Liebes Leben,
das Träume- und Wünschethema lässt mich gar nicht mehr los. Ich habe noch ein Weilchen länger nachgedacht – vier weitere Fahrten in den Verlag und wieder nach Hause – und bin mir mittlerweile klar darüber, warum so viele Wünsche unerfüllt bleiben: Ihnen fehlt der Raum.
Man müsste reich genug sein, um nicht arbeiten gehen zu müssen. Dann wäre der Raum, also die Zeit, gegeben, um Wünsche wahr werden zu lassen. Andererseits: Wer den ganzen Tag Zeit hat, zu tun, was ihm gefällt… der hat bald keinen Spaß mehr daran, weil er es nicht mehr als “Belohnung”, als “Goodie” betrachtet, weil es so normal geworden ist. Ich hoffe, irgendwer kann mir folgen.
Wo also ist der goldene Mittelweg? Wie schafft man sich in einem normalen Alltag (mind. acht Stunden Arbeit + Haushalt) Raum für Wünsche und Träume? Müsste man nicht seine persönliche Prioritäten-Liste ganz neu überdenken – ist der übervolle Korb Bügelwäsche wichtiger oder das Buch? Denn meistens, wenn man alle Pflichten erfolgreich hinter sich gelassen hat, ist der Kopf leer und der Körper matt und man hat nicht mehr so den richtigen Antrieb, zur Gitarre, zum Buch, zu den Wanderschuhen zu greifen.
Da bleibt mir die Frage: Wie schafft man den Träumen Platz? Fällt das womöglich in die Kategorie Zeit- und Selbstmanagement? Sollte man sich nicht jeden Tag oder zumindest jede Woche ein persönliche Stunde Zeit nehmen? Venus’ kleine Traumstunde?