Hausfrau…

…, noch nicht verzweifelt. Könnte aber noch kommen. Heute ist mein letzter offizieller Arbeitstag, ab morgen nenne ich mich Hausfrau und Mutter. Aus diesem Anlass trug ich heute beim Kochen eine Schürze. Sieht sehr häuslich aus und verhindert das Bekleckern der übrigen Oberbekleidung. Beim Rühren in der Tomatensoße gab ich mir die größte Mühe, die Schürze nicht zu bekleckern, weil waschen müsste man die ja auch. Ich komme nicht umhin mir Gedanken über Sinn und Unsinn einer Küchenschürze zu machen. Aber hausfraulich aussehen tut es. Als Herr Venus nach Hause kam, flötete ich – Liebling, das Essen ist fertig! Kurz überlegte ich mir, die gattigen (=die, des Gatten) Hausschuhe neben den Esstisch zu stellen, wurde aber in meinem Gedankengang von spritzender Tomatensoße unterbrochen. Fleck auf der Schürze. Großes Kino.
Und so aßen wir am Familientisch, traut vereint. Selbstgemachte Bolognese mit Pasta, das Kind Spinat mit Kartoffeln. Häuslicher Frieden. Nach dem Mittagsmahl betüdelte ich das Kind, bis es sich zum Mittagsschlaf hinreißen ließ, hängte Weißwäsche ans Seil und machte Betten. Und weil ich dann doch ein bisschen verzweifelt war, setzte ich mich wieder an den Rechner. Denn dort – jetzt kommen wir zum eigentlich Sinn dieses langatmigen Blogbeitrags – entsteht ein Buch. Es ist ein ultrageheimes, grimmepreisverdächtiges Werk, verkündet die größenwahnsinnige Stimme in meinem Kopf. Aber Euch kann ich’s ja sagen – es wird ein Krimi. Die erste Leiche gibt’s bei Zeile zwei, soll ja nicht so lang werden. Oder doch. Ich habe das letzte Wochenende auf dem Fußboden meines Esszimmers gehockt (neben dem Kind auf der Decke) und von Hand Manuskriptzettel bekritzelt. Blatt für Blatt habe ich die Geschichte aus meinem Hirn auf Papier gebracht. Das hat den ungeheuren Vorteil, dass ich mich beim Schreiben in alberne Details vertiefen kann und beim Blick auf meinen in Stein gemeißelten Spannungsbogen wenigstens rechtzeitig merke, dass ich grade völlig vom Weg abkomme. So sind jetzt immerhin zehn fertige Textseiten entstanden. In Gedanken signiere ich schon huldvoll lächelnd meine Bücher auf der Frankfurter Buchmesse. Is klar.
Es wäre also nett von Euch, wenn ihr hin und wieder nach dem Stand der Dinge fragen könntet. Frau Venus braucht ein bisschen Erwartungsdruck von außen. Sonst verliere ich mich womöglich irgendwann im Kosmos von Buntwäsche und Breigläschen. Und das wär schon ein bisschen, schade, oder? (Psst… das ist jetzt EUER EINSATZ…)

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