BIWYFI – eine grüne Sache

Grün! Was für eine Ansage! Die liebe Nic gibt regelmäßig unter dem Motto “Beauty is where you find it = BIWYFI” ein Thema vor, zu dem sich Blogger und Instagramer fotografisch austoben dürfen. Seit ich das aktuelle Stichwort “grün” gelesen habe, hatte ich die Idee im Kopf, allein die Umsetzung hat ein bisschen gedauert.

Ich hatte schon Sorge, ich müsste am Bodensee mit dem Schirm und einer dritten Hand arbeiten, aber wir haben tatsächlich eine kurze Regenpause für die Fotos gefunden, so dass ich Euch jetzt schnell die Geschichte von Sam, dem traurigen Frosch erzählen kann …

Das ist Sam. Sam war ein Frosch, der mit allem gesegnet ist, was ein Frosch braucht. Er hatte stramme und starke Froschschenkel, war von prächtig grüner Farbe und da, wo er lebte, nämlich in …

… Bad Froschingen, konnte keiner weiter springen als er. Aber all das machte Sam nicht wirklich froh. Denn Sam war unglücklich verliebt.

Und seine Angebetete war nicht irgendwer. Es war die Froschkönigin, die kurz hinter Bad Froschingen …

… in ihrem schönen Schloss lebte.

Sam beobachtete sie jeden Tag durch sein Froschaugenfernglas.

Seht ihr sie? Nicht? Da hinten! Wenn ihr ganz leise seid, gehen wir ein bisschen näher ran …

Seht ihr sie jetzt? Da saß sie also, Greenhild, die Froschkönigin von hinter Bad Froschingen.

Nun war Sam eigentlich kein schüchterner Frosch. Er hatte viele gute Froschkumpel und war ein begeistertes Mitglied des Bad Froschinger Weitspringerclubs, aber mit Mädchen … hatte Sam ein sehr spezielles Problem. Immer, wenn er auf sich aufmerksam machen wollte und einer Froschdame imponieren wollte … tja … dann passierte das:

Sam quakte und blähte seinen Kehlsack auf … doch der war nicht grün, wie bei den anderen Fröschen. Er war ROSA! Sam schämte sich so sehr für diese leuchtende Laune der Natur, dass er beschloss, Greenhild nur aus sicherer Entfernung anzuschmachten.

Er hätte sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können, dass es Greenhild ganz ähnlich ging. Sie saß den ganzen Tag in ihrem Schloss und langweilte sich. Ein Prinz, hatte ihr ihre Mutter erklärt, würde eines Tages auf einem weißen Schimmel angeritten kommen und sie heiraten. Dabei wusste ja jede Kaulquappe, dass Frösche nicht auf Pferden ritten. Und so kletterte sie jeden Tag auf den Baum neben ihrem Schloss und hielt Ausschau nach ihrem Prinzen …

Eines Morgens, sie hatte gerade ein Fliegenomelette gegessen, saß sie auf ihrem Lieblingsast, als sie in weiter Ferne ein leises aber charmantes Quaken hörte.

Sie kniff die Augen zusammen und sah ganz hinten, hinter dem Ortsschild von Bad Froschingen, einen kleinen, wunderschön pinken Punkt.

Sie schloss die Augen und lauschte eine Weile gebannt. Als sie die Augen wieder öffnete, war der rosarote Punkt verschwunden. Aber Greenhilds Herz stand in Flammen. Sie beschloss, den grün-pinken Meistersänger zu finden und machte sich hüpfenderweise auf den Weg.

In Bad Froschingen hatte sich Sam mittlerweile leergequakt und beschloss, ein Mittagspäuschen einzulegen. Er legte sich gemütlich ins Gras und träumte – natürlich – von seiner Angebeteten.

Greenhild indessen hatte sich durchgefragt. Schon als sie in Bad Froschingen den Froschbriefträger auf den rosa Frosch angesprochen hatte, hatte er ihr den richtigen Tipp gegeben. Den Frosch mit dem rosa Kehlsack kannte schließlich jeder.

Und so kam es, dass sie den schlafenden Sam im Gras liegen sah. Sie sagte leise: “Hallo Sam? Würdest Du bitte einmal für mich singen und quaken … ich müsste da mal etwas … nachgucken.”

Sam öffnete die Augen und blickte Greenhild direkt in die Froschaugen …

Vor Schreck quakte Sam laut auf und sein Kehlsack war noch etwas pinker als sonst.

“Du bist es!” rief Greenhild begeistert aus und klatschte in die Hände. “Du bist mein Prinz! Endlich habe ich dich gefunden!” Sam wusste gar nicht wie ihm geschieht und so konnte er nur nicken und lächeln.

Die Königin wollte zwar noch wissen, ob er wohl ein Pferd besitze, aber als Sam dies verneinte, zuckte sie mit den Froschschultern und nahm seine Hand. “Ich nehm dich auch ohne Gaul”, sagte sie. “Aber tu mir einen Gefallen und sing es nochmal, Sam”, sagte sie und lächelte verliebt. 

Und wenn ihr jetzt in einer lauen Frühjahrsnacht abends die Augen zumacht und ganz angestrengt nach draußen lauscht, hört ihr die beiden vielleicht im Duett quaken. Und wenn ihr ganz genau hinschaut, seht ihr sicher auch den pinken Punkt.

#biwyfi

4 Antworten auf „BIWYFI – eine grüne Sache“

  1. Sehr genial! Ein richtiges Kinderbuch!!! WOOOW
    Klaaaahaaasse!

    Aber hören se mal Frau Venus, dass haben Sie alles mit im Camper?????

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