Die Venus kocht!

Liebes Leben,

ja, ich esse gerne und konsequenterweise koche ich auch gerne. Weil ich – dank des neuen Jobs – mittags nichts Vernünftiges zu essen bekomme, sofern man belegte Brötchen nicht für etwas Vernünftiges hält , habe ich beschlossen, für mein leibliches Wohl wieder selbst zu sorgen. Darauf gebracht hat mich ein leckeres, scharfes Gulasch bei meiner Mama neulich und mein Ausruf: “Oh, warmes Essen!”…
Gestern also fuhr ich nach Feierabend noch eine knappe Stunde durch zwei Landkreise, um die entsprechenden Zutaten zu besorgen. Das Kochen war fast ein bisschen meditativ und hat richtig Spaß gemacht. Dass es erst nach acht “zu Tisch bitte” hieß, war mir auch egal. Hauptsache gekocht und lecker. Derart inspiriert habe ich heute wieder eine gute Stunde am Herd gestanden. Dafür dampft jetzt vor mir: Gratinierter Kartoffelauflauf mit Steinpilzen und Schwarzwälder-Schinken-Würfeln. Aber nicht mehr lange…

Das Stöckchen fliegt wieder…

Hmpf, und mich hat’s direkt am Kopf getroffen…

Aber na gut, ich will ja mal kein Spielverderber sein…

5 Dinge, die ich nicht habe, aber gerne hätte:
– Porsche 911
– einen freien Tag zwischen Samstag und Sonntag
– die Erlaubnis, eine Nacht in einem Buchladen zu verbringen und alles einsacken zu dürfen, was mir gefällt…
– ein fertig geschriebenes, brillantes Kinderbuch in der Schublade
– ein Zeitfenster, das mir von 18 bis 22 Uhr noch mal acht Stunden schenkt

5 Dinge, die ich habe, aber lieber nicht hätte:
– das Verantwortungsgefühl für so viele Dinge
– schmutzige Fenster
– einen cholerischen Chef
– Höhenangst
– Kurzsichtigkeit

5 Dinge, die ich nicht habe und auch nicht haben möchte:
– Beziehungsstress
– Heuschnupfen
– das Bedürfnis, weiße Tennissocken in schwarzen Pumps zu tragen
– einen Freund, der mit sich nichts anzufangen weiß
– ein schwieriges Verhältnis zu meinen Eltern

5 Dinge, die ich habe und auch gerne weiterhin haben möchte:
– Mein Schatzi, meine Familie und meine Freunde
– Humor
– meine musische Ader
– ein Konto mit schwarzen Zahlen
– mein Zuhause

5 Menschen, die dies noch nicht beantwortet haben, von denen ich mir das aber wünsche:
– Wolpertinger
– schenna82
– Sandritta
– loni_
– und Nepu

Die Venus philosophiert

Liebes Leben,

was ist eigentlich Glück? Wahrscheinlich für jeden etwas anderes. Was also ist für mich Glück?
Diese Frage beschäftigt mich heute morgen, weil ich beim Waschmaschine-Ausräumen (!) plötzlich einen wohligen Seufzer ausgestoßen habe und sich ein klitzekleines, warmes Glücksgefühl in der Herzgegend bemerkbar machte. Nicht, dass mich Hausarbeit restlos erfüllen würde. Aber sie erdet mich. Wenn mein Gedankenkarussell zu viel Fahrt aufnimmt, dann tut einfache Hausarbeit einfach nur gut.

Zurück zum Glück: Mein Glück ist aufgebaut, wie eine Pyramide. Ganz unten, das Fundament also, ist meine Familie. Mein Schatz und seine Eltern gehören da wohl auch dazu. Genauso wie meine besten, engsten Freunde. Ohne sie alle wäre ich ein anderer Mensch. Dann kommen verschiedene kleine Steine – meine Arbeit zum Beispiel. Sie macht mich auch glücklich. Es ist kein Glücklichsein, das mich jeden Morgen in die Luft springen lässt, aber es ist ein ruhiges Gefühl, die Gewissheit, eine Arbeit zu haben, beruhigt und trägt zu meinem Glück bei. Auch die Fähigkeit, übers Glück nachdenken zu können, macht mich glücklich. Dankbar zu sein, für alles, was ich habe – wem auch immer. Die kleinen Dinge zu schätzen wissen, macht mich genauso glücklich. Ich hätte zwar gerne einen Porsche unterm Hintern, aber einen Corsa zu besitzen, der mich mobil macht, reicht für mein Glück völlig aus. Also macht Materielles nicht glücklich, es beruhigt nur. Vier Sprachen zu beherrschen – nicht alle gleich flüssig, aber doch ganz passabel – macht mich auch glücklich. Allein schon die Gewissheit, aus eigener Kraft etwas lernen zu können und an mir zu verändern, macht mich ungeheuer zufrieden.

Wahrscheinlich ist nicht die nasse Wäsche Auslöser für diesen Eintrag gewesen, sondern die Putzfrau im Verlag, die mir gestern über den Weg gelaufen ist. Sie spricht radebrechend deutsch, ihr Mann ist schwer krank, sie selbst ist körperlich angeschlagen und hat noch zwei kleinere Kinder. Als Putzfrau verdient sie zuwenig für die ganze Familie und doch kommen sie zurecht. Sie kann sich über ein geschenktes Duplo in der Mittagspause freuen, wie ein kleines Kind. Aber übers Glücklichsein denkt sie nicht nach. Sie ist es einfach. Sie lacht viel und strahlt Herzlichkeit aus. Wenn ich sie so sehe, schäme ich mich fast ein bisschen dafür, mir Gedanken über ein 60. Paar Schuhe zu machen oder über einen Porsche, den nun wirklich keiner zum Glück braucht…

Also werde ich jetzt zur Arbeit fahren, die frische Herbstluft genießen und beim Anblick von grasenden Kühen im Frühnebel genau das denken, was ich jeden Morgen denke: Das Leben ist schön, wenn man es mit den richtigen Augen betrachtet.

Was liest Du?

Ich finde diese Frage immer wieder spannend. Manche Leute gucken mich nämlich – derart gefragt – ein bisschen verwirrt an und fragen mich dann: "Wieso lesen? Was sollte ich lesen?"
Na gut, Lesen muss einem liegen wie Klettern oder Kochen. Aber wenn es keine Bücher gäbe, dann würde ich sie erfinden. Deswegen komme ich leider auch kaum an einem Buchladen vorbei, ohne mir irgendwas zu kaufen, meistens ein Buch, das ich schon IMMER MAL lesen wollte…
Zur Zeit liegt "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling auf meinem Nachttisch. Die ersten 100 Seiten habe ich gestern Abend gelesen, als ich kränkelnd darnieder lag. Bisher ist es ganz witzig.
Auf meinen Schreibtisch liegt außerdem eine Liste mit allem, was ich noch lesen will, nach dem ich die letzte Seite von Hape umgeblättert habe…
Leider gibt es auch Bücher, die ich nie geschafft habe. Dazu gehören zum Beispiel "Watership down" (Kaninchen, Kaninchen, immer nur Kaninchen…) "Hannas Töchter" (Anna? Johanna? Hanna? Hä?) oder "Gottes Werk und Teufels Beitrag". "Herr Lehmann" habe ich zwar ganz gelesen, aber ich fand's total bescheuert… obwohl es von allen Seiten gelobt wurde.

 Wie sieht es denn in eurem Bücherregal aus? Lieblingsbücher? Hassbücher? Nie zu Ende gelesene Werke?

Fragt sich gespannt: die kleine Lesevenus

Nachtrag:

Hier mal eine Liste mit Büchern, die un-be-dingt noch lesen muss:
-“Der Teppichhändler” von Meg Mullins
-“Cave Canem” von Akif Pirinci
-“Francis” von -“”-
-“Frida Kahlo – ein leidenschaftliches Leben” von Hayden Herrera
-“Der rote Wolf” von Liza Marklund
-“Prime time” von -“”-
-“Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Teil 3” von … es liegt mir auf der Zunge…
-“Tintenherz” von Cornelia Funke
-“Die Rückkehr des Tanzlehrers” von Henning Mankell
…und noch ganz viel mehr. Das waren nur die Dringendsten…

Auaaaaaa…*grummel*…

Liebes Leben….
autsch! Warum bitte muss ich jetzt eine Mandel haben, die sich von außen anfühlt, wie ein Tischtennisball?
Naja, ganz so groß ist sie nicht, aber sehr druckempfindlich und geschwollen. *Grummel*… außerdem läuft meine Nase dauernd, meine Augen jucken und ich habe Koooopfweh….
*jammer*

Bedauert mich bitte jemand?

Generation Extrawurst

Liebes Leben,

wenn ich keinen Job hätte und dringend Geld bräuchte, vielleicht würde ich dann kellnern gehen. Vielleicht aber auch nicht. Denn heutzutage wird man als Bedienung offenbar ständig mit der "Generation Extrawurst" konfrontiert.
Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn  man statt Pommes lieber Kroketten hätte. Oder einen kleinen Beilagensalat extra.
Aber warum glauben manche Leute, gibt es wohl eine Speisekarte? Vermutlich, dass sich die Gäste ein Bild davon machen können, was zu kochen die Küche imstande ist. Und wenn es auf einer Karte schätzungsweise 45 Gerichte zur Auswahl gibt… ist es dann wirklich so undenkbar, eins "von der Stange" zu essen? Heute Mittag beim Essen. Eine Familie sitzt hinter uns, ich sehe nichts, aber höre Folgendes: "Wir nehmen drei Spezi und zwei Apfelsaftschorle, alles groß. Wobei… nein, bringen Sie mir auch ein Apfelsaftschorle. Also drei von jedem. Nein. Zwei Spezi und drei .. ja genau. Und zum Essen… was ist denn in diesem Bratkartoffelkuchen alles drin? Ach? Das was auf der Karte steht? Also Kartoffeln, Schinkenstreifen und Käse? Hm… Geht das auch mit Pommes und ohne Käse? Wie, überbacken? Achso… kann man Pommes nicht überbacken, oder was? Pommes mit Schinkenstreifen? Wie jetzt…? Achso… Nein, dann doch überbacken. Nein, ohne Pommes, lieber mit Kartoffeln. Kann man auch anderes Gemüse dazutun? Statt den Schinkenstreifen? Ja, Gemüsegratin also. Und den Käse nicht so braun. Und meine Tochter hätte lieber ein kleines Fanta… "
Und ich als Bedienung hätte den Gästen längst empfohlen, selbst zu kochen. Nur gut, dass ich nicht kellnern gehe…

Tränenreicher Abschied…

Liebes Leben,

schön war's. Gestern Abend war ich auf dem schönsten Abschlussball meiner Schulkarriere (die jetzt dann wohl doch mal beendet ist). Die Parallelklasse hat das Fest so feierlich und schön organisiert, dass den meisten vor Rührung die Worte fehlten.
Das ganze Schulhaus – ein alter Klosterbau – war mit Kerzen und Blumen und rotem Teppich dekoriert, wir hatten eine super Sängerin auf der Bühne und einen tollen Saxophonisten, das Buffet war große Klasse und alle sahen in ihren Abendroben aus, wie echte Stars bei einer Oscarverleihung. Als materielle Erinnerung bleiben mir ein gutes Zeugnis, ein Blumenstrauß aus den Händen des Schulleiters und viele Fotos.
Aber viel wichtiger sind die Erinnerungen an zwei Jahre Schulzeit, in denen aus Mitschülerinnen Freundinnen geworden sind.
Der Abschied war tränenreich und keiner wollte so recht glauben, dass es das jetzt gewesen sein soll. Wir haben uns versprochen, den Kontakt zu halten – wir kriegen das hin. Wir haben Einladungen ausgesprochen, uns immer wieder gedrückt und Tränen aus den Augenwinkeln gewischt. Und letztlich haben wir uns geschworen, dass das Auseinandergehen kein Abschied ist, sondern nur ein Bis-bald-mal-wieder. Ich freu mich jetzt schon auf euch!

Mein Spanisch schläft ein…!!!

Liebes Leben,

da rackert man sich zwei Jahre lang ab und lernt ein Jahr davon 18 Stunden pro Woche in der Schule und etliche weitere Zuhause Spanisch… und dann? Arbeitet man wieder in seinem alten Beruf und muss hilflos zusehen, wie die Kenntnisse langsam aber sicher wieder einschlummern…
Ich habe mir ja überlegt, ein spanisches blog anzulegen… aber so recht traue ich mich ja doch noch nicht. Wer weiß, ob mich überhaupt jemand verstehen würde…?
Vielleicht hat ja irgendwo da draußen jemand eine gute Idee… na? Rettet mein Spanisch!!!