…hat sich zu Wort gemeldet. Jedes Jahr um diese Zeit zieht in Schatzis Bienenstand ein kleiner Gast ein. Diesmal ist es ein absolut fotogener Zeitgenosse. Na, was ist das?
Was für ein Abend…
… war das gestern…
Aber eigentlich typisch: Wenn was schief geht, dann geht gleich alles daneben. Ich war gestern Abend auf einer Ausstellungseröffnung im Auftrag der Presse. Eigentlich wollte Schatzi nicht mitkommen. Dann aber doch. Und dann war es letztlich aber doch zu spät und er konnte nicht mit, wollte mich aber wenigstens noch hinbringen, damit ich keinen Parkplatz suchen muss. War ja lieb gemeint, aber umständlich, wie sich später herausstellte. Die Eröffnung war nämlich früher vorbei, als erwartet und als ich Schatzi endlich am Telefon hatte, meinte er, er sei immer noch nicht so weit und hätte jetzt gerade in die Dusche steigen wollen. Ich erklärte ihm, dass er sich das abschminken kann, ich säße nämlich in der Kälte und wäre froh, möglichst bald abgeholt zu werden. Wir legten auf und ich wartete. Und wartete. Und wartete. Dann kam er irgendwann, duftend und natürlich frisch geduscht. Warum er mir das nicht gesagt hatte, wusste er später auch nicht. Hätte ich nämlich gewusst, dass er schon fix und fertig ausgehfein kommt, hätte ich mich gleich ins Café getrollt und mir was Warmes bestellt. Aber nein, nicht mitgedacht. Wir marschierten also gemeinsam zum Café. Kurz vor der Tür bemerkte Schatzi, dass er seinen Geldbeutel vermisst. Wir haben umgedreht und sind zum Auto zurück gegangen. Natürlich war er da auch nicht. Also sind wir gemeinsam wieder heimgefahren und haben den Geldbeutel gesucht und glücklicherweise auch gefunden. Als wir dann endlich wo ganz anders als geplant vor unserem Kaffee saßen, war es halb elf. Aber was soll’s. Wenigstens wird’s in unserer Beziehung nie langweilig…
Phase 3 hatte mich im Griff!
Meine Güte, das hat man jetzt davon, wenn man einmal einen Tag den Rechner nicht anwirft. Hunderte E-Mails (naja, nicht ganz, aber viele!), etliche Blog-Einträge zum Hinterherlesen und das Gefühl, die Erde habe sich einen Tag ohne mich gedreht. Aber ganz ehrlich… es ging. Ich glaube, nach zwei oder drei oder sieben Tagen ohne Internet, hätte ich mich auch daran wieder gewöhnt. Stattdessen habe ich gestern gebastelt, leider ist nichts Ansehnliches dabei rausgekommen. Das war aber eigentlich von vorne herein klar, schließlich spürte ich Phase 3 schon lange vorher heranrollen. Ich habe solche Phasen nämlich manchmal und es gibt sie in drei Ausführungen.
1. Die “Mein-Gott-ist-es-hier-staubig-ich-muss-dringend-alles-putzen”-Phase
2. Die “Du-lieber-Himmel-ich-muss-dringend-mehr-Ordnung-in-mein-Leben-bringen-und-ordne-jetzt-mal-alles-neu”-Phase
und
3. Die “Herrjeh-ich-bin-so-kreativ-und-wollte-schon-immer-ein-Filzhandtaschen-Fimo-Schmuckanhänger-Duftsäckchen-Egalhauptsacheirgendwas-haben”-Phase.
Während die ersten beiden Phasen meist noch ein nützliches Ergebnis haben, ist Phase drei schlicht eine Katastrophe. Mit Genuss belagere ich das komplette Esszimmer, kaufe tütenweise Kleinkram im Bastelladen und abends packe ich dann alles mehr oder weniger frustriert wieder zusammen. Ergebnis = 0. Aber die Phase ist zuende. Puh. Da muss ich eben hin und wieder durch. Gibt Schlimmeres.
Bääääh…
…heute könnte ich dem Leben die Zunge rausstrecken. Ist nicht so mein Tag. Muffelig aufgestanden
, muffelig gefrühstückt
, immer noch muffelig
. Naja. Solche Tage gibt’s wohl. In dreizehn Stunden geh’ ich ins Bett und morgen ist alles wieder gut.
Euch wünsche ich einen muffelfreien Tag!
Ein diiiiickes Eis…
…steht vor mir, voller zarter Schokostückchen und wartet, dass ich es verputze!
Das ist die Belohnung dafür, dass ich heute schon enorm produktiv war: Vier von sechs Presseterminen habe ich schon besucht, der fünfte folgt heute Abend, der sechste morgen früh. Einer ist sogar schon geschrieben, an die anderen mache ich mich jetzt. Aber vorher gibt’s das Eiiiiiiiiiis!!!! *mjam*
Nix gelernt…
…habe ich aus der letzten schlaflosen Nacht. Pizza am Abend tut mir irgendwie nicht gut. Ich bin heute Nacht um halb drei aufgewacht und mir war heiß und ich hatte das Gefühl, in meinen Adern pulsiert eine kochende Salzlake
So richtig bäh. Ich bin dann aufgestanden und habe ein bisschen Wasser getrunken. Heute morgen ist es wieder besser. Beim nächsten Mal ess’ ich Nudeln. Die machen zwar auch voll aber nachweislich glücklich.
Morgenstund…
…hat Gold im Mund. Sagt man. Aber bei mir hat Morgenstund manchmal auch Knitter im Gesicht und Sand in den Augen. Der Kaffeebecher ist leer und die Liste für heute ist lang. Ich fang dann einfach mal an. Scheinbar kann ich nicht ohne Liste.
Hier also mein Tagwerk für heute:
Küche aufräumen und Staubwischen, Spülmaschine ausräumen und staubsaugen, Betten machen und Schlafzimmer wischen, Bad und Gästebad putzen, Esszimmer abstauben und den ungesaugten Rest der Wohnung saugen, zwischendurch den Rest von gestern essen. Heute mittag wollte ich in den Bastelladen pilgern, mich inspirieren lassen. Als Belohnung für meine Aufräumerei. Und heute Abend geht’s zum Pizzaessen mit einer Freundin, die gerade Kummer hat. In drei Worten: Waschen, werkeln, Wunden lecken. Jetzt waren’s vier. Wurscht.
“Bitte vor dem Start…
…die Handbremse lösen”.
Liebes Leben, möchtest Du diese Regel bitte auch bei mir anwenden? Ja? Nein, ich bin nicht sauer auf Dich. Aber erst hast Du mich heute morgen den Wecker überschlafen lassen. Und seit ich auf bin, versuche ich in Schwung zu kommen. Und wenn ich dann in Schwung bin, erledige ich Dinge, die nicht einmal auf einer meiner gefürchteten Listen stehen würden. Wie zum Beispiel Socken aus der Schublade räumen, verlesen, zusammenlegen und nach Art getrennt in Schubladeneinsätze zu sortieren. Allein der Hunger hat mich zum Kochen bewegt. Allein ein Versprechen hat mich den Staubsauger anwerfen lassen und allein der überquellende Waschkorb hat mich zum Waschen motiviert. Dabei habe ich schon den zweiten Kaffee vor mir. Kann ja nicht angehen. Also, liebes Leben, ich wäre angeschnallt. Es könnte meinetwegen losgehen…
Hagel, Blitz und Donnerschlag…
…haben uns hier gestern überrascht. Schatzi und ich waren zwar auf einem Ausflug, aber schon wieder auf dem Heimweg, als uns ein Anruf von zu Hause erreichte mit der Botschaft, die Welt gehe gerade unter. Da wir das weder zu Hause noch aus der Ferne hätten verhindern können, aber dennoch ein blödes Gefühl hatten, sind wir noch ein bisschen schneller heimgefahren. Und tatsächlich: Im Ort pumpte die Feuerwehr schon eifrig Keller aus und der Hagel lag in den Gärten wie eine Schneeschicht!
Der traurigste Anblick sind die Blumen… egal ob Pfingstrosen, Mohn oder Obstbäume – überall liegen gammelige Blütenblätter und kleine Birnen und Kirschen im Gras, übrig geblieben sind lediglich die Stängel. Eine Stunde später schien wieder die Sonne.
Das Kleid!
Ich bin durch die Rüschen-Spitzen-Pailletten-Hölle gegangen aber es hat sich gelohnt! Ich habe beim Einkaufsbummeln ein Kleid für die Hochzeit einer guten Freundin gefunden. Mann, war das ein Stress. Mann, gibt es scheußliche Sachen. Mann, Mann, Mann.
Im ersten Laden erklärte mir eine Verkäufern auf die Frage, wo denn bitte die Abteilung mit der festlichen Mode sei, die Abiball-Kleider fände ich im oberen Stock. Ich weiß, dass ich jünger aussehe, als ich bin, aber acht Jahre?
OK.
Im oberen Stock also probierte ich mich durch eine Vielzahl von Kleidern mit folgendem Ergebnis:
Rosa ist eine tolle Farbe, aber nicht für mich.
Schwarz ist auch prima, aber nicht in fünf (!) Lagen als Rock, der so schwer war, dass ich das Gefühl hatte, mit diesem Kleid fünf Kilo mehr zu wiegen.
Fliederblau ist wunderschön, aber keine normale Frau hat eine Taille unter 60 cm und eine Oberweite über 100, um das Kleid auszufüllen und gleichzeitig noch atmen zu können…
Möchte mal wissen, wer da reinpassen soll.
Ich ließ mir also ein schwarz-blaues Kleid zurücklegen, das zwar wie für mich gemacht war von der Größe her, aber mich nicht so recht überzeugen konnte.
Im nächsten Laden war ich von der Auswahl erstmal erschlagen. Von beige über gelb, blau, türkis, grün und rot bis hin zu braun und schwarz – keine denkbare Farbe hätte nicht dort in Form eines Tülltraumes gehangen. Nur leider hatte ich immer mehr das Gefühl, mit einem Kleid, dessen Rockumfang am Saum die Kapazität der Kabine gesprengt hat, der Braut die Show zu stehlen. Außerdem wollte ich nicht aussehen, wie ein Knallbonbon mit Pailleten dran. Ich wollte schon fast aufgeben und mich dem nächsten Laden zuwenden, da sah ich es. Am Ständer mit den Sonderangeboten hing MEIN KLEID. Ich schlüpfte hinein, der Reißverschluss ließ sich mühelos schließen, lag aber eng an. Ich knotete die Bänder zu, trat aus der Kabine und alle um mich herum guckten und nickten. Ein schmaler, schokobrauner Traum aus Seide mit zwei hohen Schlitzen und einer Schleppe. Ich bin hin und weg. Und stehle der Braut hoffentlich nicht doch die Schau.
