… in meiner Wohnung bin ich nicht allein. Da ist noch jemand. Ein Mann. Er ist Anfang Dreißig und mein Freund. In letzter Zeit besteht unser Miteinander allerdings mehr aus einem zufälligen Treffen am Frühstückstisch und einem zufälligen Treffen abends beim Zähneputzen am Waschbecken. Wir gehen beide brav arbeiten, er hat mehrere zeitintensive Nebenbeschäftigungen, die man unmöglich mehr als Hobby bezeichnen könnte. Einzig, dass er es gern tut, zeigt, dass es mal als Hobby geplant war.
Ich weiß, dass demnächst die Zeit kommt, in der er wieder mehr Zeit für mich hat. Und darauf freue ich mich. Wir planen sogar, zwischen Weihnachten und Silvester ein paar Tage Wellnessurlaub zu machen. Aber das klingt so, als würde ich heute behaupten, ich hätte morgen um 14.30 Uhr ein Date mit George Clooney auf dem Mond. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Und solange ich noch den ganzen Abend zu Hause sitze und auf Schatzis Heimkehr warte, freue ich mich über die spontanen Treffen am Waschbecken. Von George Clooney träumen kann ich ja auch allein.