Ich wollte eben ein Bild von meine Kamera-Chipkarte hochladen. Tausendmal gemacht, tausendmal geklappt. Und was passiert? Als ich den Chip in den dafür vorgesehenen Schlitz an der PC-Vorderseite schiebe, stoße ich nicht wie gewohnt auf einen Widerstand, an dem der Chip normalerweise einrastet. Nein, das gesamte Plastikquadrat verschwindet auf Nimmerwiedersehen im Gehäuse!
HÄ?
Nein, ich habe die Karte nicht in den falschen Schlitz geschoben, sondern dahin, wo sie hingehört. Fast zumindest. Denn wenn man die Karte ein bisschen verkantet und leicht von oben her schiebt, dann rutscht sie unter den Aufnahme-Dingern durch und passt ganz rein.
Jetzt kann ich sie zwar noch sehen, aber komme mit nichts mehr an sie heran. Hmpf. Muss ich wohl warten, bis ein guter Geist kommt und mir das Gehäuse auseinandernimmt.
Liebe Comp
Wochentage haben Farben!
Ich habe heute morgen gelesen, dass es Leute gibt, die Wochentagen oder Namen Farben zuordnen. Diese Menschen seien äußerst selten, meist sehr künstlerisch begabt und musisch veranlagt und hätten irgendwelche besonderen Synapsen im Kopf!
Mich hat fast der Schlag getroffen! Die meinen mich! Seit ich denken kann, haben meine Wochentage Farben! Ich denke bei Dienstag immer an gelb. Immer. Schon seit ich Dienstag aussprechen kann! Ich hatte das immer für eine Marotte gehalten und jetzt lese ich, dass es eine ganze Wissenschaft um dieses Farbendenken gibt!!!
Für alle, die in einer unbunten Welt leben: Montag ist hellblau, Dienstag ist gelb, Mittwoch ist karmesinrot, Donnerstag grün, Freitag orange, Samstag pink und Sonntag violett. Wolfgang ist zum Beispiel jägergrün, Thomas dunkelblau, Martina ist dunkelrot, Sandra zartrosa, Petra hellblau…
Für mich ist das ganz logisch! Nur dachte ich bis jetzt, ich wäre die einzige mit dieser Macke…
Die besten Rezepte…
…sind die, die nirgends stehen. Am Samstag hatte mich ein Pfund weißer Spargel angelacht und obwohl die Spargelzeit noch fern ist, konnte ich nicht widerstehen. Etwas ratlos packte ich noch zwei Zuchini in den Korb und war gestern einigermaßen unschlüssig, was ich daraus wohl zaubern sollte. Zum Glück gibt es Mama, die Kartoffeln eingelagert und immer ein Sößchen parat hat. Das Ergebnis: Ein Kartoffel-Zuchini-Spargel-Auflauf mit Käsehaube. Den Rest gibt’s heute. War sehr sehr sehr lecker!
Ansonsten war das Wochenende ziemlich gelassen. Am Samstag war ich bei der Mama meiner besten Freundin auf dem Geburtstag, abends noch mit Schatzi und ein paar Freunden was trinken. Gestern morgen haben wir genüsslich außer Haus gefrühstückt und den restlichen Tag habe ich dümpelnder Weise verbracht – sprich: Nicht viel getan, gelesen, gemalt, getrödelt, gegessen – gesonntagt eben.
Heut bin ich schon seit viertel vor sieben auf und warte, bis die Läden aufmachen – heute backt die kleine Venus einen Käsekuchen! Mjam!
(Soviel zum Thema “ich werde zur Hausfrau” – aaaaahhhhh
)
Ich bin wieder normal!
Guten Morgen Welt,
ich habe mich gerade mal wieder zu etwas hinreißen lassen, was ich schon längst vermisst habe: Eine To-Do-List geschrieben! Ich bin wohl wieder auf dem Weg zum Ich!
Draußen schifft es mächtig und ich werde nach dem Essen anfangen, die Wohnung frühlingsfrisch zu machen. Habe irgendwie mächtig Lust zum Putzen und Werkeln! Das alles steht auf meeinem kleinen großen Zettelchen, weil ich abhaken so schön finde! Jawoll! Und danach werde ich mir ein bisschen was über Dresden anlesen. Ich freu mich ja schon soooo! (hab ich schon erwähnt, glaube ich…
)
Nachtrag: Drei Stunden später – die Wohnung ist geputzt. Schatzi soll sich doch freuen, wenn er heim kommt (jetzt kling ich wie eine Hausfrau in den Sechzigern…
). Jetzt stehen nur noch Kleinigkeiten an wie schätzungsweise 57892 CDs in die richtigen Hüllen ordnen und den Müll wegräumen und dann gibt’s Spaghetti und Soße (die es gestern doch nicht gab…)
Und morgen
Was für ein Tag!
Wie oft habe ich mich nach so einem Tag gesehnt? Heute hatte ich mal wieder einen! Einen Tag, an dem man morgens mit einem Lächeln aufsteht und sich freut, wie als kleines Kind auf den Kindergeburtstag. Um halb zehn hab ich mich auf den Weg an den Bodensee gemacht, um dort meine ehemalige WG-Hälfte zu besuchen. Wir haben uns seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen und – oh Wunder – es war, als wäre nichts dazwischen gewesen. Wir hatten sofort wieder den selben guten Draht zueinander, als hätten wir uns letzte Woche zuletzt gesehen. Und sie hat sich schon zu einem Gegenbesuch bei mir angekündigt!
Das Leben kann so schön sein, wenn man es lässt!
Jetzt gibt’s zur Krönung noch einen großen Teller Pasta mit Ricotta-Tomaten-Sauce und einen Salat und ein bisschen Fernsehen. Übermorgen kommt Schatzi wieder und am 25. fahren wir für eine Woche nach Dresden auf Städtetour! Die kleine Venus strahlt wieder!
Wozu hab’ ich das gekauft?
Diese Frage stellt sich mir immer wieder, wenn ich meine Küchenschubladen öffne.
Da findet sich zum Beispiel ein Milchschäumer von Tupperware.
Ich will an dieser Stelle überhaupt nicht anzweifeln, dass das Ding funktioniert. Funktioniert tadellos. Aber ich benutze ihn nicht, schlicht, weil ich morgens keine Muße habe, meine Milch zu schäumen und es nachmittags einfach vergesse. Mein Kaffee cremt von alleine und der Milchschäumer liegt arbeitslos in der Schublade.
Noch so eine Anschaffung: Schablonen zur schokopulvrigen Verzierung des Milchschaums.
Herzen, Sterne und andere Muster könnte ich mir damit auf den Milchschaum zaubern. Aber die Ignoranz der Schablonen gegenüber rührt vermutlich daher, dass ich ja schon für den Milchschaum zu faul bin.
Desweiteren findet sich in meiner Küche ein Sortiment an Spiegeleier-Formern. Aber ich habe seit deren Erwerb nur ein einziges Mal ein herzförmiges Spiegelei gegessen. Weil ich meine Spiegeleier einfach essen will und nicht betrachten.
Trotzdem lasse ich mich immer wieder zu solchen Käufen hinreißen. Die grüne Dose für genau einen Apfel habe ich wenigstens von Tupper geschenkt bekommen. Aber so wie ich mich kenne, hätte ich sie bei einer fähigen Tuppertante auch gekauft. Und von dem Fußbad mit Sprudel-Effekt, das seit einem Jahr verstaubt (1 x benutzt…) fang ich lieber gar nicht mehr an. Hmpf. Ich sollte dringend mein Konsumverhalten überprüfen. Aber vorher blättere ich nochmal durch den T*hibo-Katalog. Da gibt’s bestimmt noch eine Unterhosen-Falt-Hilfe oder eine Schnürsenkel-Aufbewahrungs-Idee. Braucht schließlich jeder.
Der Venus’ kleine Samstagskolumne
Ich bin ungeheuer treffsicher. Leider im negativen Sinne. Das beste Beispiel für diese wenig rühmliche Begabung ist die Schlange im Supermarkt. Samstags. Meinem Lieblings-Einkaufstag. Jeder kennt die Situation: Man steuert mit vollem Korb oder Einkaufswagen auf die Kassen zu. Taxiert die einzelnen Einkäufer und vor allem ihre Ausbeute: Getränkekisten- und Haushaltseimer-Käufer sind gut, das geht schnell. Zahnbürsten-, Katzenfutter- und Küchenkräuter-Käufer sind nicht unbedingt erste Wahl, da langsam. Also stelle ich mich an der Kasse meines Vertrauens an. Langsam aufs Ende zuschreitend, um im letzten Moment doch noch mal umdisponieren zu können, falls sich an anderer Stelle eine Vorwärtsbewegung abzeichnet. Denn steht man einmal, ist es äußerst verpönt, die Schlange nochmal zu wechseln. Man will ja nicht als hektisch gelten. Und dann kommt der eine Augenblick: Man steht am hinteren Ende einer Schlange und guckt sich seine Mitstreiter an – diejenigen links und rechts in den Schlangen, mit denen man sich im Vorwärtsrücken messen will. Diesmal bin ich die Schnellste. Ganz sicher. Ganz vorne in der Schlange ein junger Typ, mit Bravo und einer Flasche Cola, zittert gerade 10 Euro aus der Hosentasche. So wie der Schein aussieht, hätte ich ihm als Kassiererin das Gedöns lieber geschenkt, als den Lappen anzufassen. Mir egal, ich rücke vor. Der Herr links von mir auch. Die Frau rechts guckt angestrengt in eine andere Richtung. Ätsch.
Ich gucke wieder nach links und renke mir fast einen Wirbel aus dabei: Der blöde Kerl wird von der älteren Frau vor ihm vorgelassen. Das gilt nicht. Der ist raus aus dem Spiel. Er lächelt selig und bezahlt seine Nudeln, sein Bier und seine Stuttgarter Zeitung. Was es da wohl zu Essen gibt, überlege ich mir noch, da rückt auch meine Schlange wieder einen Meter nach vorne. Ich habe das Band erreicht und will gerade Klopapier, Paprika und Quark aufeinandertürmen, da sagt der grünpullovrige Rücken vor mir: “Moment, junge Frau, bei mir ist noch was im Eimer”. Bei mir ist jetzt alles im Eimer, möchte ich sagen, verkneife es mir aber. Und während die blöde Tussi rechts von mir ihr Katzenfutter, Puderdöschen und Nagellackentferner triumphierend aufs Band stellt, stellt der gutgelaunte Herr vor mir unter Beweis, was man so alles in einem Putzeimer unterbringt. Zahnstocher, Wattepads, Essigflasche, Mie-Nudeln, Ananas in Stücken, Putenschnitzel, Tiefkühlgemüse italienische Art, Zigaretten, Duschgel und Rasierklingen wandern ebenso aus dem Eimer wie eine Familienpackung Eis, eine Wendy und eine Bravo. “Und jetzt noch der Eimer”, sagt er zu mir und strahlt immer noch. Und während ich mich unwürdig über seinen Einkauf strecke, um einen Warentrenner zu angeln, sehe ich gerade noch, wie sich die Dame rechts von mir mit einem koketten Lächeln verabschiedet und sich an der Bäckerei in eine Schlange einreiht. Na warte. Da kriege ich Dich.
AA!
Ich will ja nicht rumjammern (
) aber wie wird man am schnellsten eine offene Stelle im Mund los, deren Ursache in einem heftigen Biss in die Backe liegt?
Beim Essen neulich hatte ich es wohl so eilig, dass ich das Steak glatt mit meinem Mundinnenraum verwechselt hatte und mich mächtig kräftig selbst angeknabbert habe. Es hat richtig geknirscht…
Und jetzt ist es offen und wenn ich nachts auf der Seite schlafe, dann kleben meine Zähne morgens an der Stelle und wenn ich “GdnMrgn” murmle dann tut es höllisch weh!
Was tun?
Der Klugscheißer und die Bäckereifachverkäuferin…
PART II
Dass ich manchmal ein unverbesserlicher Sprachschreibfehleranalyst und nörgelnder Korinthen*acker bin – weiß ich. Meine besondere Liebe gilt dabei offenbar Werbeschildern in Bäckereien.
Während ich letztes Jahr im Spätsommer einer Bäckereifachverkäuferin versucht habe zu erklären, dass man für das Brot des Monat’s (aaaahhh) Mehl und Wasser, Salz und Backtriebmittel aber ganz sicher kein Apostroph brauche, hatte ich am Freitagmorgen ein nettes Gespräch – in einer Bäckerei natürlich. Mit zwanzig Zentimeter hohen, verschnörkelt selbstgeschriebenen Buchstaben bewarb die Backstube ihren
“Nus-
strudel”
Mit leisem Schaudern auf dem Rücken wies ich die Bäckereifachverkäuferin darauf hin, dass da ein “s” fehle, am Nussstrudel. Sie guckte irritiert zwischen meinem ausgestreckten Zeigefinger und dem Schild hin und her und zeigte dann ihrerseits geschäftig auf den Nussstrudel in der Auslage und sagte: “Ja, der ist heute im Angebot”. Schön, sagte ich, aber legen Sie noch ein “s” drauf, man schreibt Nuss mit zwei s.
Daraufhin wandte sie sich dem Schild zu und zeigte erst auf das eine “s” von Nus und dann auf das zweite von “strudel” und zählte mir laut zwei “s” vor.
Ja, sagte ich geduldig aber nicht ohne ein Glucksen, aber das eine “s” gehört doch dem Strudel. Sonst wäre es ja eine Trudel und auch noch falsch getrennt.
Die hellblauen Augen der Verkäuferin verdunkelten sich zusehends und sie guckte hilflos zwischen den Buchstaben und mir hin und her. Bis meine Kollegin hinter mir sagte: “Nuss schreibt man mit zwei s und Strudel mit einem. Macht drei s. Also fehlt eins. Kapiert?”
Ich verzog mich leise mit meinem Kaffee an einen Tisch und beobachtete, wie die Verkäufern kurz drauf verstohlen ein zweites S an die Nuss malte. Mit einem bitterbösen Blick in meine Richtung. Man wird doch wohl noch helfen dürfen. Dumme Nus.
Autsch!
Meines Augapfels Augapfel ist verletzt!
Will sagen, Schatzi liegt bei geschlossenen Läden und verbundenem Lid auf dem Sofa. Gestern hatte er wahrscheinlich einen Holzsplitter ins Auge bekommen bei typischer Männerarbeit im Wald mit Kettensäge und Getöse und so (blöderweise ohne Schutzbrille…
)
Als das Auge dann immer mehr tränte und anschwoll, haben wir uns um halb zehn entschlossen, den Wochenenddienst anzurufen. Der war aber nicht so angetan von der Idee, so spät am Abend noch in fremder Leute Augen zu gucken und vertröstete uns auf heute früh.
Heute morgen haben wir dann nach fast einer Dreiviertelstunde Fahrt den Onkel Doktor gefunden. Und was für einen. Als er uns die Tür aufmachte, hatte ich noch die Hoffnung, dass er nur der Vater oder Großvater des praktizierenden Arztes sei… war er aber nicht, es war der Augenarzt selbst.
Er führte uns auf dem Weg ins "Wartezimmer" durch eine Zeitschleuse in die frühen Siebziger zurück. Wir setzten uns auf ein ausrangiertes Wohnzimmersofa in jägergrün und warteten, die gelben Häkelkissen lauschig im Rücken. Der Arzt nahm umständlich auf einem Holzstuhl vor einem Tisch Platz, auf dem eine alte elektrische Schreibmaschine nebst Karteikasten in einem liebevollen Arrangement auf Wachstischdecke mit Blümchenmuster standen. Dort tippte er erst fünf Minuten Formulare, knöpfte uns dann zehn Euro Praxisgebühr ab und nahm dann Schatzi mit in den Behandlungsraum. Keine zwei Minuten später kam er dann wieder mit verbundenem Auge. Die Hornhaut sei verletzt, aber ein Splitter sei nicht zu sehen. Das reibende Gefühl entstehe durch die Verletzung. Aber falls es bis morgen doch nicht besser werde, sollten wir nochmals einen Arzt aufsuchen.
Jetzt sind wir seit einer Stunde wieder aus dem Siebziger-Relikt raus und zu Hause. Und Schatzi hat weder Hunger noch Durst, mag keine Gesellschaft haben und wischt sich regelmäßig die Tränen unter dem Verband weg. Aaaaaaaaaaaaaahhh. Warum habe ich nicht das Gefühl, dass dieser Arztbesuch irgendetwas gebracht hat?
Hmpf. Jetzt können wir erst mal nur abwarten. Auch wenn ich mich beherrschen muss, nicht alle fünf Minuten zu fragen, ob es denn schon besser sei. Ich kann Schatzi einfach nicht leiden sehen. (Wahrscheinlich leidet er unter meiner Fürsorge aber auch noch…
)
Merke: Wenn Du am Wochenende einen Arzt brauchst, brauchst Du viiieel Glück.
