…kennt keine Uhr. Kein Jahr. Kein Datum. Wir planen Ereignisse nicht monatelang voraus obwohl ich gerne plane. Wir planen maximal bis nächste Woche. Das Kind und ich sind oft spontan unterwegs, schmeißen Vorhaben je nach Wetterlage kurzerhand über den Haufen und machen was anderes. „Meine kleine Blase …“ weiterlesen
Topfgeschichten – “Krrrrrmmmmkrkkkk…”

Klemmt bei Frau Venus ne Taste? Nee. Ich wollte Euch lautmalerisch verdeutlichen, wie sich das Brot beim Reinbeißen anhört. Das Brot, das ich heute gebacken habe. Bereits zum dritten Mal innerhalb von fünf Tagen.
Und zwar mit einem Plastikhelferlein, das bis dato ein ziemlich einsames Dasein in einem Küchenschrank fristete. (Das wird keine Tupper-Werbeveranstaltung, aber der Tupper UltraPro ist wirklich ein cooles Ding, weil man damit Brot backen kann. Hab ich vor fünf Tagen rausgefunden. Als letzte Person auf diesem Planeten.) „Topfgeschichten – “Krrrrrmmmmkrkkkk…”“ weiterlesen
Kontrolle ist besser?

Es ist kurz nach 22 Uhr. Ich liege in der Besucherritze des Kinderbetts und warte auf das Sandmännchen. Das kleine Mädchen neben mir hat es mit dem Einschlafen noch nicht so eilig und erzählt noch wilde Geschichten. Ich gucke auf die Uhr des Handys. Schon fünf nach zehn. Wo bleibt der Mann des Hauses eigentlich? Um halb zehn hatte er gesagt, er gehe noch kurz den Anhänger ausladen. Was dauert da so lange? Das Tochterkind zuppelt an der Bettdecke, strampelt sie weg, zieht sie wieder her. Die Hitze des Sommertages hat sich in unserer Dachwohnung gesammelt und drückt auf uns. Ich schiele im Dunkeln wieder aufs Handy. “Na, klappt alles? Wo bleibst Du denn?” – Ich beobachte die beiden grauen Pfeile, die mir signalisieren, dass die whatsapp-Nachricht nicht gelesen wurde. „Kontrolle ist besser?“ weiterlesen
Der Liebster-Award!

Der … was? Ich musste (Schande über mich) erstmal genau lesen, wozu mich die liebe Wendy da nominiert hat. Ah! Früher hieß das Stöckchen! 😉 Aber wer freut sich nicht über einen AWARD! Vielen Dank! Also schön, ich nehme gerne an! „Der Liebster-Award!“ weiterlesen
Kindermund – der Bruder
Ihr Lieben, ich habe ja nur dieses eine Kind. Aber durch Bekannte, Freunde und Krabbelgruppe hin und wieder Einblicke in das Verhalten anderer Fastdreijähriger. Und doch finde ich keinen Vergleich für dieses Energiebündel und die Art und Weise, wie sie mit Sprache umgeht. Wir unterhalten uns nämlich wie zwei Erwachsene. Nicht über dieselben Themen, aber mit denselben Sätzen. Sie spricht deutlich, grammatikalisch richtig und in vollständigen Sätzen. Sie stellt für ihre kleine Welt logische Zusammenhänge her und vor allem – SIE REDET VIEL UND REDET GERN. „Kindermund – der Bruder“ weiterlesen
Haste mal n’Gummi?

Wo denkt ihr denn jetzt hin? Es geht – natürlich – um Haargummis. Da das Tochterkind mittlerweile richtige Engelshaare hat und sich tatsächlich auch Zöpfe daraus binden lässt, haben wir unseren Vorrat an Haargummis und Haarschnickeldi aufgestockt. Allein das Schälchen, in dem die Utensilien bislang gelegen haben, reichte nicht mehr aus. Da wir uns inmitten eines Kinderzimmer-make-overs befinden, war natürlich klar, dass das neue Aufbewahrungskästchen ins Farbschema passen soll. Mir fiel auf der Suche nach dem richtigen Gefäß irgendwann eine kleine Spanholz-Truhe in die Hände, die ich vor Äonen mal gekauft und im Bastelschrank habe verschwinden lassen. Perfekt und wie gemacht für Kleinkrams. „Haste mal n’Gummi?“ weiterlesen
Topfgeschichten – den Sorten auf der Spur

Die Auswahl in unserem hiesigen großen Supermarkt erschien mir bisher immer riesig. Bis ich letzte Woche eine interessante Reportage auf dem Dritten gesehen habe. Tatort-Kommissar Andreas Hoppe machte sich auf die Suche nach alten Obst- und Gemüsesorten, die kaum noch angebaut werden. Wer gucken möchte: Hier. Er wurde in der Reportage auch fündig, bei regionalen Bauern, in Hofläden oder in spezialisierten Gärtnereien. Aber im Supermarkt? Fehlanzeige.
“Liebling, wir müssen renovieren.”

Manchmal schiebt man eine Situation monate-, gar jahrelang vor sich her. Lebt damit. Arrangiert sich irgendwie. Bis plötzlich, aus heiterem Himmel quasi, die Erlösung und Erleuchtung kommt. Als ich neulich bei meinem Tochterkind im Zimmer lag und die dunkle Schrankfront gefühlt minutenlang anstarrte, formte sich in meinem Kopf eine zarte Idee…
Pim pam pom und pom pam pim …
Als Mama steckt man ja einiges weg. Dass man Schokolade nur noch heimlich essen kann und mit vollen Backen “müx” herauspresst, wenn einen das Kind fragt, was man denn bitteschön da grade esse. Dass man beim Gang zur Toilette einen allzeit plappernden Compagnon zur Seite hat, der sich auf der Putzbox niederlässt und einem von dort interessiert zuschaut, bis man beim Händewaschen angelangt ist. Auch, dass längere Autofahrten mit allerlei Fragen von der Rückbank anstatt mit Musik aus der Anlage einhergehen. (Wann sind wir da? Wo ist der Flieger jetzt? Wo fliegt der hin? Wo war der Krankenwagen? Da war eine Mama mit Baby, wer war das?…)
Um letzterem vorzubeugen, hielt ich mich neulich für besonders schlau. Weil unser Föhn den Geist aufgegeben hatte, stöberte ich mich mit dem Tochterkind durch die Auslage des hiesigen Elektrofachmarkts. Und weil der Haartrockner gleich gefunden war, stöberte sich das Kind noch durch die (viel buntere) Musikabteilung. “Ich brauch eine CD!” fand sie. In mir flammte Hoffnung auf, dass mit dem Hören einer spannenden Geschichte die Fragerei im Auto unterbleiben würde. Und so kaufte ich unwissend und willenlos eine Folge “Der kleine König”.
Liebe Eltern. Das hier ist eine eindringliche Warnung. Hörspiele machen süchtig. (Nicht Euch. Eure Kinder.) Also entweder ihr kauft gleich die ganze Staffel Bibi Blümchen und der kleine Hexenkönigvampirdrachewilderkerl oder ihr hört die selbe verdammte CD. immer. und. immer. wieder.
Dem Kind ist es schnurzpiepegal, ob es den kleinen König, der nicht ins Bett gehen will, gerade eben erst zu Ende gehört hat. Der Sprecher hat noch nicht einmal “gute Nacht” gesagt, da kommt, so sicher wie das Amen in der Kirche, von der Rückbank die Forderung “und jetzt nochmal!” Mittlerweile vermeide ich längere Fahrten nicht einmal mehr wegen der quälenden Fragerei vom hinteren Teil der fahrenden Gesellschaft. Ich habe schlicht Angst, dass mir der kleine König mit seiner quäkigen, schnarrenden Stimme als Schlafeule Kunigunde wieder und wieder erklärt, warum er nicht ins Bett möchte. Oder warum er nicht baden möchte. Gucke ich jedoch in den Rückspiegel, sehe ich ein konzentriertes Kind, über dessen Gesicht an manchen Textstellen ein kleines Lächeln huscht. Das manchmal die Worte mit den Lippen mitformt.
Während sie also auch nach vielen Kilometern vergnügt aus dem Auto aussteigt, bin ich einfach froh, wenn der kleine König nach Abziehen des Schlüssels endlich die Klappe hält. Und wenn ihr jetzt denkt, damit wär mein Leiden vorbei – haha. HA-HA. Noch stundenlang summe ich den ebenso einprägsamen wie nervigen Titelsong vor mich hin, der sich wie eine Motorsäge in mein Stammhirn gefräst hat. “Pim pam pom und pom pam pim, ich freu mich, dass ich König bin … denn immerhin regiiiieehiiiehiiiieheereeee ICH pim pam pom und pom pam pim, über meine Tieeehiiiere!”
(Ja. Und über mich, mein Hirn und mein Auto. Du Idiot.)
Ich bin kurz auf der Bank …
Fiel dieser Satz bisher in unserem Haus, war klar, dass nur der Gang zum Geldinstitut gemeint sein kann. Jetzt nicht mehr. Von vorne? Von vorne.

Gestern morgen bummelte ich mit dem Kind durchs hiesige Gartencenter, um eine Regenschutzhülle für unsere große Gartenbank auf dem Balkon zu kaufen. Zwischen Sitzpolstern, Schaukel-Hängestühlen und Strandkörben sagte das Kind auf Kniehöhe irgendwann “ich setz mich mal da hin!” und weil ich mich inmitten von Sitzmöbeln wähnte und mit den Augen die Regalreihen absuchte, sagte ich sowas pädagogisch wertvolles wie “mhmh … jaja … aber fass nichts an…” „Ich bin kurz auf der Bank …“ weiterlesen
