Liebes Leben,
das Träume- und Wünschethema lässt mich gar nicht mehr los. Ich habe noch ein Weilchen länger nachgedacht – vier weitere Fahrten in den Verlag und wieder nach Hause – und bin mir mittlerweile klar darüber, warum so viele Wünsche unerfüllt bleiben: Ihnen fehlt der Raum.
Man müsste reich genug sein, um nicht arbeiten gehen zu müssen. Dann wäre der Raum, also die Zeit, gegeben, um Wünsche wahr werden zu lassen. Andererseits: Wer den ganzen Tag Zeit hat, zu tun, was ihm gefällt… der hat bald keinen Spaß mehr daran, weil er es nicht mehr als “Belohnung”, als “Goodie” betrachtet, weil es so normal geworden ist. Ich hoffe, irgendwer kann mir folgen.
Wo also ist der goldene Mittelweg? Wie schafft man sich in einem normalen Alltag (mind. acht Stunden Arbeit + Haushalt) Raum für Wünsche und Träume? Müsste man nicht seine persönliche Prioritäten-Liste ganz neu überdenken – ist der übervolle Korb Bügelwäsche wichtiger oder das Buch? Denn meistens, wenn man alle Pflichten erfolgreich hinter sich gelassen hat, ist der Kopf leer und der Körper matt und man hat nicht mehr so den richtigen Antrieb, zur Gitarre, zum Buch, zu den Wanderschuhen zu greifen.
Da bleibt mir die Frage: Wie schafft man den Träumen Platz? Fällt das womöglich in die Kategorie Zeit- und Selbstmanagement? Sollte man sich nicht jeden Tag oder zumindest jede Woche ein persönliche Stunde Zeit nehmen? Venus’ kleine Traumstunde?

Mir ist zwar ein Rätsel, wie sie die Karte beim Einkaufen so zurichten konnte, aber letzten Endes war das ja nicht mein Problem. Mein Problem war viel eher mein knurrender Magen. Also bot ich ihr an, sie mit meiner Karte – Dauerkarte – aus dem Parkhaus fahren zu lassen. Völlig begeistert über so viel Hilfsbereitschaft kletterte sie über die Beifahrerseite auf ihren Platz, erzählte mir nochmal schnell die Geschichte von der zerknickten Karte und dem unfähigen Personal im Supermarkt und dem verwaisten Parkwärterhäuschen, bis ich sie unterbrach, indem ich einfach meine Karte in den Schlitz schob und sich die Schranke öffnet. Der Benz machte einen fröhlichen Hüpfer und war weg. Soweit so gut. Mit siegessicherer Miene drehte ich mich also um, stolziere zu der Gegenseite hinüber und wollte gerade meine Karte nochmal in den "Einfahrt"-Schlitz stecken, um sie wieder freizuschalten für meine eigene Ausfahrt, da informierte mich der freundliche Herr im Auto vor meinem, dass das leider nicht gehe, dazu brauche man ein Auto. Und tatsächlich. Der blöde Automat nahm meine Karte nicht an. Weil ich kein Auto bin und weil ein Fußgänger kein Recht hat, durch die Schranke ins Parkhaus zu gehen. Hmpf. Da stand ich also in der Schlange und war nun plötzlich selbst ein Verkehrshindernis, das vor einer geschlossenen Schranke steht. Der Mann vor mir meinte aber, wir beide würden locker durch die Schranke passen, hintereinander. Nur dass er blöderweise der Meinung war, man müsse, um den Automat auszutricksen, möglichst langsam durch die Schranke fahren. Als er sah, wie sich dieselbe dann doch schneller schloss, als gedacht, gab er zum Glück Gas und wir beide kamen geradeso noch durch. Und weil er mir vorher so eindrücklich erklärt hatte, dass ich zum Einfahren, ein Auto brauche, war ich dermaßen aufs Reinfahren fixiert, dass ich auf dem Parkplatz umgedreht habe und wieder ins Parkhaus reingefahren bin. Meine Kollegin fragte mich noch durch die offene Scheibe, ob alles ok sei und ich meinte, "Ja, klar, ich fahre nur schnell nochmal rein…" Sie wird sich wohl ihren Teil dabei gedacht haben. Ich fuhr also noch mal rein, drehte eine Ehrenrunde und fuhr wieder raus, immer noch völlig in dem Glauben, ein gutes Werk getan zu haben. Daheim erzählte ich Schatzi die ganze Geschichte und er meinte nur: Wenn Du dann doch draußen warst… warum bist Du nochmal reingefahren? Gute Frage eigentlich…