Oder auch nicht. Mann. Ich war so nah dran. Seit ungefähr drölfhundert Jahren wünsche ich mir ein Klavier. So fürs Alter, ihr wisst schon. Also für jetzt. Ich habe ein Sparbuch dafür, das mal ein Klavier geben soll. Ich sparte da fröhlich vor mich hin und hab das mit dem Klavier mal mehr oder weniger intensiv vorangetrieben. Gestern Abend sagt meine Schwiegermutter im Gespräch ganz beiläufig: “…und sie hatte mit der Dame gesprochen wegen des Klaviers, das sie loswerden möchte. Der Chor würde es gerne nehmen, aber dem ist es zu hoch. Und dem Pfarrer privat ist es zu teuer. Jetzt guckt sie halt weiter.” Ich schnappte nach Luft und sagte dann: “EIN KLAVIER EIN KLAVIER!” Und mein Mann, dem ich seit drölfhundert Jahren in den Ohren liege, war sofort begeistert und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Ein Telefonat später dann die Ernüchterung – der Pfarrer habe noch nicht angerufen, vielleicht nehme er es doch. Heute morgen um neun der zweite Anruf. Der Pfarrer wolle es nicht. ABER. Der Kirchenchor überlege nun auch nochmals, ob man es nicht ein bisschen schräg stellen könne, so dass der Chor den Pianisten sehen könne. Am Donnerstag probt der Chor wieder, danach wird’s entschieden.
Ich habe schon mal den Platz ausgemessen. Ich wüsste, wo es hinkommt. Ich müsste auch gar keinen Chor sehen. ABER WAHRSCHEINLICH IST ES JETZT EINFACH WEG! UND DAS WÄR SO EIN SCHNÄPPCHEN GEWESEN.
Das war’s