DIY-Vogelfutter und warum ich selbst mehr Jod-s-11-Körnchen essen sollte …

Guten Morgen liebe Freunde der heimischen Vogelwelt! 

Als ich am Sonntag unseren Kühlschrank aufgeräumt habe, fiel mir eine Dose mit Fettriegeln in die Hände. Ich hatte das Kokosfett mal gekauft, um damit kalten Hund zu machen. (Und war entsetzt, wieviel Fett da reingehört, weswegen es das nie wieder gegeben hat, daher der Fettrest).

Ich drehte die Schachtel unschlüssig in den Händen hin und her und legte sie schließlich zurück. Irgendwann könnte ich die sicher noch … verwerten … zu … irgendwas. Man kennt das ja. Als ich an meinem Vorratsregal angekommen war auf meiner Aufräummission, fand ich eine halbvolle und offenbar vergessene Tüte Sonnenblumenkerne. Auch die legte ich erstmal zurück an ihren Platz. Sie waren zwar abgelaufen, aber ich werfe sowas nicht gerne einfach weg. 

 

Später am Sonntag saß ich bei Kerzenlicht auf dem Sofa und blätterte  durch eine Zeitschrift. Ich sah Vögel und Futterhäuschen und – kennt ihr das? – meine innere Stimme begann,  mir dazwischenzureden. Irgendwas rutschte wie zwei Tetrisblöcke in meinem Kopf zusammen. Es war ja eigentlich auch offensichtlich: Fett und Körner – geben Vogelfutter. 

Ich schnappte mir kurzentschlossen ein unbenutztes Donut-Blech, füllte die Mulden mit Sonnenblumenkernen, streute etwas Sesam dazu und goss das erhitzte Fett darauf. Im Kühlschrank entstehen dabei über Nacht perfekte Vogelfutter-Ringe.

Voller Begeisterung nahm ich die Ringe dann gestern mit zur Arbeit und wollte sie in der Mittagspause aufhängen gehen. Als ich in der Redaktion aufschlug, guckte mich meine liebe Kollegin verdutzt an. “Wolltest Du nicht erst heute Nachmittag kommen?” Fun fact über mich: So wie ich Sonnenblumenkerne im Schrank vergesse, vergesse ich auch freie Vormittage. Ich arbeite nämlich ehrlich und wirklich gerne. Wir gackerten ein bisschen über meine Vergesslichkeit und ich setzte mich hin, um den Kabarettabend vom Montag zu schreiben. Danach verabschiedete ich mich einfach wieder, fuhr zu einem nahe gelegenen Waldrand und hängte meine Vogelringe auf. Unter Umständen überlege ich mir, selbst öfter ein paar mehr Jod-s-11-Körnchen zu essen. Soll dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Wenn ihr es nachmacht – natürlich gehen auch Haselnüsse oder Sonnenblumenkerne mit Schale oder Hirse oder oder. Einfach zumnächsten Waldspaziergang mitnehmen und nem Piepmatz ne Freude machen!

Aber damit nicht genug: Hannah war von der Vogelring-Gießaktion natürlich begeistert. Sie liebt das Futterhäuschen hinterm Haus und kennt viele Vögel beim Namen (die ich nicht kenne). Man kann das prima mit Kindern machen, sie können die Gießförmchen befüllen, während Mama am Herd aufs Fett aufpasst. Und weil es draußen schon dunkel war und wir keine Gelegenheit mehr hatten, gleich noch nach den gefiederten Gästen zu gucken, habe ich ihr eine neue Malvorlage gestaltet: Winter am Vogelfutterhäuschen.

So sieht sie aus, ihr könnt sie mit dem Link oben gerne für Eure Kinder runterladen und ausdrucken.

 

Wenn Deine Kinder noch kleiner sind und ihr trotzdem gerne etwas zum Thema Vögel miteinander basteln wollt, findest Du vielleicht auf meinem Pinterest-Board etwas passendes. Da sind auch diese Fensterbilder mit dabei, die wir vergangenes Jahr zusammen geklebt haben.

Und ich? Mach jetzt die Flatter, denn ich werde in der Redaktion erwartet. Glaub ich zumindest. 🙂 Startet gut in Euren Mittwoch!

 

 

Juni-Sonntag: Vom grünen Klee und den köstlichsten Keksen

Wir hatten gestern ein Problem mit der Uhr. Nicht mit der am Handgelenk, sondern mit der inneren. Denn während ich die Nacht davor sehr spät ins Bett gekommen bin, weil ich an diesem Blog gearbeitet habe – Überraschung, alles ganz neu und viel schöner, GELL??? – lalg ich schon vor acht wieder putzmunter im Bett und konnte nicht mehr schlafen. Also habe ich aufgeräumt und Wäsche gemacht, war beim Bäcker und wir haben gemütlich gefrühstückt. Weil ich dann Lust auf Backen, aber keine Lust auf Kuchen hatte, sind kurzerhand diese sensationellen American-Chocolate-Cookies entstanden. Wunderbar crunchig und grade weich genug. Und herrlich schokoladig. Mit Schokolade kann ein Keks ja nur gewinnen, ne?

Und während ein BIOS-Update mit Fernwartung des besten Admins der Welt (danke nochmal!) lief, wurde ich plötzlich furchtbar müde. Und so kam es, dass ich das Essen verschlief. Das Kochen übrigens auch. Als ich aufwachte, war es schon zwei. Und bis wir gegessen hatten war es dann nach drei. Weil mein Mann in Arbeit vertieft am Rechner saß, schnappte ich kurzerhand das Tochterkind und wir strolchten ein bisschen über die Wiesen.

Und dabei ist mir was aufgefallen. Ich bin ein Erklärbär. Wir kommen an keiner Blume vorbei, ohne dass ich sage, “Guck mal, das ist roter Klee”, “Das ist Hahnenfuß, der ist giftig”, “das ist Habichtskraut” und so weiter. Ich erwarte gar nicht, dass Hannah sich das alles sofort merkt. Aber ich gebe weiter, was ich als Kind selbst erfahren habe: Kein Nachmittag verging, ohne dass ich mit meinem Opa im Wald war. Ich kannte alle Bäume und Sträucher mit Namen und noch heute denke ich an meinen Opa, wenn ich Huflattich sehe – er sagte immer, die kleinen gelben Blümchen sind die allerersten Frühjahrsboten. So ist es für mich heute selbstverständlich, zu erklären und zu zeigen, was ich kenne. Ob es Gartenkräuter und Wildblumen sind – Hannah kennt sich schon richtig gut aus und ich freue mich sehr. Ihr kennt Euch selbst nicht gut aus und wüsstet gerne, an welcher Blumenpracht Ihr da grade vorbeispaziert? Ein kleiner Tipp: Das Buch “Was blüht denn da” aus dem Kosmos-Verlag. Man kann darin anhand der Blütenfarbe bestimmen, was da denn wächst. Uns hat es schon so manchen Aha-Effekt beschert.

American-Chocolate-Cookies

Zutaten: 150 g dunkle Schokolade, 139g Butter in kleinen Stückchen, 200g Zucker (ich habe 100g durch braunen Zucker ersetzt), 1/2 Päckchen Vanillezucker, 1 Ei, 180g Mehl, 1/2 TL Natron, 1 TL Backpulver, etwas Salz

Backofen vorheizen auf 180 Grad. Die Schokolade mit einem Messer in kleine Stücke hacken und beiseite stellen. Butter, Zucker, Vanillezucker und das Ei mit dem Rührgerät vermischen, bis es eine gleichmäßige Masse gibt. Dann das Mehl, das Backpulver, das Salz und das Natron dazugeben und weiter rühren. Zum Schluss hebt ihr die Schokoladensstückchen unter. 

Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Formt kleine Kugeln aus dem Teig und legt sie mit etwas größerem Abstand zueinander aufs Blech. (Mit klein meine ich etwa Walnussgröße. Irgendwann im Lauf des Prozesses wurden meine Walnüsse eher Tennisbälle und die Cookies dementsprechend eher untertellergroß …) Backt jedes Blech einzeln für etwa 10 Minuten. Beim Herausnehmen beachten: Die Cookies sind sehr weich. Ihr müsst sie samt dem Papier auf ein Kuchengitter ziehen und abkühlen lassen.

Sie lassen sich dann auch gut in einer Vorratsdose aufbewahren. (Wobei … Vorratsdose für Kekse? Welcher Vorrat?)

Weil der Tag sich also irgendwie hinzog, hatten wir dann um sieben abends Lust auf ein Eis und flanierten noch ein bisschen durch die abendlich leere Innenstadt. Um zehn fiel ich dann trotz des Mittagsschlafs mit der Nase voraus ins Bett. Nicht ohne vorher noch einen Keks gegessen zu haben. Auch Große brauchen manchmal ein Betthupfer. Nach dem Eis. Äh … 😉

 

 

 

 

 

Das Wandern …

… ist der Frau Venus’ Lust. Und deswegen wandert sie ganz selten hier vorbei, sondern mehr durchs Leben 1.0. Nein, das Blog ist nicht verwaist, ich bin schon noch da. Und ich wollte ja auch ganz regelmäßig Bericht erstatten und erzählen, was wir jeden Tag so spannendes treiben. Aber dann kam eben das spannende Leben dazwischen. Ständig is was. Der Mann ist mit den Bienen kräftig eingespannt und wir sehen uns wenn es hoch kommt eine halbe Stunde am Tag. Das Kind wächst und wächst, braucht ständig neue Klamotten und neue Schuhe. Feiert Kindergartengrillpartys. Geht zum Frisör. Braucht dieses und jenes. Und ich – zwischen Herumerziehen, dem Gatten assistieren, Haushalt und Zeugs ist irgendwie kaum noch Zeit. Und wenn – ja wenn – dann stapfe ich durch die Lande. Plötzlich ist nämlich das Wanderfieber ausgebrochen. Und als ich grade dabei war, in schöner Regelmäßigkeit zu bloggen, ist das hier passiert: „Das Wandern …“ weiterlesen

Herbst heißt – schnell nochmal raus! #herbstist

Während ich mich im Hochsommer am allerliebsten den ganzen Tag im Keller verkrümelt hätte (Hitze ist gar nicht meins), locken mich die Sonnenstrahlen jetzt im September wieder vor die Tür. Ich schnappe mir oft das kleine Fräulein und wir räubern gemeinsam über Wiesen und durch den Wald, machen Ausflüge in die nähere Umgebung oder bummeln durch die Stadt. So waren wir neulich in Pfullendorf im Seepark und im Haupt- und Landgestüt Marbach, im Albaquarium oder im alternativen Bärenpark in Bad Rippoldsau. Herbst ist … lange Spaziergänge im Raschellaub zu machen! „Herbst heißt – schnell nochmal raus! #herbstist“ weiterlesen

Gemeckert wird nicht!

Aus Gründen (weil mein Instagram- und Facebookfeed grad voll damit ist) möchte ich heute eine Lanze für das Wetter brechen. Alle Welt meckert. “Gar kein Sommer.” “Viel zu nasskalt”. “Immer nur Regen”. “Dicke Jacke” “Gibt’s bald Lebkuchen?” „Gemeckert wird nicht!“ weiterlesen

Topfgeschichten – Gnocchi am Spieß

Als die liebe Ina von whatinaloves diesen Monat bei ihrem Blogevent “let’s cook together” das Thema verkündete, war mir sofort klar, dass ich dabei bin. Und ich wusste auch gleich, was ich mache. Es hat jetzt nur mit der Umsetzung ein bisschen gedauert, aber so ist das halt mit Kind im Haus. Und in der Küche.

Was passt zum Motto “aufgespießt!” besser, als leckere Antipasti-Spieße mit Gnocchi und frischen Tomaten? „Topfgeschichten – Gnocchi am Spieß“ weiterlesen

Blütenpracht und Glück zum Essen

Wir haben das große Glück, “auf dem Land” zu wohnen. Da, wo man kein Auto braucht, um mit einem Kleinkind auf Schotterwege und in die Wiesen und Wälder zu gelangen. Dort, wo es im Ort einen Bäcker, einen Metzger und eine Bank gibt und das war’s. Dafür noch gepflegte Vorgärten und Magnolienbäume, Tulpen, Hornveilchen und Schlüsselblumen. Um diese Jahreszeit passiert dann etwas Magisches. Die Baumwiesen, die im Winter kahl und dürr und trüb ausgesehen haben, explodieren. Unten grün, oben, auf den Bäumen weiß und rosa. Die Frühlingsblütenpracht der Streuobstwiesen macht mich jedes Jahr aufs Neue sprachlos und ein bisschen ehrfürchtig vor so viel geballter Kraft und Schönheit. „Blütenpracht und Glück zum Essen“ weiterlesen

Weil ich nicht immer zum Herbst…

…gehen kann, hol ich mir den Herbst halt nach Hause. Heute morgen, als ich mit dem nimmermüden Tochterkind durch die Felder spazierte und Kühe, Hunde, Steine, einen Gabelstapler, einen Holzstoß, matschige Birnen, heruntergefallene Zwetschgen, Pferdeäpfel, Schnecken, Ameisen… wo war ich? Ach so. Als ich all das mit ihr ausgiebig bewundert und teilweise aufgehoben und in die Hosentasche gesteckt hatte (STEINE! NUR DIE! Keine Kühe oder so.), leuchteten uns plötzlich riesige Hagebutten entgegen.

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Raus mit Euch!

Gestern vormittag war ich bei der Recherche für eine Reportage in einem inklusiven Kindergarten zu Besuch. Es war wuselig und laut und die rund 75 Kinder hatten da sichtlich Spaß. Wir haben verschiedene Räume besichtigt, unter anderem auch Therapieräume für die körperbehinderten Kinder.

Bei einem Bewegungsraum ist mir eine Decke auf dem Boden aufgefallen, unter der verschiedene Materialien versteckt waren. Die Kinder übten darauf, wie es sich anfühlt, auf unebenen Flächen zu gehen. Ich guckte wohl verdutzt, denn die Kindergartenleiterin holte tief Luft und erklärte mir, dass viele Kinder heute nicht wüssten, wie es sich anfühlt, über eine Wiese zu laufen, wie es ist, wenn da Maulwurfshügel sind oder wie viel Schwung man drauf kriegt, wenn es bergab geht. Mich hat diese Aussage einigermaßen beschäftigt. Denn unser Kind ist noch nicht einmal zwei Jahre alt und stapft mit Freude durch Pfützen, klettert Böschungen hinauf und spielt draußen. Es ist für mich auch völlig selbstverständlich, dass es das tut.

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