Ich koche gerne. Ich probiere auch gerne was aus. Aber neulich, als ich mich mit rotem Quinoa beschäftigte, wurde es laut in meiner Küche. Und für Kinderohren ungeeignet. Das lag zwar nicht unbedingt am Quinoa, aber sicher daran, dass ich für die Umsetzung eines Rezeptes viel mehr Zeit brauchte, als gedacht, dass hinter mir ein nöliges Kleinkind saß und vor mir in der Pfanne unansehnliche Pampe brutzelte.
Aber von vorne.
Ich hatte mich für Quinoa-Bohnen-Bällchen mit Kartoffelbrei entschieden. Bevor ich die Kartoffeln für den Brei durch die Presse gedrückt habe, habe ich etwa 150 g davon zur Seite getan.
Die habe ich gemischt mit einer Dose weißer Bohnen und etwa 200 g gekochtem Quinoa. Beim Versuch, diese Mischung ebenfalls durch die Spätzlepresse zu drücken, bin ich gescheitert. Die Quinoa-Körnchen vestopfen die Presse und es wird zum absoluten Kraftakt. (Wer’s nachkochen mag – Kartoffeln und Bohnen zerdrücken, Quinoa nachher dazu geben.) Dann stellte ich fest, dass der Feta-Käse, den ich im Rezept ignoriert hatte, keineswegs in den Salat, sondern in die Bällchen gehört hätte. Ich habe stattdessen ein paar Scheiben Gouda zerschnippelt, dazu ein Bund Schnittlauch in feine Röllchen geschnitten. Man mischt die Bohnen-Kartoffel-Quinoa-Masse mit dem Schnittlauch und dem Käse und gibt zwei Löffel Mehl und ein Ei dazu.
(Vom Mehl stand nix im Rezept, aber ich musste noch ein bisschen davon unterheben, damit sich vernünftige Bällchen formen ließen. Das wusste ich allerdings erst nach dem ersten Brat-Fehlversuch. Für Euch also ausprobiert. Mehl muss drunter, sonst gibt’s Pampe. Nix zu danken.) Die Masse ordentlich mit Salz und Pfeffer würzen. Mit feuchten Händen lassen sich so Bällchen formen und in heißem Fett rundrum anbraten. Dazu gab’s bei uns Feldsalat mit Tomaten und eben Kartoffelbrei.
Geschmeckt hat es uns gut, aber der Aufwand steht für mich in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Vielleicht kennt ja hier jemand ein leckeres Rezept mit Quinoa? 200g hätt ich noch übrig.