Gute Bücher, böse Bücher?

“Igitt”, sagte ich spontan, da neulich in der Krimskrams-Abteilung des hiesigen großen Buchladens. Ich hatte zweimal hinsehen müssen, aber tatsächlich gab es da in Klarsichttütchen abgepackte, dicke Fliegen aus Plastik zu kaufen. Während ich noch staunte, klärte mich eine Freundin auf. Die “dicken Dschungel-Brummer” seien Zubehör der Olchis. Und die wiederum seien kleine Fabelwesen, die im Dreck lebten und furzten und Schimpfwörter benutzten. Ich glotzte. Und beschloss, dass Hannah erstmal keine Plastikfliegen braucht und hängte die Tüte zurück. „Gute Bücher, böse Bücher?“ weiterlesen

Kreativ, sprachbegabt, fantasievoll … meins!

Keine Mama ist objektiv, wenn es um ihr eigenes Kind geht. Wir Mütter sind übereuphorisch wenn etwas gut klappt, überbesorgt wenn den Kurzen etwas fehlt, übervoll mit Liebe … weil halt.

Als Hannah sich so problemlos innerhalb von drei Stunden in den Kindergartenalltag eingefügt hatte und ihr die Eingewöhnung irgendwie leichter gefallen ist, als mir, wurde mir langsam bewusst, dass das Kind gar nicht mehr so klein ist. „Kreativ, sprachbegabt, fantasievoll … meins!“ weiterlesen

“Da war Theater in mir”

In den Wortschatz meiner Dreijährigen sind zwei neue Worte eingezogen, die sie mittlerweile täglich beinahe inflationär gebraucht. Sie lauten “Selba!” und “Alleine!” Mit Nachdruck und – bei Bedarf – mit böse funkelnden Augen ausgerufen.

Wenn ich anderen Eltern davon erzähle, lächeln die meisten wissend und sagen mir Dinge wie “Da müsst ihr durch.” “Das ist eine Phase.” “Sie trotzt halt.” Ich bin mir da aber gar nicht so sicher. Also, dass wir da durchmüssen, ist klar. Aber was ist das, dieser Trotz? Stellt sie sich bewusst quer? Sucht sie absichtlich Konfrontation? „“Da war Theater in mir”“ weiterlesen

Kindermund: Mamas mysteriöse Popokleber

Es war ein ganz normaler Freitagvormittag. Über meinem linken Arm hängt der Einkaufskorb, an meinem rechten ein trödelndes Kleinkind. Auf der Suche nach Küchenrolle schlendern wir durch den Gang im Supermarkt. Plötzlich bleibt das Kind stehen und sagt: “Mama, schau mal. Sowas hat die Oma auch.” Sie zeigt auf eine Packung Slipeinlagen. “Aha”, sage ich und grinse in mich hinein. Wir sind keine drei Meter weitergekommen, als eine Kundin hinter uns nach eben jener pinken Packung greift. Mein Kind sagt: “MAMA, guck mal, die Frau kauft das. Ist das auch eine Oma?” „Kindermund: Mamas mysteriöse Popokleber“ weiterlesen

Falsch, falsch, falsch.

“Hallo liebe Gruppenmitglieder, mein Name ist Frau Venus und ich mache alles falsch.”

Jedenfalls findet mein Kind das. Glaubt ihr nicht? Is aber so. Es fängt schon morgens an. Ich nehme den Kuschelhasen an mich, damit das Kind beide Hände frei hat, um aus dem Bett zu klettern. “NEIN, ICH nehme den Hasi!” Wir sitzen in der Küche, ich richte guter Dinge das Frühstück zusammen. Kaum drehe ich mich um, sitzt da ein kleines, schluchzendes Kind, das das Gesicht hinter beiden Händen verbirgt. Ich sehe Tränen kullern. „Falsch, falsch, falsch.“ weiterlesen

Von Ratschlägen, Meinungen und Supermüttern

Ich habe das Thema schon öfter verbloggt und trotzdem scheint nie alles gesagt zu sein. Mütter sind schreckliche, egozentrische, klugscheißerische Alphatiere. Ich schließe mich da nicht aus. Denn jede Mutter hält ihren Erziehungsstil, ihr Konzept und ihr Kind für das Beste der Welt. Der feine Unterschied besteht lediglich darin, dass es Mütter gibt, die ihr Wissen für sich behalten und Mütter, die ihre Meinung ungefiltert und ungefragt hinausposaunen. Takt scheint eine Eigenschaft zu sein, die der liebe Gott nur sparsam verteilt hat.

Erst neulich wurde mir zu der Entscheidung gratuliert, mein Kind “selbst” zu erziehen. Tenor der Unterhaltung – wozu setzen Frauen Kinder in die Welt, wenn sie es mit einem Jahr abschieben in eine Kita. Mich lassen solche Äußerungen erstmal sprachlos zurück. „Von Ratschlägen, Meinungen und Supermüttern“ weiterlesen

Erziehungsratgeber: Wie man sich gründlich den Tag versaut. Oder eben nicht.

Liebe Eltern, es gibt viele Möglichkeiten, sich den Tag mit Kleinkind so zu gestalten, dass man ihn abends mit dickem Schwarzstift aus dem Kalender streichen will. Daher heute: Wie man sich den Tag mit Kind gründlich verhunzt in wenigen, einfachen Schritten.

Aufstehen und Frühstücken.

Bei uns bietet bereits das Frühstück dafür viel Potential. Das Kind kommt erst nach der fünfzehnten Aufforderung aus dem Bett. Aber es kommt nicht in der Küche an. Dazwischen legt es sich bäuchlings in den Flur und schneidet im dortigen Spiegel Grimassen. Mutter: Atmet zum ersten Mal tief durch. „Erziehungsratgeber: Wie man sich gründlich den Tag versaut. Oder eben nicht.“ weiterlesen

Kinderfreie Zeit? YEAH!

Liebe Freunde der guten Unterhaltung, willkommen an Bord der MS Dailydress (Hombre, es ist so mörrrrderheiß hier). Was macht ihr eigentlich hier? Klickt ihr euch so durch oder besucht ihr mich ganz absichtlich? (Psst, letzteres. Dann freu ich mich!) Oder ist Euch etwa langweilig? Lang-weilig. Wann war mir das letzte Mal langweilig. Ich erinnere mich nicht dran. Ich kenne den Zustand der Langeweile eigentlich gar nicht.

Umso verblüffter war ich neulich, als ich von einer Mama hörte, sie wolle die Kleine nicht spontan abgeben zu Schwiegereltern, die sich anböten als Babysitter, weil sie dann in der freien Zeit nichts mit sich anzufangen wisse. Ich wollte ihr so viel sagen, aber ich war erstmal echt baff.

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Türen – öffnen statt verschließen! #BIWYFI

“Ich komme zu nichts mehr”. Dieser Satz einer Mama neulich ist mir im Gedächtnis geblieben. Nicht zum Putzen, nicht dazu, neue Rezepte auszuprobieren, nicht mehr zum Shoppen, zum Bummeln, zum Duschen in Ruhe, zu irgendwas. Sie sagte es mit einer Mischung aus Enttäuschung und Frust. So, als habe das Kinderkriegen ihrem aktiven Leben ein jähes Ende gesetzt. Überhaupt, Müttergespräche. Ich erkenne zwar viele der geschilderten Situationen aus dem Familienalltag (der ja meistens tagsüber Mutter-Kind(er)-Alltag ist, weil die Papas beim Arbeiten sind) wieder, aber ich empfinde etwas ganz anderes dabei, als die Erzählerinnen. „Türen – öffnen statt verschließen! #BIWYFI“ weiterlesen

Das hab ich mir verdient!

Heute ist Mittwoch. (Falls das einer bisher völlig außer Acht gelassen hatte – Ja, heute ist Mittwoch. Bittegerne.) Mittwochs ist bei uns Omatag. Das heißt, ich bringe mein Kind morgens gegen halb zehn zu meiner Mama und hole sie gegen sechs wieder ab. (Ich beeil mich mit tippen.)

Wir handhaben das seit zwei Jahren so und ich habe den Mittwoch noch nie so geliebt wie in diesen zwei Jahren. Was nicht heißen soll, dass ich mein Kind nicht mögen würde oder die Zeit mit ihm nicht schätzen. Aber einen Tag lang, oder wenigstens ein paar Stunden davon, wirklich nur nach mir gucken zu müssen, die Verantwortung für den Gnom einmal abgeben zu dürfen, das ist wirklich unfassbar wertvoll. „Das hab ich mir verdient!“ weiterlesen