…hat sich bei Schatzis Bienen in einem Kasten verklemmt – ein Siebenschläfer mal wieder!
Und was macht mein Mann? Er rettet ihn. Man möge mir verzeihen, wenn ich jetzt ein wenig schwülstig werde, aber dafür liebe ich meinen Mann. Er vergisst jede Hektik, jede to-do-Liste, jeder wohlorganisierte Abendplanung. Setzt sich mit einem schockstarren, unterkühlten, zitternden Siebenschläfer in der Hand unter die Heckklappe seines Bullis und – versucht ein kleines Leben zu retten. Bestellt bei mir eine Schachtel mit altem Handtuch. Lässt mich beim Tierarzt nachfragen, ob wir das richtige tun. Der weiß auch keinen besseren Rat außer warmhalten, Wasser anbieten, in Ruhe lassen. Vermutlich sei der Siebenschläfer in einer Schockstarre.
Wir haben ihn in sein Nest zurückgelegt, mit einem Handtuch zugedeckt, damit er es warm hat. Wasser bereit gestellt. Alles wieder zugedeckt und abgedunkelt. Heute Abend wird Schatzi nochmal hinfahren, um zu sehen, was aus ihm geworden ist, ob er wieder munter ist, oder ob er es nicht gepackt hat.
Am liebten hätte er den kleinen Kerl in seine Manteltasche gepackt und mitgenommen, aber natürlich siegte die Vernunft. Und ob er es jetzt schafft und heute Abend wieder fit ist, oder ob nicht – allein für die Tatsache, dass mein Mann alles stehen und liegen lässt um ein kleines knopfäugiges Fellknäuel zu retten, liebe ich ihn von Herzen.