Liebes Leben,
seit einigen Tagen beschäftigt mich ein Thema morgens und abends auf der Fahrt ins Büro: Worin liegt der Sinn des Lebens?
Da meine Fahrt nur gute 20 Minuten dauert und ich jedes Mal von vorne anfange zu denken, bin ich noch nicht sehr viel weiter gekommen.
Aber soweit: Jeder muss seinem Leben selbst Sinn geben. Jeder einzelne kann aus seinem Leben machen, was er will. Wir, die wir in einer Zeit des Friedens leben, haben tausendmal mehr Möglichkeiten, über unser Leben zu entscheiden, als unsere Väter und Großväter zum Beispiel. Also wäre es nicht gefrevelt, wenn wir diese Chance verstreichen lassen? Ich denke doch.
Passenderweise ist mir gestern ein Artikel in die Hände gefallen, der sich genau um diese Sinnsuche drehte. Der Autor riet jedem, sich bei einer Tasse Kaffee einen ruhigen und heimeligen Ort zu suchen und auf ein Blatt Papier alle Wünsche zu notieren, die man sich im Leben erfüllen will, vom Anglerschein bis hin zur Golfplatzreife, zum Klavierunterricht oder zum Sprachkurs. Egal was. Dann sortiert man diese Wünsche nach "Größe", Dringlichkeit, Umsetzbarkeit, nach was auch immer. Und sucht sich einen aus, mit dem man anfangen will. Und oft stelle man dann fest, hieß es, dass der Wunsch ganz leicht umsetzbar ist, wenn man ihn einfach angeht – sich bei einem Angelverein anmeldet, einen Klavierlehrer sucht, einen Kurs bei der Volkshochschule belegt etc.
Also. Der Kaffee dampft neben mir, ich sitze bequem und wenn ich meine Gedanken fließen lasse, kommt folgendes heraus:
Ich will Klavierspielen können
Schwedisch lernen
Schweden besuchen
Ein Kinderbuch schreiben
das Kinderbuch selbst illustrieren und Geld damit verdienen
viel öfter draußen sein
Landschaften malen
eine Bilderausstellung organisieren
einen Fotografie-Kurs machen
etwas für den Naturschutz tun
irgendwie gerne ein Ehrenamt bekleiden (aber welches?)
einen Bauerngarten besitzen
das dazugehörige Bauernhaus selbst renovieren
Nachtrag am Samstagmorgen:
Was mir noch eingefallen ist…
Porschebesitzerin zu sein (911 Carrera in silbermetallic)
Gitarrespielen zu lernen (die Gitarre ist schon da!)
Nachtrag am Samstagnachmittag:
Fließend italienisch sprechen. Nicht nur so brockenweise wie bisher.
Perfekt Steno schreiben zu können – nicht langsamer als Langschrift
Viel öfter Freunde bekochen – von Loni inspiriert. Macht Spaß und es gibt nix geselligeres. Und ein bisschen Lob einheimsen kann man auch noch dabei
… mir fällt sicher noch mehr ein!
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Klingt das alles unerreichbar? Eigentlich nicht.
Sind die Wünsche egoistisch? (Und dürfen sie das nicht auch sein?)
Und was wünscht ihr euch?
Fragt sich die kleine Venus…
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