Es ist…

…Freitagmorgen um viertel vor sieben.
Rituale. Mein Kaffeebecher ist grade leergeworden. Gleich geht’s ins Bad, dann steht die Klamottenfrage an. Dann mach ich mich auf den Weg ins Büro. 50km, vertraute Strecke.
Und doch ist heute nichts wie immer. Ich trete den Heimweg heute Abend an und werde ein Kapitel vorerst abgeschlossen haben. Die Schlüssel, der Sender für die Tiefgarage… Bleiben im Büro. Ab heut Abend bin ich Gast dort für die nächsten zwei Jahre mindestens.
Sie machen es mir aber auch nicht leicht… Eine Welle der Sympathie schlägt mir entgegen, Bedauern, Umarmungen, Seufzer, Geschenke und Blumen.
Sagen wir es mal so, ich bin nicht verzweifelt, dass ich gehe. Ich gehe aus Gründen, die sehr erfreulich sind. Und ich will wiederkommen. Mir ist nur die Vorstellung unheimlich, erstmal Vollzeitmama zu sein. Aber vermutlich kann ich einfach nur mit Veränderungen schwer umgehen und finde es hinterher ganz prima. Ich WEISS einfach nicht, wie es sein wird und nix ist schlimmer für mich als Ungewissheit.
Wenigstens gehöre ich definitiv nicht zu den Müttern, die aus Frust im Job ein Kind in die Welt setzen und die Elternzeit als Fluchtmöglichkeit sehen. Alles wird gut. Wird es ja immer. Und jetzt muss ich ins Bad. Sonst komm ich später als notwendig ins Büro. Zu meinem letzten Arbeitstag.

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