Action!

Liebes Leben,

ich ahnte es ja schon, als die kreative Welle mich umspült hat. Ich bin mal wieder in einer “Nachschlag, bitte”-Phase…
Es gibt Phasen, da bin ich mupig und kann mich zu nichts motivieren. Ich bin gestresst und habe das Gefühl, die Arbeits-Welle ist hinter mir und über mir und ich bin dabei, zu ertrinken. Wenn der Stress dann nachlässt – meist ist er ja beruflicher Art – dann ist es, als wäre ich von der Sturmflut an Land gespuckt geworden und liege nass und erschöpft auf der Sandbank. Nicht wirklich glücklich, alles überstanden zu haben, sondern mit dem Gefühl, alles gerade so hingekriegt zu haben.
Zur Zeit ist das anders. Ich halse mir mit Vergnügen immer noch mehr auf, weil ich weiß, dass ich es packe. Nicht die Arbeit bezwingt mich, sondern ich bezwinge mein Pensum. Ich reite ganz oben auf der Welle und kreische vergnügt dabei. (Psychologen nennen diese beiden Phänomene wahrscheinlich negativen und positiven Stress. Aber die kleine Venus denkt eben eher in Bildern… )
So arbeite ich die ganze Woche fast zehn Stunden täglich und hatte dazu keinen einzigen freien Abend die Woche, weil ich immer unterwegs war – privat zwar, aber trotzdem auf Achse. Und was mache ich am Wochenende? Arbeiten. Und zwar als freie Mitarbeiterin für die Tagespresse. Heute steht noch der komplette Haushalt auf dem Plan und ich muss noch zwei Artikel schreiben. Bin ich genervt deswegen? Nein, ich habe Spaß dabei!
Der einzig

Die kleine Venus sieht!

Liebes Leben,

wieso bin ich nicht schon viel früher drauf gekommen?
Heute morgen endlich konnte ich mich dazu durchringen, mich beim Optiker über Kontaktlinsen zu informieren. Und weil ich so guter Dinge war, habe ich auch gleich welche bekommen. Und was soll ich sagen: Das Raus- und Reinsetzen ist kein Problem, hat auf Anhieb geklappt. Ich spüre so gut wie nichts aber ich sehe gestochen scharf!
Das Gefühl ist der helle Wahnsinn. Nicht, dass ich mit Brille schlecht gesehen hätte. Aber es ist nochmal eine andere Stufe des Sehens. Ich bin so begeistert, dass ich jedem davon erzähle, der des Weges kommt! Ich! habe! Kontaktlinsen!

Die Juchu-Frei-Was-mach-ich-bloß-mitderListe

Liebes Leben,

Freizeit ist was Tolles. Nur leider dreht immer dann jemand an der Uhr, wenn ich ein paar Tage davon habe. Ich habe mir vorgenommen, alle Viertelstunde auf die Uhr zu gucken, tief einzuatmen und zu denken: Ich! habe! frei! Vielleicht genieße ich die Zeit dann bewusster.
Heute habe ich erstmal ausgeschlafen, bis ich von alleine aufgewacht bin. Das ist ganz zuverlässig um neun. Um eins nach neun habe ich auch heute morgen auf den Wecker geschielt.
Ich habe eine Stunde lang gefrühstückt, Zeitung gelesen und mich gefreut, dass die Sonne scheint. Dabei habe ich mir einen kleinen Plan zurecht gelegt, wie ich meine drei freien Tage verbringen werde. Ich ahne jetzt schon, dass ich zur Erfüllung all meiner Wünsche mindestens 30 Tage bräuchte. Aber egal. Erstmal zählt ja der Wille. Und wenn es nach dem geht, werde ich in den nächsten drei Tagen:
– den Adventskalender für Schatzi bestücken
– das Weihnachtsgeschenk für Mami stricken (hoffentlich liest sie hier nicht heimlich mit…)
– das Geburtstagsgeschenk für Mami einpacken
– den Bastelladen stürmen und leerkaufen
– mich mal vorsichtig über Kontaktlinsen informieren (wollte ich mal testen)
– Bügeln (einen riesigen Korb voll…)
– Mein Kinderbuchprojekt weiter vorantreiben
– Basteln (aus vorweihnachtlichen Gründen kann ich nicht näher drauf eingehen… )
– Bummeln gehen – Klamotten oder Schuhe oder beides…
– Bücher bestellen
– meiner Tätigkeit als freie Mitarbeiterin meines ehemaligen Arbeitgebers nachgehen
– Backen und Kochen
– …

Also: Ich muss los. Bevor meine freie Zeit abgelaufen ist…

Eins, zwei, drei – frei!

Die kleine Venus hat sich drei Tage Urlaub unter den Nagel gerissen.
OK, drei Tage sind nicht die Welt, aber von Mittwoch ab gerechnet sind es fünf Tage bis ich wieder Arbeiten muss! Juchuuuu!
Drei Tage, für die ich schon 578.934 Dinge geplant habe! Davon sind nur ein paar Sachen, die sein müssen, wie zum Beispiel Termine, die man unter der Woche nicht schafft – weil Banken nicht bis um acht offen haben, zum Beispiel… Alles andere plane ich so, wie ich will. Zeit, ganz alleine für mich!
Und außerdem sind es drei Tage, in denen ich in meinem Zuckerwatte-Regal herumräumen kann und noch ganz viele neue Schächtelchen einsortieren werde.
Ich freu mich schon so!

Die Kategorie der Träume…

Liebes Leben,

auch Träume muss man aufräumen. Ich habe mir ein eigens dafür angefertigtes Traumregal geschaffen. Die Einlegeböden sind aus rosa Zuckerwatte und die Rückwand besteht aus dunkler Schokolade.
Ganz unten habe ich alle Vorhaben eingeordnet, die noch nicht so recht Traumgröße erreicht haben. Den Kontakt zu lieben Freunden pflegen, zum Beispiel. Tut gut, aber gilt nicht als Traum, weil ganz leicht zu haben.
Man muss sich ein wenig bücken, um dran zu kommen, manchmal krachen die Knochen, wenn man dazu in die Knie geht, aber wenn man ein sich dazu durchgerungen hat, ist es einfach ein gutes Gefühl. In die Mitte habe ich die mittelgroßen Träume einsortiert. Die, nach denen man einfach nur Greifen muss, um sie wahrwerden zu lassen. Dazu gehört zum Beispiel, ein Kinderbuch zu schreiben. Wer vor dem Regal stehen bleibt und nur seufzend die Auslage anschmachtet, kommt zu nichts. Ich habe die Tür aufgemacht und die Kinderbuchschachtel steht gerade geöffnet bei mir rum. Ich muss nur reingreifen.
Ganz oben stehen die großen Träume. Die, zu denen ich aufschauen muss, weil ich noch zu klein bin, um dran zu kommen. Noch reicht mein Arm nicht auf das oberste Brett, aber ich weiß, dass ich mit jedem wahrgewordenen Traum ein Stückchen wachse. Und irgendwann komme ich auch ganz nach oben, an die bunten Schachteln und Tüten, auf denen mit Russisch-Brot-Buchstaben “Porsche” steht oder “Erfolgreiche Autorin” oder “unabhängige Journalistin” oder “klitzekleines bisschen reich”.

Eine Schachtel ist allerdings kaputt gegangen, beim Einräumen. Ihr Inhalt schimmert in allen Regenbogenfarben und hat sich komplett in allen Regalböden verstreut, klebt an den Schokowänden, auf dem Fußboden und zum Glück auch an mir. Was in der Schachtel drin war? Glücksstaub. Nicht der ganz Teure mit Goldflitter. Der einfache, der, der mir jeden Tag ein Lächeln abringt und meine Sinne schärft für die kleinen, einfachen Dinge. Ich hoffe, ich kann ihn auch jeden Tag heimlich an die verteilen, die mir lieb sind.

Ich wär so gerne Millionär…

… nur ein Milliönchen. Oder fünf. Dann würde ich nur noch tun, wozu ich Lust habe. Und das wäre eine Menge:

1. Schönes altes Landgut kaufen
2. Schönes Atelier dort einrichten
3. Schönen Garten anlegen
4. Schönes Kinderbuch schreiben
5. Damit noch ein schönes Milliönchen dazu verdienen und für bedürftige Kinder ausgeben.

Wer schenkt mir bitte jetzt das Startkapital?

Schatzi, das unbekannte Wesen…

… in meiner Wohnung bin ich nicht allein. Da ist noch jemand. Ein Mann. Er ist Anfang Dreißig und mein Freund. In letzter Zeit besteht unser Miteinander allerdings mehr aus einem zufälligen Treffen am Frühstückstisch und einem zufälligen Treffen abends beim Zähneputzen am Waschbecken. Wir gehen beide brav arbeiten, er hat mehrere zeitintensive Nebenbeschäftigungen, die man unmöglich mehr als Hobby bezeichnen könnte. Einzig, dass er es gern tut, zeigt, dass es mal als Hobby geplant war.
Ich weiß, dass demnächst die Zeit kommt, in der er wieder mehr Zeit für mich hat. Und darauf freue ich mich. Wir planen sogar, zwischen Weihnachten und Silvester ein paar Tage Wellnessurlaub zu machen. Aber das klingt so, als würde ich heute behaupten, ich hätte morgen um 14.30 Uhr ein Date mit George Clooney auf dem Mond. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Und solange ich noch den ganzen Abend zu Hause sitze und auf Schatzis Heimkehr warte, freue ich mich über die spontanen Treffen am Waschbecken. Von George Clooney träumen kann ich ja auch allein.

Der Unterschied zwischen Wollen und Tun…

… ist manchmal beträchtlich.

Liebes Leben,

in letzter Zeit fällt es mir gar nicht so leicht, Wollen und Tun immer unter einen Hut zu bringen. Oft tue ich Dinge, die ich nicht will, und genauso oft, will ich etwas tun und tu's doch nicht.
Ich will zum Beispiel gerne früher aufstehen, denn ich genieße die Zeit alleine morgens zwischen Aufstehen und Zur-Arbeit-Fahren. Wenn ich es wirklich schaffe, wasche ich Wäsche, räume die Spülmaschine aus oder mache Betten. Dann gehe ich aus dem Haus und freue mich, dass ich abends nicht ins völlige Chaos komme. Allerdings will ich das jeden Tag und schaffe es höchstens einmal in der Woche.
Seit Tagen will ich mich meinen Spanischen Büchern widmen. Aber ich tu's nicht. Weil ich nach Hause komme und irgendwie stumpfsinnig bin. So richtig  im Kopf. Was tun? Vielleicht meditieren? Wo kann ich denn bitte so… acht Stunden…oder so…zwischen sechs und acht Uhr abends dazu buchen? Das würde reichen, um mich zu erholen UND noch was Produktives zu machen…
Also, wer kennt da einen Ansprechpartner?

“This Is The Age Of The Venus!”

Hihi, der Slogan Generator ist wirklich witzig….
Falls man mal etwas Bestätigung braucht. So sagt er zum Beispiel über mich:

"With a name like Venus it has to be good"

 Sehr schön finde ich auch:

"Probably The Best Venus In The World."

 Und für alle Lebensfragen gilt:

"Only Venus Has The Answer."

 

Da startet man doch ganz gelassen in einen neuen Arbeitstag.

Nachtrag:

Sehr schön ist auch:

“Make It A Venus Night.”

Mal sehen, wo ich das vor dem Schlafengehen noch anbringe