Zwei mal täglich…

ein paar Reihen stricken und das Hirn arbeitet wieder gerade.
Liebes Leben, was so eine dröselige Handarbeit doch ausmacht. Ich höre mich zwar an, wie eine ältliche Mamsell, die nix im Kopf hat, außer Haushalt und Strickzeug (oh mein Gott…) aber zur Zeit beschäftigt mich mein Job ein bisschen zu sehr in der Freizeit, weil es mich nicht loslässt, weil ich nicht so zufrieden damit bin, wie ich es gerne wäre, na ihr wisst schon. Und meistens sind das die Phasen, in denen meine kreative Ader durchdrückt. Habe heute Nacht schon schätzungsweise 378.945.899 verrückte Ideen ausgebrütet und wieder verworfen, was ich in den nächsten fünf Jahren so alles machen will. Und ich habe festgestellt: Fünf Jahre sind eine unüberschaubare Zeit für mich im Moment. Werde ich Kinder haben in fünf Jahren? Werde ich verheiratet sein? Werde ich immer noch da arbeiten, wo ich im Moment arbeite? Werde ich Porsche fahren, weil ich im Lotto gewonnen habe? Und wäre es nicht sinnvoll, mit Lottospielen erst einmal anzufangen? Wäre, hätte, könnte, müsste? Weil sich dieses Gedankenkarussell nicht so einfach anhalten lässt, greife ich zu meinen ersten zehn Schal-Zentimetern und stricke. Wenn die Welt eine halbe Stunde lang nur in linke und rechte Maschen aufgeteilt ist, sieht man vieles im Nachhinein wieder klarer. Denn letztlich bringt alles Grübeln nix, es kommt sowieso meistens anders, als man denkt.

“Schlechte Laune ist der Schnupfen des Gemüts – lästig und ansteckend noch dazu.”

Hab ich heute gelesen und musste schmunzeln. Also: Weg mit der schlechten Laune. Ich will ja keinen anstecken!

Drei links, drei rechts…

…oder waren's vier?
Liebes Leben,
ja, stricken macht Spaß. Nachdem ich 59 Maschen angeschlagen hatte, musste ich sie ungefähr 7825389 Mal wieder aufdröseln, bis ich drauf gekommen bin, wo der zweite Faden herkommt, der da auf dem Bild abgebildet war. Dann musste ich die ersten fünf Schalzentimeter nochmal auflösen, weil ich vor lauter Begeisterung vergessen hatte, linke und rechte Maschen abzuwechseln. Und jetzt ist mein Schal schon knappe zehn Zentimeter lang und bekommt tatsächlich ein Rippenmuster. Mit der Gleichmäßigkeit bin ich noch nicht so zufrieden… aber es ist mein Erstlingswerk. Mal gespannt, wie lange ich dafür brauche… ich hoffe, ich kann ihn noch tragen, bevor es wieder Sommer wird…

Die Venus strickt!

Liebes Leben,

ich habe einen Strickkurs für Anfänger gekauft – von Loni  zur Handarbeit inspiriert musste ich einfach zugreifen. Ganz zufällig hab ich ihn entdeckt und er erweist sich als genauso, wie ich es haben wollte, mit einer Anleitung für Dummies wie mich. Eine Nadel in die linke Hand, eine in die rechte und die Wolle muss hier und dort hin. Mit Bildern. Ich bin zuversichtlich, dass ich das kapieren werde. Und wenn dann mein Erstlingswerk, ein "wollweißer Kapuzenschal", gut wird, dann wird es natürlich hier präsentiert. Aber jetzt steht zuerst mal Hausarbeit an. Auch wenn –  angeblich – nur langweilige Frauen in perfekten Haushalten leben…  

Nachtrag: Heute hab ich an Frau Loni denken müssen (nicht wegen des Strickens). Ich bekam eine Mail aus der Schweiz, nein, mein Fragebogen wurde nicht “zurückgeschickt”, sondern “retourniert”. Ihr Schweizer seid ein lustiges Völkchen!

Schottland, Seychellen, Singapur?

Liebes Leben,

legt man mir Steine in den Weg, baue ich was Nettes draus.
Natürlich finde ich die Urlaubsplanung, naja, nennen wir es Urlaubsverordnung, in unserem Büro ziemlich . Aber hilft ja im Moment alles nix. Mir ist aufgefallen, dass ich doch glatt vom 23. Dez bis zum 1. Jan. frei habe. Da hat Schatzi auch frei. Und da wir keine Kinder haben und sonst auch ziemlich selbst entscheiden können, ob wir Weihnachten bei der Oma oder bei Mamas und Papas oder sonstwem unterm Baum sitzen… warum nicht einfach wegfahren? Diese Idee hat mich dann wieder beflügelt. Wenn ich schon Urlaub nehmen MUSS, dann will ich ja auch was davon haben. Nur: Wohin über Weihnachten, wenn die bessere Hälfte unter akuter Flugangst leidet und bei dem Gedanken, in einen Flieger einzusteigen, lieber den ganzen Urlaub absagen würde…? Mir wäre ja nach Schottischem Hochland, um mal so richtig auszuspannen. Allerdings meine ich, dass das Schottische Hochland über Weihnachten nicht gerade frostfrei ist. Und das dürfte unser Urlaubsdomizil schon sein. Wenigstens ein bisschen. Mir spukt Südfrankreich im Kopf herum. Wie lange man dahin wohl fährt…? Und in welche Gegend man da wohl reist? Ich freu mich über konstruktive Tipps!
Wobei… wie schon mal erwähnt… Kopenhagen? Über Weihnachten? … Hach hach hach… Hauptsache Urlaub.
Anregungen irgendjemand?

Regenbögen en masse!

Naturphänomen? Soviele tolle Regenbögen wie in den letzten drei Wochen habe ich mein ganzes Leben lang noch nicht gesehen. Heute auf dem Nachhauseweg wölbte sich da schon wieder einer über mich und mein kleines Auto… Ist denn gerade Regenbogenzeit, so wie anderswo Monsun?

Haarige Sache…

Liebes Leben…

es ist mal wieder soweit. Ich spüre es ganz tief drinnen. Beim Föhnen, Haarewaschen, Kämmen, Bürsten…
Die Haare müssen ab! Nicht nur, seit mir mein Auratest gezeigt hat, dass ich mich gerne mal risikobereit und spontan in Abenteuer stürze weiß ich, dass meine Frisör-Entscheidungen immer recht plötzlich gefallen sind. So hatte ich schon von der Dauerwelle über die hellblonden Strähnen bis hin zum pinkrotverfärbten Igelkopf alles, was man sich so vorstellen kann. Bis auf eine Glatze, aber das ist auch diesmal keine Alternative…
Aber was dann? Ganz kurz – mag ich nicht mehr haben. 10 Zentimeter kürzer? Sind in einem halben Jahr wieder dran. Mit einem Bob sehe ich aus wie 15. Irgendwie halblang franselig? Diesmal ist es echt schwer. Ich weiß schon, dass das keinen interessiert, was ich mit meinen Haaren mache. Aber es ist ja schließlich MEIN blog, gell?
Und über ein paar Ratschläge wäre ich doch glatt dankbar… Mir fällt aber auch nix ein.

Wenn nicht in diesem Leben, in welchem dann?

Liebes Leben,

über die Wahrscheinlichkeit der Wiedergeburt zu sinnieren ist doch recht müßig. Man findet es erst heraus, wenn man einmal gestorben ist. So lange zu warten in der Hoffnung, sich die wichtigsten Wünsche im nächsten Leben zu erfüllen, ist folglich ein wenig riskant.
Das Wünsche-Thema – zur Zeit meine persönliche Never-ending-Story. Gestern habe ich einen kleinen Ausflug mit Schatzi unternommen, weil das Wetter so toll und wir so sonntagslaunig waren. Als wir so durch die Landschaft spazierten, erzählte ich ihm von meiner langen Liste. Die meisten Wünsche kannte er eh. Einmal den Jacobs-Weg zu gehen ist mir gestern noch eingefallen.
Und dann fragte ich ihn nach seinen Träumen. Erstmal meinte er männlich-rationell, er habe keine solchen Wünsche. Dann schwieg er eine Weile. Und dann fielen ihm doch welche ein. Einmal zu einem Bayern-Spiel in die Allianz-Arena zu kommen. Einen Bauernhof zu besitzen – aber MIT Tieren. (*schluck* )
Er hätte gerne eine große Halle für sein Hobby. Er hätte gerne einen Geländewagen. Er würde gerne mal All-inclusive-Urlaub am Meer machen. (Ahja?) Er hätte gerne später mal ein großes Haus (wenn das mit dem Bauernhof nicht klappt). Und möchte Saunabesitzer werden.
Über seinen Bauernhoftraum und meinen “ein altes Bauernhaus renovieren und bewohnen”-Traum haben wir dann lange gefachsimpelt. Schön, wenn sich zwei Wünsche decken – auch wenn wir über das Viehzeug noch mal reden müssten…
Wir haben dann gedanklich gleich mal Zimmer für Zimmer eingerichtet und den Garten angelegt.
Und kamen letztlich zu dem Schluss: Wenn nicht in diesem Leben, wann dann? Die Ziegen, Hühner, Schafe, Kühe und Enten sind dann sein Part, der Garten und das Haus meiner. Hat jemand zufällig einen schönen Hof zu verschenken? Stand nicht vor jedem Hauskauf, jedem Sprung ins Wasser, jedem verwirklichten Projekt einmal eine verrückte Idee? Wenn nicht in diesem Leben, wann dann? Fragt sich und euch die kleine Wünschevenus…

Von der Spinatsuppe…

…die den Weg allen Irdischens ging…

Liebes Leben…
nein, Spinatsuppen gehören weder zu meinen Ess- noch zu meinen Kochfavoriten. Hab ich leider erst festgestellt, als ein Topf davon auf meinem Herd brodelte. Nach einigen hilflosen Versuchen, aus der grünen Soße, die schmeckte, wie geschreddertes Gras, sowas wie eine wohlschmeckende Vorspeise zu machen, entschied ich mich spontan, aus dem noch rohen Rest Spinatsalat zu machen.
Erwies sich letztlich als die beste Alternative -weil mit Pinienkernen und Crissini dazu und einem kräftigen Honig-Balsamico-Dressing ziemlich lecker! Und Spinatsuppe? Gibt’s nie nie nie mehr. Bäh.

Experiment “PlusZeit” erfolgreich gestartet!

Liebes Leben,

geht doch, möchte ich sagen. Ich habe mir also – völlig vom Umstrukturieren und Prioritätenlistenüberdenken beseelt – einen Plan zurecht gelegt. Hausarbeit wird unter der Woche bis spätestens Freitag erledigt und dann nicht mehr angerührt. Und was ist passiert? Gestern Abend um halb neun warf ich den Putzlappen weit von mir und hatte heute – richtig – ZEIT. Ich hatte den ganzen Samstagmorgen Zeit, um Bummeln zu gehen. Ich habe einen halben Tag dazugewonnen! Der Samstag wird mein neuer Lieblingstag! Heute Abend werde ich kochen, auch was, was ich schon längst mal wieder machen wollte. Und ich freu mich drauf. Mal sehen, wie lange es noch dauert, bis wir ein Klavier hier stehen haben