Das Leben ist ein Bonbonglas!

Und zur Zeit erwische ich nur die süßen Zuckerkugeln!
Ich habe hier mal eben die Spinnweben entfernt und muss mich mal wieder zu Wort melden.
Ja, ich lebe noch und es geht mir auch gut!
Der neue Job ist immer noch so toll, wie ich ihn am Anfang eingeschätzt habe – ich glaube, ich war noch nie so unbeschwert wie zur Zeit. Der Mut, den es bedurfte, zu kündigen, ist tausendfach belohnt worden!
Ich fahre zwar fast eine halbe Stunde länger als früher, aber ich tu’s gerne – mit dem neuen Flitzer sowieso. Meine Kollegen sind total prima, meine Chefs ebenfalls, die Stadt ist schön – ich könnte die ganze Welt knuddeln!

Jetzt freu ich mich aber erst mal auf einen großen Teller Nudeln. Und wenn es stimmt, dass Nudeln auch noch glücklich machen – platze ich heute noch vor Glück!
Ich wünsch euch was!

Fazit: Das Leben ist wie Knete – wenn es Dir nicht passt, dann schmeiß es nicht weg, sondern form es um!

Du Rotzlöffel!

Eins mal vorneweg: Ich mag Kinder. Ich mag Kinder wirklich. Und ich bin bestimmt nicht diejenige, die zu Ungeduld neigt und Kindern gegenüber genervt ist.
Aber. Es gibt auch Kinder, die offenbar keine Erziehung genießen (und dafür noch nicht mal was können).
Eins davon ist mir gestern begegnet. Bei der Hochzeit einer guten Freundin. Es war ein tolles Fest, wir hatten viel Spaß, das Brautpaar sah toll aus, die Trauzeremonie war schön, das Essen war lecker (mjam), rundum eben ein gelungener Tag. Wäre mir nicht der Neffe des Bräutigams wieder und wieder auf den Wecker gegangen: Immer, wirklich immer musste er vornedran stehen. Egal, ob er dabei über Frauenzehen oder Männerschienbeine gehen musste, Hauptsache nach vorne durchgedrängelt. Auf jedem Bild ist dieser Rotzlöffel drauf, weil er sich IMMER VOR MICH gestellt hatte, wenn ich ein Bild machen wollte. Wenn zwei ältere Damen sich im Türrahmen treffen und sich gegenseitig Platz machen wollen, kam dieses kleine Monster und hat sich durch die Leute durchgeboxt, ohne Rücksicht. Meine Eltern hätten mich längst zurück gepfiffen. Aber seinen Eltern war das völlig gleichgültig. Der Junge durfte tun und lassen, was er wollte, stand immer im Mittelpunkt und musste sogar von der Braut davon abgehalten werden, die Sahnetupfen auf der Hochzeitstorte auf dem Ständer mit den Fingern einzudrücken – denn die Mutter stand lächelnd daneben, ohne was zu sagen.
Wenn das moderne Erziehung ist, dann weiß ich auch nicht. Aber ich muss ja nicht alles verstehen.

Die rätselhafte Bäckereifachverkäuferin…

… oder: Der Kunde ist König – wenn er Glück hat.
Neulich trug sich in einer Bäckerei und während meiner Mittagspause folgende Szene zu:

Ich stand an der Theke einer Bäckerei und erspähte längliche, helle Brötchen, die sehr lecker aussahen. Sie waren in einem Korb, an dem vorne – wie auch an allen anderen Körben daneben – ein Schildchen steckte. Darauf stand “Glyxbrötchen”. Ich wandte mich also der Bäckereifachverkäuferin zu und sagte: “Ich hätte gerne so ein Glyxbrötchen.”
Diese guckte meinem ausgestreckten Zeigefinger nach. Dann guckte sie mich wieder an. Dann wieder die Brötchen. Sie langte statt nach den Brötchen daraufhin aber nach dem Schild, zupfte es vom Korb und sagte: “Die sind aus”.
Ich:
“Dann hätte ich eben gerne eins von denen da”, sagte ich und deutete abermals auf die Brötchen. “Die heißen aber anders”, blaffte die Dame zurück.
Ich: “Ist mir eigentlich egal, ich möchte ja nicht mit ihnen reden, sondern sie essen.”
Sie Mit diesem Gesicht pfefferte sie eins in eine Tüte und sagte: “80 Zent”.
Ich deutete auf ein Schokotörtchen und sagte: “Ich bin noch nicht fertig. Ich hätte auch gerne noch so ein Törtchen.”
Sie: “Die sind aber mit Trüffelcreme.”
Ich: “Oh, lecker. Eins bitte.”
Sie: “Die kosten aber 1,70”
Ich: “ MIR EGAL, ICH WILL ES TROTZDEM”

Ich habe es letztlich auch bekommen. Aber geblieben ist die Frage, ob es Bäckereifachverkäuferinnen gibt, die angestellt werden, um die Ware zu horten… oder ob sie da nicht einfach grundlegend was falsch verstanden haben.

Jaaa sie lebt noch…

…und wie! Nur im Moment haben sich die Prioritäten ein wenig zu Ungunsten des Internets verschoben. Frau Venus hat die Starttaste gedrückt und ihr Leben ist dabei in den Schnellvorlauf gerutscht. Zumindest fühlt es sich so an. Aber ich fühl mich wohl dabei. Im Job läuft alles planmäßig, ich bin sogar schon mehrfach gelobt worden. Ich fahre singend zur Arbeit und ich fahre singend wieder nach Hause – bei über 20 Grad sogar mit offenem Verdeck – und genieße das Leben in vollen Zügen. Meinen Haushalt habe ich besser im Griff als je zuvor – wahrscheinlich weil alles aus Zeitgründen geregelt ablaufen muss -, ich habe Energie für Wochenendtermine für die Presse und nebenbei habe ich die Schießerei wieder angefangen und schaffe es sogar, zweimal in der Woche zu trainieren. Heute Abend habe ich allerdings die Pause-Taste eingeplant. Zumindest indirekt – eigentlich stehen alle Belange rund um die Wäsche auf dem Plan – Waschen, aufhängen, abhängen, bügeln, aufräumen. Aber ich werde mir einen Kakao dazu machen und nebenbei Fernsehen. Ich habe die letzten vier Wochen keine Stunde ferngesehen. Und hab’ nix vermisst. Naja, dann mach ich mich mal an die Arbeit.
Fühle mich gerade ein bisschen wie Frau Tausendvolt. Hach.

Was gibt es Schöneres…

-…als sich in der Mittagspause auf ein sonniges Parkbänkle zu setzen und in aller Ruhe ein fettes Eis aus der Waffel zu genießen? Noch dazu, wenn das Wochenende bevorsteht?
Die Eisdiele hier ist was die Auswahl anbelangt unübertroffen und ich kann gar nicht so viel essen, wie ich gerne würde!

-…als nach Hause zu kommen und einen Schatz vorzufinden, der die Betten gemacht und aufgeräumt hat?

-…einen tollen Pressetermin fürs Wochenende abgestaubt zu haben?

Es geht mir guuuuuuuuuuuut!!!

Wie die Zeit vergeht…

Ich weiß, meine Einträge sind derzeit dünn gesät und wenn ich mal was schreibe, dann wiederholt sich auch noch das Thema: Zeit!
Trotzdem. Meine zweite Woche im neuen Job ist vorbei, ab Montag bin ich alleine. Und das nicht nur, weil meine Vogängerin jetzt weg ist, sondern auch, weil fast der ganze Betrieb auf der Messe ist. Fast, wie gesagt.
Und während es im Job mal stressig und mal ruhig ist komme ich abends einigermaßen pünktlich raus und nichts bleibt liegen. Und diese neue Ordnung und Disziplin färbt auch aufs Private ab. Während ich unter der Woche die Wäsche versorgt habe und gestern Abend mit dem Hausputz angefangen habe, bevor wir noch weg waren, habe ich heute morgen in drei Stunden den Rest geputzt und war einkaufen. So, dass ich heute mittag Zeit für mich hatte und mal wieder Bummeln war. Jetzt steht ein Kaffee vor mir und ich genieße noch ein halbes Stündchen meine Ruhe, bevor ich mich zu zwei Presseterminen aufmache.
Seltsam finde ich nur, dass meine Zufriedenheit über meine neugewonnene Energie bei meinem Umfeld auf Skepsis stößt. “Ein neuer Job, ein Chinesischkurs, Dein Haushalt, die Pressearbeit – wird Dir das auch nicht zuviel?” werde ich gefragt.
Was soll man da sagen? Guckt mich an: Ich strahle doch! Also lasst mir halt meinen Spaß!

*gähn*

Morgenstund hat Gold im Mund. Ne, ist klar. Heute hatte Morgenstund Stechmücke im Schlafzimmer und diese hat mich aus den Federn gesurrt. Um viertel vor sechs. Man sollte unter der Woche abends einfach nicht mehr weg gehen. Schon gar nicht mit Leuten, die Urlaub haben und ausschlafen können. Zu spät ins Bett gehen und zu früh aufstehen ist eine denkbar schlechte Kombination. Nur gut, dass ich so viel Spaß am Job hab – gestern nachmittag war’s ruhiger und meine Kollegin und ich haben rumgeblödelt und dabei Tränen gelacht. Schade, dass sie geht, wir hätten ein super Team abgegeben. Aber alleine mit den Jungs macht’s ja auch Spaß. Es ist einfach unglaublich, wie leicht einem die Arbeit von der Hand gehen kann, wenn das Umfeld passt. Gestern morgen habe ich mir kreuz und quer durch die deutschen Botschaften und Konsulate der Volksrepublik China telefoniert, um ein Expressvisum für einen Mitarbeiter zu bekommen. Es war stressig, es war dringend und eilig, aber wir hatten trotz allem Spaß dabei. Überhaupt hat mein Alltag einen ganz neuen Schwung bekommen. Am Montagabend habe ich nach Jahren wieder eine Pistole in die Hand genommen, um im hiesigen Schützenverein meine passive Mitgliedschaft zu beenden und wieder in eine aktive umzuwandeln. Gestern waren wir weg, heute geht’s wieder auf den Schießstand und donnerstags werde ich ab Ende September Chinesisch lernen, wenn der Kurs zustande kommt. Freitagabend und Samstagmorgen sind für den Hausputz und fürs Einkaufen reserviert, am Wochenende will ich noch ein bisschen was für die Zeitung machen und dann ist auch meine Woche um. Sie könnte ruhig noch mehr Stunden haben. Ich hätte noch genug Ideen…

Wer…

…länger arbeitet, hat weniger Freizeit.
Das ist das Fazit der vergangenen Woche. Klingt banal, ist aber eine unerschütterliche Wahrheit.
Plötzlich dümpelt es nicht mehr, sondern rennt und rast. Die Zeit ist plötzlich nicht mehr ein großer, rosa Wattebausch, sondern ein geordnetes Regal mit vielen Schubladen mit “von-bis”-Beschriftung. Das schöne ist: Die Schubladen hängen alle zusammen. Wenn eine zugeht, öffnet sie damit eine andere. Nichts klemmt, verkantet sich, quietscht. Ist die Arbeits-Schublade aufgeräumt und schließt sich, lässt sie keine stumpfe Leere zurück, sondern Kreativität und Motivation.
Aus “Ich sollte irgendwann noch” wird “Heute werde ich”. Aus “Ich würde gerne mal” wird “Ich nehme in Angriff”. Fühlt sich gut an. Gerade so, als hätte ich mich entschlossen, nicht mehr auf der Bahnhofsbank zu sitzen, sondern endlich in den ICE einzusteigen. Ich gucke aus dem Fenster und grinse die vorbeifliegende Landschaft an. Der Sonne entgegen.
So. Genug philosophiert. In meinem Regal ist gerade eine Schublade aufgeploppt. Was drauf steht? “Wohnungsputz, 10 – 12 Uhr”. Ich bin ganz schön streng mit mir…

(Wer mit diesem Eintrag nix anfangen kann: Nicht wundern, einfach hinnehmen. Ich habe heute meine philosophische Phase.)

Kolossal verarscht…

…haben mich meine geliebten Eltern gestern!
Da heißt es am Mittwoch: “Vor Freitagnachmittag können Sie Ihr Auto auf keinen Fall abholen. Es kann auch Montag oder Dienstag werden, aber mit viel Glück bleibt’s bei Freitag.”
Dann ist es Donnerstag. Und die kleine Venus schnappt sich Schatzi und geht in aller Seelenruhe einkaufen. Gemütlich. Ohne Hektik.
Abends dann ein kurzer Plausch mit Mama am Telefon. Fragt diese: “Kommt ihr noch vorbei, bevor ihr übers Wochenende wegfahrt?”
Die kleine Venus – ganz die brave Tochter – ist einverstanden. Quält sich und Schatzi eine Stunde später gähnend von der Couch, um die Eltern zu besuchen. Dort angekommen darf Schatzi seinem Schwiegerpapa in spe erstmal helfen, die rostigen Schrauben aus der Gartentür zu hebeln. Dann plaudert die illustre Runde über die Einkäufe, bestaunt die neu erstandene Designer-Lederjacke, die von unglaublichen 799,- Euro auf 99,90 herabgesetzt war , und dann, DANN!!!! Nachdem wir schon eine halbe Stunde da sind, sagt Mama: “Ich habe noch ein Geschenk für Dich!” “Ja ist denn schon Weihnachten”, scherze ich noch. Da zieht sie hinter ihrem Rücken den Autoschlüssel hervor!!! Das Auto stehe schon den ganzen Nachmittag in der Garage, nachdem man es habe überraschenderweise früher abholen können!!!
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHH!
Natürlich habe ich meiner Sippe verziehen. Hab sie ja lieb! Aber ein bisschen würgen hätte ich sie schon können!
Fazit 1: Es geht nix über schöne Überraschungen.
Fazit 2: Jeder, der behauptet, er sei glücklicher als ich, lügt.

Ich hab’s getan!

Ein neues Auto!
Heute morgen habe ich den Vertrag unterschrieben, am Freitag kann ich’s abholen und dann ist es meins meins meins!
Papa hat noch eisern verhandelt und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden!
Und offen fahren ist soooo toll!
Darf ich euch vorstellen, mein vierrädriges Schatzi:

Wenn doch nur schon Freitag wäre…