Zeitmaschine

Jeder Morgen sollte so sein wie der heute: Der Himmel ist knutschblau, die Sonne strahlt vom Himmel. Ich hab genussvoll auf den “Dach-auf-Schalter” am Cabrio gedrückt und das Radio aufgedreht. Die gemähten Felder und Heuballen sind an mir vorbeigeflogen und es hat sich fast wie ein Urlaubstag angefühlt. Weil ich beim Autofahren am besten Nachdenken kann, haben sich meine Gedanken auch heute morgen wieder ein wenig selbstständig gemacht…
Heute werden die Felder vollautomatisch bestellt. Immer mehr Fläche in immer kürzerer Zeit, mit immer weniger Aufwand. Für jeden bleibt ein bisschen mehr Freizeit und Freiraum, den er wieder mit anderen “modernen” Dingen füllt, an denen er Spaß hat.

Ob die Menschen vor hundert Jahren wohl auch so ein Gefühl von Unbeschwertheit kannten? Als sie noch viel mehr körperlich arbeiten mussten und die Felder mühsam von Hand und nicht vollautomatisch bestellten? Viel Arbeit, wenig Zeit für die schönen Dinge des Lebens.

Und was würde ich wohl am meisten vermissen, wenn mich eine Zeitmaschine von jetzt nach 1900 zurückbrächte? Mein Auto? Meine Unabhängigkeit?
Ich glaube, ich würde die Möglichkeit vermissen, mich frei zu bewegen und mir schnell und einfach Informationen zu besorgen.
Und ihr?

Die Frage des Tages I

Mir ist neulich ein Kästchen mit small-talk-Fragen in die Hände gefallen. Damit soll eine Konversation in Schwung gebracht werden, wenn der Gastgeber beispielsweise beim Kochen ist und sich nicht um die Unterhaltung seiner Gäste kümmern kann.
Auch wenn es mir eigentlich nicht so sehr an Themen mangelt, finde ich ein paar der Fragen ganz interessant. Denn während mir auf manche sofort eine Antwort eingefallen ist – “Wäre die Scheidungsrate höher oder geringer, wenn man des anderen Gedanken lesen könnte?” (Ich bin für höher) – gibt es auch Fragen, die mich tatsächlich zum Nachdenken gebracht haben.
Eine davon mag ich an Euch weitergeben:

“Über die heutige selbstverständliche Benutzung welches Gegenstandes werden sich die Menschen im Jahr 2235 wundern?”

Ich denke: Das Auto. 2235 werden wir keine Autos mehr haben. Was meint ihr?

Mitmenschen…

Vielleicht erinnert sich einer dran, dass ich mich mal über supermarktgangblockierende Rentner, schlurfende Hausfrauen und vom Lebensmitteleinkauf faszinierte Ehemänner ausgelassen hab.
Es gibt eine zweite Kategorie von Mitmenschen, die einen an sich sehr geduldigen Menschen wie mich fast zum Ausflippen bringen. PS-Monsterbesitzer, die auf Landstraßen 80 fahren.
Natürlich kommt es ab und an vor, dass ich gezwungenermaßen einem Laster hinterhertuckern muss. Ist zwar ärgerlich, kann man manchmal aber nicht ändern.
Aber wenn die Straßen einmal, EINMAL frei sind, hab ich in 8 von 10 Fällen eine hochmotorisierte Limousine vor mir, gerne mit Stern vornedrauf, gerne in schwarz oder weinrot, gerne mit Klorolle auf der Heckablage, die mit maximal 80 Sachen vor mir hertuckert.
Warum, frage ich mich in solchen Fällen, warum kaufen sich Leute Fahrzeuge mit 200 PS, wenn sie ihr Leben lang damit herumgurken? Ist das nicht Missbrauch am Automobil?
Liebe Trantüten in euren ledergepolsterten Sänften:
WER GURKEN WILL SOLL FIESTA FAHREN!!!
Und das nach Möglichkeit hinter mir.
Danke.

Und noch was…

… ist das bei der Lektüre meines letzten Posts auch richtig rüber gekommen? Dass das Leben eine großartige Sache ist? Nein?
Dann jetzt nochmal:
Das Leben ist ja schon eine großartige Sache…!

Mind mapping….

…und der Versuch, “die Dinge geregelt” zu kriegen.
Meine Güte. Verdammt lang her ist das, seit ich das letzte Mal hier war.
Woran es liegt… ich kann’s selbst nicht so recht sagen. “Reizüberflutung” trifft es wohl am ehesten.
Ich habe viele neue Projekte angezettelt und fühle mich pudelwohl damit.
Sie füllen meinen Tag und mich komplett aus. Und obwohl ich ab und zu lese, was meine Mitblogger so fabrizieren, komme ich fast nie dazu, selbst zu erzählen, was mich so umtreibt.
In aller Kürze: Der Job ist noch der selbe, nach wie vor bunt und ab und an recht schräg – übermorgen hab ich übrigens das 1-Jährige.
Meine Abende sind ausgefüllt mit privaten Dingen. Ich habe ein Verbandszeitschrift übernommen, die ich als Redaktionsleiterin ehrenamtlich betreue, das kostet mich zur Zeit mehr als 20 Stunden im Monat. Aber das Ergebnis wird von Heft zu Heft besser und ich freue mich unglaublich darüber. Die Arbeit für die Lokalpresse lässt mich natürlich auch nicht los, aber die macht ja genauso viel Spaß. Mittlerweile lasse ich mich nicht mehr nur zu Terminen schicken, sondern recherchiere eigene Geschichten und biete sie einfach an. Hat bisher immer funktioniert.
Und dann gibt es noch ein ganz großes Projekt, aber das ist noch zu unfertig, um davon erzählen zu können. Bevor Spekulationen aufkommen: Es hat keine Arme und Beine und ich nehme auch nicht an Gewicht zu dabei.

Und zwischen all diesen wunderbaren “Freizeit”-Beschäftigungen sitzt die kleine Venus und freut sich jeden Tag aufs neues über ihr Leben!

Wenn ich keine Lust habe, produktiv zu sein, also mal am Sonntagnachmittag, stapfen Schatzi und ich durch Wälder, Wiesen und Matsch mit einem kleinen gps-Gerät in der Hand auf der Suche nach versteckten Dosen. Man nennt es auch Geocachen. Just am Wochenende haben wir das 50. Döslein aus einem Felsloch gezogen. Ein bisschen Abenteuer braucht das Kind.

Weil es manchmal aber hektisch ist in meinem Leben, weil ich seit Tagen bis nach Mitternacht am Rechner sitze und layoute, Bilder schneide, schreibe und recherchiere, hab ich mir ein System zurecht gelegt, das mir die Koordination und Organisation abnimmt – ich mindmappe.
Funktioniert bisher einwandfrei, ich war schon lange nicht mehr so produktiv wie in den letzten zwei Wochen.

Und eine Wolke heißt “…öfter mal…”
Bloggen st

Wie klein ist der Mensch…

Nicht weit weg von meinem Zuhause in Süddeutschland sind heute Nacht drei Menschen gestorben bei einem heftigen Unwetter. Es ist ein (leider) alltägliches Szenario, Bilder von Katastrophengebieten im Fernsehen zu sehen. Aber wenn die eigene Region über die Mattscheibe flimmert, wenn RTL und Sat1 live berichten aus überschwemmten, verschlammten Häusern, wenn sie Autos zeigen, die wie durchgekaut aussehen, wenn Menschen in reißenden Strömen ertrinken, die ansonsten nur plätschernde Bäche sind, wenn sich alle “breaking news” im Netz auf den eigenen und den angrenzenden Landkreis konzentrieren… dann wird einem noch viel deutlicher bewusst, wie machtlos der Mensch angesichts der Natur ist. Und dass es nicht nur “den anderen” passiert.
Zum Glück ist meinen Freunden nichts passiert, sie mussten nur die ganze Nacht Schlamm und Wasser schaufeln. Aber Materielles ist ersetzbar.

Mein Leben und ich: Biete: Ideen, suche: Zeit

Hilfe! Meine Woche hat zu wenig Tage, mein Tag zu wenig Stunden und mein Hirn zu viele Ideen!
Während sich manche Zeitgenossen über dröge Tage beklagen und von Langeweile gepeinigt werden, weiß ich nicht, wann ich meine vielen guten Ideen umsetzen soll!
Ich brauche eine Sekretärin!
Ich will auch mal was delegieren!
Bewerber?

Alphamädchen?

Beim Stöbern auf Am*zon sind mir ganz viele Bücher aufgefallen, die sich um die „neue Emanzipation“ drehen. Frauen wollen Karriere machen und feilen bewusst an ihrer Zukunft, brechen aus traditionellen Mustern aus. In diesen Büchern ist von der „Mädchenfalle“ die Rede, sie ermutigen die Frauen, mehr Härte und eine gewisse Aggressivität zu entwickeln, um ihre Ziele umzusetzen.
Hm.
Ich betrachte mich sicher nicht als Heimchen. Weder bin ich die Kür-Hausfrau noch die, die ihr größtes Glück in einem nach Datum geordneten Altpapierstapel oder ausschließlich in der heimischen Abgeschiedenheit findet.
Ich habe im Lauf der letzten Monate viel gelernt, unter anderem auch, mich zu behaupten und meine Meinung kundzutun, auch wenn ich deren einzige Verfechterin bin. Aber aggressiv würde ich das nicht nennen. Ich habe entdeckt, dass sich viele Probleme mit charmanter Diplomatie viel leichter lösen lassen, als mit hartnäckigem „Dranbleiben“. Und manchmal ist lächelnde Ignoranz viel wirksamer als lautes Gezeter.
Wenn ich also weder ein bescheidenes Hausfräulein noch ein polterndes Alphamädchen bin… bin ich nicht emanzipiert?
Rätselt gar nicht lebenskriselig
Die kleine

Lebenskrise?

“Hast Du grad ne Lebenskrise?” – ein Kollege hat mich das gestern gefragt. Und was soll ich sagen. Ich bin sicher meilenweit von einer Krise entfernt. Es geht mir nämlich ziemlich gut. Allerdings haben andere etwas, was ich nicht habe – einen verdammt festen Lebensplan. In meinem Freundeskreis hat der Hochzeitsvirus um sich gegriffen. Nicht, dass ich etwas gegen das Heiraten hätte – aber mir selbst ist so überhaupt nicht danach. Und alle anderen bauen plötzlich Nester. Reden von Baugruben fürs Eigenheim, die gerade ausgehoben werden, suchen Bäder aus, organisieren Polterabende. Und mir – mir geht das so langsam aber sicher ziemlich auf den Senkel. Egal mit wem wir weggehen – die Gespräche ranken sich entweder um Hochzeitseinladungen, Menükarten, Orgelstücke und Sitzordnungen oder Architektenpläne, Badfliesen und Baugruben.
Und nicht nur, dass sie heiraten. Sie wissen auch alle schon heute, wie ihr künftiges Leben laufen wird – sei es, dass sie in ein Familienunternehmen einsteigen durch die Heirat, oder gerade eben erst einen Betrieb übernommen haben und den nun “am Hals” haben.
Sie haben