Meine Hoffnung mampft morgens Müsli

Ich bin ein optimistischer Mensch. Schon immer. Dass nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde, ist ein Grundsatz für mich. Als ich gestern Abend ins Bett gegangen bin, war mir durchaus bewusst, dass ich die Wahl in den Staaten verschlafen werde, aber hey, die wählen ja eh ohne mich. Und eigentlich war ich mir auch ganz sicher, dass Hillary Clinton zwar knapp gewinnt, aber doch eben gewinnt. Ich bin aufgewacht, habe noch im Bett das Internet leergelesen. Und hatte eigentlich gar keine Lust mehr, aufzustehen. „Meine Hoffnung mampft morgens Müsli“ weiterlesen

Umsonst ist der Tod.

Auch wenn es jetzt den Anschein hat, Frau Venus wäre Tag und Nacht am Meckern – iiiiis gar nicht so. Mir ist nur am Wochenende was eingefallen, was ich noch schnell bemeckert haben möchte, weil ich finde, dass es einen großen Einfluss auf unser Leben und auf unser persönliches Glücksempfinden hat – Geiz. „Umsonst ist der Tod.“ weiterlesen

Ja geht’s noch?!

Ich bin selten sprachlos. Aber heute morgen um acht, beim Lauschen der Nachrichten im Autoradio, fiel mir die Kinnlade aufs Lenkrad und ließ sich von dort nur mühsam in ihre Verankerung zurückbefördern.

In welchem Staat lebe ich um Himmels willen?

Kinderlose, die SCHON 25 Jahre alt sind, sollen nach Willen der CDU-Jugend (ausgerechnet der!) ein Prozent vom Lohn bezahlen. Quasi als Strafe für ihre Kinderlosigkeit. Man müsse eben in eine Gesellschaft zurückfinden, in der es nicht egal sei, wie man lebe, sagt dazu Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer (die im Übrigen ihr Soll erfüllt hat und der Nation zwei Kinder geschenkt hat, somit also von der Zahlung befreit wäre). Wie unfreiwillig Kinderlose dabei gehandhabt werden, ist noch nicht klar. Entweder sie werden nach dem Sippenhaftprinzip mit zur Kasse gebeten, oder sie müssen dem Staat belegen, dass die Kinderlosigkeit nicht freiwillig ist und gehen damit abermals durch ein schmerzhaftes Prozedere der Bürokratie.
Im selben Atemzug findet auch CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe die Idee für angemessen und weißt darauf hin, dass die Sozialversicherungssysteme nicht funktionierten, wenn es zu wenig Kinder gebe.
Es geht also den Staat etwas an, wie ich mein Leben lebe. Wer keine Kinder in diese Welt setzt (oder nur eins, was auch nicht von der Zahlung befreit), wird zum Wohl der Allgemeinheit zur Kasse gebeten.

Keine Minute später dann folgende Nachricht:
Den gesetzlichen Krankenkassen geht’s so gut wie nie: Rechnet man alle Überschüsse zusammen, dann kommen dank der guten Konjunktur 16 Milliarden Euro zusammen.

Und noch besser – sollten wir von dem Rest unseres Einkommens etwas kaufen wollen und per Überweisung bezahlen, so dürfen wir uns ab 2014 eine 22-stellige IBAN-Nummer merken.

Wann g

KT …

…ist sowas wie der Dieter Bohlen der Politik. Keiner kann ihn leiden, sein Mitteilungsdrang ist so lästig wie ein Kaugummi unterm Schuh und ein bisschen ist seine Medienpräsenz wie ein blinde-Kuh-Spiel: Alle merken, dass sich einer zum Affen macht. Nur der Affe selbst nicht.

Aber mal ehrlich. Was soll der Ex-Verteidigungsminister, Ex-Wirtschaftsminister und Ex-Doktorwürdenträger denn sonst machen? Zwar beteuert er gebetsmühlenartig, seine Funktion als Internetberater bei der EU sei keinesfalls ein Rücktritt auf die politische Bühne. Aber so wirklich dezent im Hintergrund hält er sich ja auch nicht gerade. Noch nicht mal am anderen Ende der Welt ist man vor ihm sicher.

Was ist von ihm geblieben außer ein paar Vornamen und ein Adelstitel, ein paar Ex-Posten und einer neuen Frisur? Ein verbrannter Schönling, gestrandet im Auffangbecken EU. Als INTERNETBERATER. Er, den das Internet den Doktor-Titel gekostet hat, sagt heute, ganz geläutert: “Ich erkenne und schätze dessen Fähigkeit, die Mächtigen zur Verantwortung zu ziehen”.
Wer folgt seinem Beispiel wohl als Erster? Wird Stefan Mappus Berater für bürgernahe Polizeiarbeit? Gibt Edmund Stoiber Rhetorik-Seminare? Wird Günther Oettinger Fachberater für Anglistik und interkulturelle Beziehungen? (Immerhin spricht er fließend Englisch und weiß, dass westlich von Paris keine Menschen mehr leben)… Und werden wir Frau Koch-Mehrin als Schuldnerberaterin zur besten Fernsehzeit begegnen?
Irgendwie bleibt mir das Lachen trotzdem im Hals stecken. Vorerst gescheitert. Ich fürchte, nur “vorerst”.