Ein letzter Sprung ins kühle Nass der Freiheit…

Liebes Leben,

gestern war ein schöner Tag. OK, Deutschland ist im Halbfinale hängen geblieben und ich war zugegebenermaßen ein bisschen enttäuscht, obwohl ich den ganzen Tag schon behauptet habe, dass Italien gewinnen wird und mir deswegen viele böse Kommentare eingehandelt habe. Leider hatte ich ja dann recht. Aber egal. Sonst war der Tag rundum prima. Meine Mädels und ich waren im Freibad und haben uns die Sonne auf den Bauch brennen lassen. Beim Volleyball auf dem Sandplatz haben wir sofort Mitspieler gefunden aber aufgrund von heißen Fußsohlen schnell das Feld geräumt, Julia hat einen neuen Schwimmstil kreiert und fleißig geübt, Maggie ist eingeschlafen und hat so ziemlich den ganzen Mittag verpennt und Sandra und ich haben uns einfach nur hin und wieder eingecremt, in die Sonne gegrinst und den Tag in vollen Zügen genossen. Und heute? Heute mittag ist um drei Feierabend. Die Sonne sticht jetzt schon vom Himmel und die Klausuren sind alle geschrieben. Natürlich könnte ich in meinem verdunkelten WG-Zimmer sitzen und Vokabeln für die Prüfung lernen.  Aber wäre es nicht viel besser, im Freibad zu liegen und das Buch einfach dort aufzuschlagen? Abgesehen davon beginnt in vier Wochen der Ernst des Lebens (wieder) und ich werde acht Stunden täglich in einer Redaktion sitzen…
All diese Umstände lassen doch nur einen Schluss zu: Ich MUSS ins Freibad, so oft es noch geht. Oder?

Gemüse-Flash…

Liebes Leben,

ich weiß ja, dass Gemüse gesund ist. Und ich esse auch wirklich gerne Gemüse. Aber zur Zeit mutiere ich offenbar zum Vegetarier. Ich kann mich im Supermarkt schon nicht sattsehen an der frischen, grünen, appetitlichen Auslage, sehe die violetten Auberginen glänzen, die Wassertröpfchen auf den prallen, leuchtend roten Tomaten und das satte Grün der Selleriestangen. Und was mache ich? Kaufen, kaufen, kaufen. Gemüse satt. Gestern gab’s Curryreispfanne mit Karotten, Lauch, Zuckerschoten und Staudensellerie. Heute wird’s Spaghetti mit dem Rest Sellerie und der übrigen Karotte geben. Und Tomatensauce dazu. Mjam. Und nicht nur Gemüse wandert in meinen Magen: Obst gibt’s auch in rauen Mengen. Wahrscheinlich sind Maggie und ich die gesündeste WG Deutschlands. Von A wie Aubergine bis Z wie Zucchini. Wir essen uns quer durchs Beet. Und jetzt werde ich meine Frühstückspause einläuten. Was es gibt? Birne und Melone… seufz!

Abschiedsschmerz kündigt sich an…

Liebes Leben und ihr Lieben…

Zuerst sah es aus, als wären die zwei Jahre ewig. Jetzt ist die Schule fast geschafft und so langsam macht sich Abschiedsschmerz breit. Natürlich gibt es ein paar Leute, denen ich weniger hinterhertraure… Wenn man sich mal wieder trifft, ist es sicher nett. Aber das war’s dann auch. Aber es gibt sechs Menschen, die mir immens ans Herz gewachsen sind. Sie sollen hier verewigt sein:
Julia, meine immer lachende, immer fröhliche, warmherzige und treue Nebensitzerin,
Maggie, die beste, unkomplizierteste, witzigste Mitbewohnerin, die man sich wünschen kann,
Claudi, die im Lauf der Zeit zu einer lieben Freundin geworden ist,
Sandra, der Fußballfan, der für jeden Sch… zu haben ist und so oft meine Ansichten geteilt hat
Franzi, die ich so mag, weil sie so offen und grundehrlich ist, eben so, dass man jederzeit ein offenes Ohr bei ihr findet und
Kay, zu dem ich – weil wir uns altermäßig am nächsten sind – einen guten Draht habe, weil wir über die selben Sachen lachen können, die selben Interessen haben und weil er einfach eine verlässliche, sanftmütige Person ist, von der ich mehr über Männer gelernt habe, als in sieben Jahren Beziehung…

Scheiße, ich werd’ euch vermissen. Und ich hoffe, dass wir in Kontakt bleiben. Danke für die zwei schönen Jahre, ich bin froh, euch getroffen zu haben.

BWL-Horror

Liebes Leben,

ok, ganz so zahm bist du ja doch nicht. Oder warum sonst haust Du mir diese grausliche BWL-Arbeit um die Ohren. Da stehe ich morgens um sechs auf, nicht etwa um Laufen zu gehen, wie ich das sonst in letzter Zeit zu tun pflegte, sondern um mich in die Tiefen des EU-Zollwesens und in die Dokumente verschiedener Frachtführer zu stürzen. Was interessiert mich denn, ob der Frachtführer eines Güterkraftfahrzeugs vier oder fünf Durchschläge von seinem Frachtbrief dabei hat? Ich glaube, es sind nur vier… Und bei der Bahn sind es im internationalen Verkehr stolze fünf. Und die Bahn haftet nach dem Prinzip der Gefährdungshaftung und zwar national mit 8,33 Rechnungseinheiten pro Kg und international mit derer 17. So. Ich hoffe, bei der Klausur wird irgendwas gefragt, was ich auch weiß. Im Moment schwirrt mir nämlich ganz schön der Kopf. Also, wer immer dies auch liest – keiner wahrscheinlich – bitte Daumendrücken! Ganz feste! Ab 10! BITTEBITTEBITTE!!!

Der Vertrag ist da! Und er ist unbefristet!

Liebes Leben!

Du machst mir Angst… Was machst du mit mir? Ist es denn gerade einfach Sommer oder hast du supergute Laune oder findest du mich einfach nur prima gerade?
Hab heute meinen Vertrag per mail bekommen, er ist sogar unbefristet. Hätt ich nicht erwartet. Die allererste Bewerbung und gleich ein Volltreffer. Wo ist der Haken, frag ich mich? Und warum bin ich zur Zeit nur so energiegeladen? Alles scheint mir völlig einfach von der Hand zu gehen. Ich kriege Haushalt und Schule richtig gut unter einen Hut und auch mit Schatzi ist alles im Lot. Läuft besser, als die Polizei erlaubt. Da hat man doch glatt Angst, dass gleich eine ganz große Krise hinter der nächsten Ecke lauert… Aber bis dahin genieß’ ich’s einfach. Wer sich über zuviel Glück beschwert, hat nämlich wirklich einen an der Klatsche.

Gibt’s auch Energiewolken-Fallout?

Liebes Leben,

ich dachte ja immer, um mich herum gibt es einige Schnarchnasen. Schließlich geht man ja nicht immer gleich davon aus, dass mit einem selbst was nicht stimmt. Erstmal werden die anderen der Abnormität verdächtigt.
So langsam beschleicht mich aber doch das Gefühl, dass ich es bin, die nicht ganz sauber tickt.

Gestern Abend. Ich und meine Mitbewohnern beim Fernsehen. Beide hellwach. 21 Uhr. 22 Uhr. 23 Uhr. Keine Spur von Müdigkeit. Ich bin dann um kurz nach zwölf schlafen gegangen. Konnte zwar relativ gut einschlafen, war heute morgen aber um kurz nach fünf wieder so fit, als hätte ich 24 Stunden durchgepennt. Diese 40-minütigen Morgenspaziergänge durch die verschlafene Kleinstadt und die anschließende Dusche und das gemütliche Frühstück entwickeln sich zum Ritual. Klingt nicht komisch? Ist aber so… denn wer geht schon morgens um halb sechs spazieren?

Womöglich hängt es mit dem Regenguss von gestern zusammen. Gibt es Energie-Regen? Gestern Abend war der Himmel so seltsam gülden-gelb. Oder bin ich womöglich von Außerirdischen entführt und mit einem Extra-Akku ausgestattet worden? Und hat jemand Ähnliches beobachtet? Vielleicht rufen wir dann einen Selbsthilfegesprächskreis ins Leben… (Das erste Treffen findet dann morgens um fünf bei einer gemeinsamen Bergwanderung statt… )
Ob ich wohl Mitstreiter finde….

Von verschreckten Tauben und verwirrten Enkeln…

Liebes Leben,

ja, ich bin offiziell zum Frühaufsteher mutiert. Ich bin – weil gestern so früh aus den Federn gekommen – gestern Abend um neun vor dem Fernseher eingeschlafen, wen wundert’s. Dafür bin ich heute morgen schon wieder um fünf aus dem Bett gefallen. Scheint sich zu einem Teufelskreis zu entwickeln…
Also habe ich mich in meine bequemsten Sachen geworfen und eine Runde durch das verschlafene Städtle gedreht. Um halb sechs, versteht sich. Mann, war das schön. Ich habe an Rosen geschnuppert und Tauben aufgeschreckt, der Donau beim Plätschern gelauscht und die ersten Sonnenstrahlen genossen.

Außerdem ist so ein Morgen schon für nette Erlebnisse gut… an der Friedhofsmauer standen eine Omi und ihr Enkel, ja, morgens, kurz vor sechs. Der Enkel las ganz langsam, was auf dem Grabstein steht: “Wer miiiich aaaan-ru-f-t-, wird das eee-wiii-geee Leee-ben finnn-den.”
Dann meinte er: Omi, wen meinen die da? Und die Omi sagte, “na, ich denke, Jesus Christus oder den lieben Gott”. Daraufhin meinte der Enkel mit aufgerissenen Augen: “Was? Die kann man wo anrufen???”
Allein dafür hat sich das frühe Aufstehen gelohnt!

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Aber so früh???

Liebes Leben,

da ist man kaum einen Tag aus dem wohlverdienten Kurzaufenthalt bei der liebsten Freundin in Bayern zurück, schon brauen sich graue Wolken am Himmel zusammen…. Hmpf. Sieht nach Gewitter aus!

Heute morgen war’s noch ganz prima.
In letzter Zeit bin ich zum Früh-Früh-Frühaufsteher mutiert. Heute morgen war’s fünf… Und ich habe noch Wäsche gewaschen und zusammengelegt und aufgeräumt… Und um kurz nach sechs bin ich dann aus dem Haus gegangen… Ist das womöglich ein Grund zur Sorge?

Sonne in Bayern

Liebes Leben,

so ein Wetter! Heiß, heißer, Bayern! Da besucht man seine beste Freundin und kaum sind zwei Mädels zusammen unterwegs, knallt die Sonne auf uns runter, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich will mich ja sicher nicht beschweren, aber… ich habe keine Badesachen dabei…!
Aber egal, wir haben auch ohne Wasser Spaß! Gestern waren wir im Wildpark, Tiere gucken (JJ2, JJ3 und JJ4!) und heute geht’s einfach so aufs Land… seufz… eigentlich könnte immer Sommer und Urlaub sein, oder?

Mit Sonne steht sich’s besser auf!

Liebes Leben,

danke für dieses dolle Wetter! Endlich riecht’s draußen nach Sommer, endlich sieht man die Sonne mal wieder, endlich friert man nicht mehr beim Lüften!
Blauer Himmel, Temperaturen zum Eierlegen und ein freier Mittag in Aussicht! Was kann schöner sein…?