe ich ein paar Flöckchen gestanzt, die übers eine oder andere Paket rieseln. Die Sterne und die Merry-Christmas-Fahnen sind einfach aus einer Vorlage von Word ausgedruckt, farblich angepasst.

Noch ein paar Worte zum Thema Schenken. Es mag Menschen geben, die hellseherische Fähigkeiten haben. Womöglich können diese Menschen Gedanken lesen und verschenken immer genau das, was der Beschenkte sich insgeheim wünscht. Zwar würde ich mich durchaus als empathische Person beschreiben, aber es ist mir tausendmal lieber, jemand sagt mir, ich wünsche mir dieses Buch, jenen Tee, dieses Parfum zu Weihnachten. Ich weiß, dass ich damit zu 100 Prozent einen Treffer lande und derjenige, der das Päckchen auspackt, freut sich über genau das, was er haben wollte.

Wer findet, die Spannung fehlt dabei, dem erzähle ich jetzt noch was: Ich habe mir zwar seit Herbst schon ungefähr täglich (sagt er) von meinem Mann etwas ganz Konkretes zu Weihnachten gewünscht und ihm auch gleich die Links dazu geschickt. Nur leider kann ich mich nicht mehr erinnern, was das war. Und es kommt noch besser: Mein Mann erinnert sich auch nicht mehr, wo er diese Geschenke versteckt hat. Vorweihnachtlicher Spannungsbogen: Können wir.

Ich wünsche Euch ein wunderschönes drittes Adventswochenende. Ich werde morgen in der Redaktion für die Montagsausgabe sorgen. Aber alles halb so schlimm, denn ICH! HABE! KEKSE!

White Christmas – selbstgemacht!

Meistens kommt das Gefühl urplötzlich, wie aus dem Nichts heraus. Ich sitze gemütlich auf der Couch. Und stelle fest, dass ich mich nicht auf mein Buch, nicht auf den Krimi konzentrieren kann. Weil mein Blick immer wieder ins Regal über dem Fernseher schweift. Dort haben sich im Lauf von Tagen und Wochen schiefe Bücherstapel angesammelt oder Dinge, die man kurz aus dem Weg haben wollte. Oder – Deko. Nicht falsch verstehen, ich liebe Deko. Aber ich brauche Luft zum Atmen. Eine leere Kommode ist mir manchmal lieber, als vollgestellte Flächen und seien die Dinge noch so hübsch. Während ich schon vor Monaten das bunte Durcheinander gegen mein weißes Porzellan in der Glasvitrine getauscht habe, darf es zur Weihnachtszeit wieder ein bisschen üppiger sein. Dennoch: Unser Adventskranz ist sehr reduziert geschmückt mit grünen, kleinen Kugeln und wenigen weißen Sternen. Die Kerzen stehen stattdessen in einer silbernen Kastenform.

Besonders schön sind die Deko-Artikel von Räder. Ich liebe das weiße und zurückhaltende Design sehr. Und das hat mich vermutlich auch inspiriert zu diesem schnellen und einfachen DIY: An einem grauen und verschneiten Sonntagnachmittag (vorgestern nämlich) knetete ich mit dem Kind weißes Fimo weich. Wir haben es mit dem Kinderwellholz ganz flach und möglichst gleichmäßig ausgewellt und Sterne und Tannenbäumchen ausgestochen. Kleiner Tipp: Wer Fimo ausrollt, sollte dies auf Backpapier tun. Davon lässt sich die Masse nämlich besser lösen. Wenn die Rückseite nicht ganz so glatt war, haben wir die Anhänger nochmals von der Rückseite ausgewellt. Sehr vorsichtig, um die Form nicht kaputt zu machen.

Mit einem Holzstäbchen habe ich möglichst mittig ein kleines Loch in den weichen Teig gebohrt, durch die wir später die Aufhänger gefädelt haben. Bei 110 Grad haben wir die Förmchen im Ofen eine halbe Stunde gebrannt.

Ich möchte sie als ganz persönliche Geschenkanhänger mit Merhwert einsetzen, kann sie mir aber auch an zierlichen Ästen in einer Glasvase gut vorstellen oder schlicht am Weihnachtsbaum.

Fimo ist absolut variabel, wer es bunt mag, hat quasi die komplette Farbpalette zur Auswahl. Es gibt sogar Fimo mit Glitzer, aber bitte sagt das keiner meinem Kind. 😉 Auch kann man mit der Masse prima kleine Kugeln formen oder plastischere Sterne, sie als Tischkärtchen verwenden oder mit einem Keksstempel bearbeiten. Man kann Fimo sogar bemalen, gut geht es mit Acrylfarben, aber Lackstifte tun’s auch.

Für uns bleibt’s erstmal bei weiß. Das ist unsere Art von weißer Weihnacht. Wenn schon auf Petrus keinen Verlass ist. 🙂

Und natürlich sind wir gerne wieder mit unserem weihnachtlichen Werk dabei bei allen Dienstagskreativen!

Creadienstag  

Dienstagsdinge

Handmade on Tuesday

DIY-Vogelfutter und warum ich selbst mehr Jod-s-11-Körnchen essen sollte …

Guten Morgen liebe Freunde der heimischen Vogelwelt! 

Als ich am Sonntag unseren Kühlschrank aufgeräumt habe, fiel mir eine Dose mit Fettriegeln in die Hände. Ich hatte das Kokosfett mal gekauft, um damit kalten Hund zu machen. (Und war entsetzt, wieviel Fett da reingehört, weswegen es das nie wieder gegeben hat, daher der Fettrest).

Ich drehte die Schachtel unschlüssig in den Händen hin und her und legte sie schließlich zurück. Irgendwann könnte ich die sicher noch … verwerten … zu … irgendwas. Man kennt das ja. Als ich an meinem Vorratsregal angekommen war auf meiner Aufräummission, fand ich eine halbvolle und offenbar vergessene Tüte Sonnenblumenkerne. Auch die legte ich erstmal zurück an ihren Platz. Sie waren zwar abgelaufen, aber ich werfe sowas nicht gerne einfach weg. 

 

Später am Sonntag saß ich bei Kerzenlicht auf dem Sofa und blätterte  durch eine Zeitschrift. Ich sah Vögel und Futterhäuschen und – kennt ihr das? – meine innere Stimme begann,  mir dazwischenzureden. Irgendwas rutschte wie zwei Tetrisblöcke in meinem Kopf zusammen. Es war ja eigentlich auch offensichtlich: Fett und Körner – geben Vogelfutter. 

Ich schnappte mir kurzentschlossen ein unbenutztes Donut-Blech, füllte die Mulden mit Sonnenblumenkernen, streute etwas Sesam dazu und goss das erhitzte Fett darauf. Im Kühlschrank entstehen dabei über Nacht perfekte Vogelfutter-Ringe.

Voller Begeisterung nahm ich die Ringe dann gestern mit zur Arbeit und wollte sie in der Mittagspause aufhängen gehen. Als ich in der Redaktion aufschlug, guckte mich meine liebe Kollegin verdutzt an. “Wolltest Du nicht erst heute Nachmittag kommen?” Fun fact über mich: So wie ich Sonnenblumenkerne im Schrank vergesse, vergesse ich auch freie Vormittage. Ich arbeite nämlich ehrlich und wirklich gerne. Wir gackerten ein bisschen über meine Vergesslichkeit und ich setzte mich hin, um den Kabarettabend vom Montag zu schreiben. Danach verabschiedete ich mich einfach wieder, fuhr zu einem nahe gelegenen Waldrand und hängte meine Vogelringe auf. Unter Umständen überlege ich mir, selbst öfter ein paar mehr Jod-s-11-Körnchen zu essen. Soll dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Wenn ihr es nachmacht – natürlich gehen auch Haselnüsse oder Sonnenblumenkerne mit Schale oder Hirse oder oder. Einfach zumnächsten Waldspaziergang mitnehmen und nem Piepmatz ne Freude machen!

Aber damit nicht genug: Hannah war von der Vogelring-Gießaktion natürlich begeistert. Sie liebt das Futterhäuschen hinterm Haus und kennt viele Vögel beim Namen (die ich nicht kenne). Man kann das prima mit Kindern machen, sie können die Gießförmchen befüllen, während Mama am Herd aufs Fett aufpasst. Und weil es draußen schon dunkel war und wir keine Gelegenheit mehr hatten, gleich noch nach den gefiederten Gästen zu gucken, habe ich ihr eine neue Malvorlage gestaltet: Winter am Vogelfutterhäuschen.

So sieht sie aus, ihr könnt sie mit dem Link oben gerne für Eure Kinder runterladen und ausdrucken.

 

Wenn Deine Kinder noch kleiner sind und ihr trotzdem gerne etwas zum Thema Vögel miteinander basteln wollt, findest Du vielleicht auf meinem Pinterest-Board etwas passendes. Da sind auch diese Fensterbilder mit dabei, die wir vergangenes Jahr zusammen geklebt haben.

Und ich? Mach jetzt die Flatter, denn ich werde in der Redaktion erwartet. Glaub ich zumindest. 🙂 Startet gut in Euren Mittwoch!

 

 

Adventskalender: Check. Und: Warum es nächstes Jahr nur Gummibärchen gibt.

Ich erinnere mich noch gut an vergangenes Jahr. Mir fiel siedenheiß kurz vorm ersten Dezember ein, dass ich Hannah einen Adventskalender versprochen hatte. (Den vom Jahr zuvor findet ihr hier.) Weil es in der Weihnachtszeit genug Süßes gibt, sollte es einer sein, der mindestens zur Hälfte mit nicht-Essbarem gefüllt ist. Ich verzweifelte also einen ganzen Nachmittag lang in der Stadt herum und suchte nach zwölf Kleinigkeiten.

Um mir diesen Druck zu ersparen, hat die kluge Mutter in diesem Jahr vorgesorgt und immer Kleinkram gekauft, sobald er mir begegnet ist. Zeitlich kamen wir so super hin. Zumal mein Mann nach dem selben Prinzip Kleingedöns mitgebracht hat und wir vor etwa zwei Wochen feststellen mussten, dass es jetzt locker für einen völlig süßigkeitenfreien Adventskalender reicht. Beim Einpacken ist mir allerdings dann auch klar geworden, dass es der vermutlich teuerste Adventskalender aller Zeiten geworden ist. Wie bereits angedroht gibt es nächstes Jahr einfach Gummibärchen. Oder Kürbiskerne. Pro Tag einen, versteht sich.

Was ich ebenso unterschätzt habe: Die Einpackzeit. Während sich das Kind am Sonntag mit Oma “Des Kaisers neue Kleider” angeguckt hat, habe ich Päckchen geschnürt. Und Päckchen geschnürt. Und … ihr wisst schon. (Weiteres wichtiges Kriterium für die Geschenke Gummibärchen nächstes Jahr: Nur rechteckige Dinge verschenken. Wer schon mal Schleichtiere in Packpapier gewickelt hat, weiß, wovon ich rede.)

Auch in diesem Jahr habe ich meine Adventskalenderzahlen selbst gemacht. Ihr könnt sie Euch als pdf hier herunterladen. Wer es zu Weihnachten lieber rot-grün mag, kann sich hier bedienen und wer auf eisig-kühle Blautöne steht, nimmt sich diesen Bogen.

Die Schüssel ist aus Emaille, außen schwarz und innen weiß. Als ich sie im Sommer bei einer Apothekenauflösung gekauft habe, wusste ich natürlich ganz genau, dass darin der diesjährige Adventskalender zur Geltung kommen wird. Na-tür-lich.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Einpacken und Kleben und natürlich schon jetzt eine spannende Adventszeit.

Gerne bin ich wieder wie immer dienstags in der Runde der Kreativen mit dabei!

Creadienstag  

Dienstagsdinge

Handmade on Tuesday

 

Kindergeburtstag – Wir haben die Einhorn-Regenbogenparty gerockt!

Ich hatte mich nach der Erfahrung von letztem Jahr für den Kindergeburtstag auf alles eingestellt. Kuchenkrümelchaos. Kinder, die nichts essen wollen. Muffins, die nur angeleckt werden. Chaos im Kinderzimmer. Geschenkpapierberge. Kinder, die ich aus dem Kleiderschrank pflücken muss.

Und dann … war alles viel toller als erhofft. Aus sechs Kindern wurden sieben, weil wir die kleine Schwester eines Gastes einfach da behalten haben. Der Kuchen, die Muffins und die Kekse gingen gut weg, die weißen Stuhlkissen (was sind wir auch so naiv) haben wir einfach nach dem Schokokuchenessen in die Waschmaschine gesteckt und ich war tatsächlich tiefenentspannt. Zwischendurch flitzte die Bande sich jagend durch die ganze Wohnung, gackerte und lachte. Versteckte sich unterm Küchentisch, auf dem wir Großen Pizzateig ausrollten. Dann haben wir Regenbogentassen bemalt und alle saßen andächtig am Tisch und waren wieder konzentriert bei der Sache.

Ich hatte großartige Unterstützung einer anderen Mama, die einfach da blieb, mit mir auf die Rasselbande anstieß und sich als wunderbare rechte Hand erwies. Neben all den Hochs hatten wir auch ein paar Tiefs wie die eingeklemmten Finger eines Mädchens, das sich ausgerechnet am Türrahmen festhielt, als ein anderes Kind die Tür zumachte und ein mit den Nerven fertiges Geburtstagskind, das zwischendurch mit dem Trubel doch ein bisschen überfordert war und auch am Morgen danach noch einen leichten Kater aka “das war echt anstrengend” hatte. Für das eine Problem gab es sofort einen Eisbeutel. Das andere hat sich noch am Abend erledigt: Die Antwort auf die Frage, ob wir nächstes Jahr lieber auf die Party verzichten, war ein sehr empörtes Nein. 😉

 

Der große Renner waren übrigens ein paar Folienballons, die ich bei Amazon entdeckt und bestellt hatte. Unser Esszimmer verwandelte sich in kurzer Zeit in ein Einhorn-Regenbogen-Paradies. Die Ballons wurden inklusive Luftpumpe geliefert und zieren jetzt in ihrer ganzen Pracht das Kinderzimmer. Ich fürchte hoffe, sie halten ziemlich lange.

Am Ende des Tages hat jedes Kind eine unserer Regenbogentüten mit nach Hause bekommen, die Steine, die wir als Platzkarten bemalt haben, haben wir einfach dazugelegt.

Und wieder haben wir also einen Kindergeburtstag gerockt. Man hat den Kindern das Jahr, das seit der letzten Party vergangen ist, deutlich angemerkt. Es hat uns allen großen Spaß gemacht, sowohl die Vorbereitung (ich sage nur meditatives Backen und Verzieren!) als auch die Feier selbst. Beim Aufräumen habe ich einfach BESCHLOSSEN, dass es Spaß macht. Und schwups, war alles sauber. So einfach. Ich hoffe jetzt inständig auf ein weniger rosa-kitschiges Motto fürs nächste Jahr. 

Denn die Anekdote des Jahres: Auf die Idee mit der Regenbogen-Einhorn-Party kam mein Kind wegen einer Rolle Klopapier. Erinnert ihr Euch? Seither mussten wir dieses Klopapier hüten wie einen Schatz, damit es am Kindergeburtstag zum Einsatz kommen kann. Corporate Identity. Passendes Klopapier zum Motto. Es wäre DER Hammer gewesen.

….

Hätten wir’s nicht völlig im Schrank vergessen bis die Party vorbei war. Vermutlich werde ich diese Rolle in angegilbtem Zustand zur Aussteuer meiner Tochter packen. Ich glaube nicht, dass wir sie jemals benutzen dürfen. Sie wird ein ewiges Mahnmal der bestorganisierten (und leider vergesslichen) Mutter bleiben. Und sie wird mir vermutlich jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn ich sie sehe. Und mich an einen ausgesprochen lustigen Kindergeburtstag erinnern. Und allein deswegen darf sie bleiben.

 

Kindergeburtstag – da kommt was in die Tüte

Ich habe eben nochmal auf den Kalender geguckt. Aber es stimmt: Morgen wird mein kleines Mädchen fünf. Das vergangene Jahr ist nur so dahin gerast. Überhaupt – die letzten fünf Jahre sind verflixt schnell vergangen. Ich denke ständig zurück, wie das war, jetzt vor fünf Jahren. Nach neun Tagen über Termin hat uns die Ärztin zwar nochmal gehen lassen, aber angekündigt, am Tag 10 die Geburt einleiten zu wollen. Geboren wurde Hannah schließlich am elften Tag über Termin. Hat auf den Feiertag gewartet. Prinzessin eben.

Gerade eben habe ich noch den vierten Geburtstag vorbereitet, habe auf unserem Esszimmertisch eine Waldszene entstehen lassen. Und jetzt? Stehen die Zeichen auf rosa. Einhorn, Regenbogen, Glitzer.

Die Platzsteine haben wir schon vor längerer Zeit zusammen gestaltet, auch die Einladungen sind endlich an den Bub oder das Mädel gebracht.

Ich habe gestern braune Papiertüten gestaltet mit den Resten, die wir von den Einladungskarten übrig hatten.   

Die Tüten gab es im Vierer-Set bei Depot für 99 Cent pro Packung. Der Rest ist wie gesagt übriges Bastelmaterial. Natürlich braucht man Kindern bei Kindergeburstagen auch überhaupt nichts mitzugeben. Wir halten uns damit auch bewusst zurück, es gibt keine großen Geschenke für die Gäste. Eine kleine Aufmerksamkeit finde ich trotzdem nett, die Kinder bekommen etwas Süßes und einen Einhorn-Bleistift in diesem Jahr.

Ansonsten wird zum fünften Geburtstag Tiptoi bei uns einziehen. Ich habe mich im Spielwarenladen ausgiebig beraten lassen (und musste alles ausprobieren, erst, als es ans Mitsingen ging, habe ich mich geweigert …) und fand das ne ganz coole Sache. Außerdem war es ein gefühlt 3497-fach geäußerter Herzenswunsch des Mädchens.

Während wir also morgen mit Paten und Omas und Opas feiern, steigt die große bunte Sause am Freitag kommende Woche. Bis dahin habe ich noch ein bisschen Luft, mir Gedanken zu machen, was wir mit der Brut anstellen. Ich halte Euch auf dem Laufenden!

Und weil Dienstag ist, reihe ich mich gerne wieder ein bei den anderen Kreativen:

Creadienstag  

Dienstagsdinge

Handmade on Tuesday

Kindergeburtstag – die Regenbogen-Einhorn-Edition

Der fünfte Geburtstag wurde vor ein paar Wochen langsam Thema bei uns am Esstisch. “Ich wünsche mir eine Regenbogen-Einhorn-Party”, sagte das Tochterkind. Und obwohl sich meine Nackenhaare beim Gedanken an rosa-bunten Kitsch zunächst aufstellen wollten, fand ich doch recht schnell Gefallen an der Vorstellung.

Die “Platzkarten” in Form von Bodenseekieseln haben wir schon vor Wochen fertig gemacht.

 

Die Gästeliste ist nun auch fix und so haben wir uns an die Einladungen gemacht. Ganz einfach: Weiße Wolken aus Karton mit regenbogenbunten Bändern. Wenig Aufwand, relativ kostengünstig und trotzdem ein kleiner Hingucker.

Wer’s nachmachen möchte: Ihr braucht weißen Karton, aus einem A-4-Bogen lassen sich locker 2 Wolken ausschneiden. Ich habe mir aus grauem Karton eine Schablone gebastelt, damit die Wolken alle gleich aussehen. Mit einem Locher habe ich in die unteren Rundungen einfach ein Loch gestanzt und bunte Geschenkbänder angeknotet. Jetzt brauchen wir nur noch einen Plan für die Party im November, damit wir auf der Einladung auch gleich davon erzählen können …. Ideas, anyone?

 

Auch heute bin ich gerne wieder in der Runde der Kreativen dabei:

Creadienstag  

Dienstagsdinge

Handmade on Tuesday

 

Regenbogen-Einhorn … hier wird’s bunt

Ihr Lieben, ich mache mich hier derzeit etwas sehr rar. Das ist zum einen unserem Familienurlaub geschuldet, in dem wir intensiv Zeit miteinander verbracht haben. Leben mal ganz analog. Wir haben tolle und sonnige Tage im schönen Nürnberg verbracht, haben meine beste Freundin in ihrem neuen Zuhause besucht, waren schwimmen, haben imposante Albbüffel besucht, waren in Gengenbach im Schwarzwald, haben Deko und Geschirr gekauft, viel miteinander gelacht, gekocht und die Zeit genossen. Hin und wieder hat sich auch ein echter Regenbogen am Himmel gezeigt. 🙂

Zum anderen hat mich seit zwei Wochen der Arbeitsalltag schon wieder fest im Griff. Es ist tatsächlich so, dass ich zwar “nur” drei volle Tage arbeite, aber vieles ist dadurch strenger durchgetaktet. Montags steht der Großeinkauf an, Freitags der Hausputz. Von Dienstag bis Donnerstag tauche ich in der Welt der Tasten und Termine ab. Der Samstag gehört meinen zwei Liebsten. Gestern beispielsweise haben wir ein Drachenfest besucht.

Und jetzt lasst mich elegant die Kurve kriegen – weil wir dadurch mittlerweile ganz gut organisiert sind, weiß ich jetzt schon, dass ich kurz vor Hannahs Geburtstag am 1. November wieder null Zeit und tausend Ideen habe. Und weil Hannah sich absolut sicher ist, aus ihrem Kindergeburtstag eine Regenbogen-Einhorn-Party zu machen, bereiten wir schon jetzt vor, was vorzubereiten ist. Und genießen tatsächlich wertvolle Mutter-Tochter-Zeit bei Bastelaktionen wie der heutigen.

Schon zu Sommeranfang haben wir am Bodenseestrand viele flache Kiesel gesammelt. Für eines dieser “Schaumermal-Projekte”. Neulich hatte ich die zündende Idee – die Kiesel werden Platzsteine für die Geburtstagsgäste.

Während Hannah also heute eifrig die Steine mit weißer Acrylfarbe grundiert hat, habe ich anschließend den etwas filigraneren Regenbogen aufgemalt, ebenfalls mit Acrylfarbe und einem sehr feinen Pinsel.

Sobald die Gästeliste feststeht, werden wir die Namen ergänzen. Allein das Geburtstagskind selbst ist ja schon mal sicher. 🙂

Unseren letzten Kindergeburtstag findet ihr hier. Das Thema war “Wald”.

Auch heute bin ich gerne wieder in der Runde der Kreativen dabei:

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