A wie Advent. Eigentlich sind die vier Wochen vor Weihnachten für mich immer zur Einstimmung gut gewesen. Der Adventskranz stand schon mindestens eine Woche vor dem ersten Adventssonntag auf dem Tisch und ich konnte es gar nicht erwarten, nacheinander die Lichter anzuzünden. Irgendwas ist dieses Jahr anders. Ich fühle mich immer noch nicht so recht weihnachtlich. Dabei sind es nur noch zwei Tage. Kommt ja vielleicht noch.
B wie Backen. Ich hätte so gerne nochmal gebacken vor Weihnachten, aber irgendwie lief mir die Zeit davon. Ich esse jetzt begeistert alle Plätzchen, die man mir schenkt. Und lobe sie über den grünen Klee, will mir meine Plätzchen-Quellen für nächstes Jahr ja gleich motivieren.
C wie Chef. Was der in einem Weihnachts-Special verloren hat? Eigentlich nichts. Aber er hat die letzten Tage dazu beigetragen, dass ich ordentlich ins Schwitzen kam. Missverständnisse bei der Bestellung von Weihnachtsgeschenken, Kauf dieser auf eigene Faust, nach zweimaligem Zählen der Empfängerliste Diskrepanz zwischen gekauften Geschenken und Namen entdeckt, zweiter Gang in die Stadt, zweiter Gang zur Post… Nun ja. Alles auf dem Weg jetzt.
D wie Danke. Hab ich ganz oft gehört nachdem ich 17 handgeschriebene Kärtchen verschickt habe. Ist mir jedes Jahr wieder eine Freude!
E wie Essen. Ich hab mir viel vorgenommen. Allein an Heiligabend stehen drei Termine auf dem Plan, bei denen gegessen wird. Eins der Highlights wird natürlich die “TassKaff” am Morgen mit der weltallerbesten Freundin.
F wie Feiertage. Nur einer. Arbeitgeberfreundlich. Aber was soll’s, einer ist besser als keiner.
G wie Geschenke. Weihnachten wird unterm Baum entschieden. Ich reg mich immer noch über die Werbung auf. Das ist so dermaßen am Gedanken von Weihnachten vorbei, dass ich schon aus Prinzip nichts in dem Laden kaufe.
H wie Hektik. Unfassbar. Man sollte die Tage vor Heiligabend GAR NICHTS mehr einkaufen. Auch keine Lebensmittel. Wir haben dieses Jahr doch nur einen einzigen Feiertag, den Montag. Offenbar haben die Leute Angst, sie könnten diesen einen Tag nicht auskommen ohne immense Vorräte. Wer zur Zeit in Supermärkte geht, steht an langen Kassenschlangen. Jedes Jahr der gleiche Irrsinn.
I wie Igitt. Kein Schnee. Nur Regen und Matsch. Wäre schon schön, wenn Weihnachten weiß wäre…
J wie Jahr. Rum. Schon wieder. Bitte, wer auch immer die Zeit zum Rasen bringt – es wäre jetzt mal wieder gut für ne Weile. Wo ist die Bremse, verdammt? Silvester ist schon nächste Woche. War doch erst!
K wie Kugeln. Ich habe letztes Jahr noch einen ganzen Schwung neuer Weihnachtskugeln gekauft. PINK UND TÜRKIS. Bin gespannt, wann Herr Venus endlich mit der Tanne ums Eck kommt. Jetzt, wo ich so viele dolle Kugeln hab, will ich auch nen Baum dazu.
L wie Lametta. Ich erinnere mich noch gut, dass wir früher die langen Goldfäden am Baum hatten. Und wenn der Baum abgeschmückt wurde, kamen die Goldfäden zurück in eine Schachtel. Sie waren schon ein bisschen knittrig, aber glitzerten immer noch schön. Sparsame Schwaben eben.
M wie Mama, die weltallerbeste. Gespräch gestern Abend: “Raclette, oh ja, wir kommen gerne. Soll ich Dir die Sachen beim Metzger bestellen? Ja? Ok. Und weil ich eh in der Gegend bin am Samstag, hol ich sie Dir auch ab!” Ich habe also Gäste, die das Essen bringen. Entspannter geht’s ja kaum.
N wie Neujahr. Jedes Jahr der Tag, den man irgendwie streichen kann. Man steht mitten am Tag auf, hat keinen Antrieb, draußen ist es schmuddelig und man weiß, dass man am Tag drauf wieder arbeiten darf. Trotzdem, vielleicht ist dieses Neujahr ja mal anders.
O wie Organisation. Jedes Jahr kommt für viele Weihnachten völlig überraschend. Wie ein Unwetter. Ich schmunzle die Tage über Kollegen, die hektisch Amazon bemühen und jede Mittagspause in die überfüllte Stadt laufen, um sich inspirieren zu lassen. Ich erwähne dabei gerne, dass ICH seit drei Wochen meine Geschenke beieinander habe. Und verpackt.
P wie Päckchen. 13 Stück schleppte ich zur Post. Und dann noch ein großes, 14. Und die armen Postler rackerten sich hinterm Schalter wirklich ab und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Ich habe großen Respekt vor deren Arbeit.
Q wie Quadrat, sich freuen im. Auf meine beste Freundin und auf ein paar Tage gemütlich Zuhause. Ich bekomme netten Besuch am 28. und davor und danach wird man mich ausschließlich im Schlafanzug finden.
R wie Raclette. Ich denke in etlichen bundesdeutschen Haushalten wird es auch dieses Jahr wieder Raclette geben. Ist einfach ein traditionelles, gemütliches Essen mit Freunden und Familie. Ich freu mich schon auf meins. Am 1. Weihnachtsfeiertag.
S wie Schnee, siehe auch I. Leider ist keiner zu sehen im Moment. Die Feiertage werden mild. Man kann nicht alles haben.
T wie Tee. Gestern trudelte ein nettes Päckchen ein, prallvoll mit allerlei Tee. Winterzauber, Kaminfeuer, Schneegestöber, Früchte, Roiboos, Schwarz. Dazu ausgewählte Schokolädchen und Kandis. Lecker! Ich freu mich!
U wie Untertauchen. Siehe auch Q. Ich mach’s mir SO gemütlich, dass ich vor Gemütlichkeit triefe! Die ganze Woche lang! Jawoll!
V wie Verpackung. Ich habe mich in diesem Jahr für ein lustiges Papier mit Eulen entschieden. Geschenke verpacken macht mindestens so viel Spaß, wie Geschenke aussuchen.
W wie Wünsche. Jedes Jahr werde ich gefragt, was ich mir wünsche. Und meistens fällt mir nix ein. Deswegen wird Weihnachten nicht unterm Baum entschieden, sondern im Herzen. Einem glücklichen Menschen muss man nix schenken, um sein Glück zu mehren.
XY – sind doofe Buchstaben.
Z wie Zwang. Die andere Seite von Weihnachten – keiner entgeht diesem Konsum-Glückseligkeits-Harmonie-Gedüdel. Ich versuche mich von der Stimmung anstecken zu lassen. Ich mag mal drei Tage nicht hinterfragend und zweifelnd sein. Einfach genießen, dass es uns so gut geht.
Ihr Li