Kindermund – der Bruder

Ihr Lieben, ich habe ja nur dieses eine Kind. Aber durch Bekannte, Freunde und Krabbelgruppe hin und wieder Einblicke in das Verhalten anderer Fastdreijähriger. Und doch finde ich keinen Vergleich für dieses Energiebündel und die Art und Weise, wie sie mit Sprache umgeht. Wir unterhalten uns nämlich wie zwei Erwachsene. Nicht über dieselben Themen, aber mit denselben Sätzen. Sie spricht deutlich, grammatikalisch richtig und in vollständigen Sätzen. Sie stellt für ihre kleine Welt logische Zusammenhänge her und vor allem – SIE REDET VIEL UND REDET GERN. „Kindermund – der Bruder“ weiterlesen

Haste mal n’Gummi?

Wo denkt ihr denn jetzt hin? Es geht – natürlich – um Haargummis. Da das Tochterkind mittlerweile richtige Engelshaare hat und sich tatsächlich auch Zöpfe daraus binden lässt, haben wir unseren Vorrat an Haargummis und Haarschnickeldi aufgestockt. Allein das Schälchen, in dem die Utensilien bislang gelegen haben, reichte nicht mehr aus. Da wir uns inmitten eines Kinderzimmer-make-overs befinden, war natürlich klar, dass das neue Aufbewahrungskästchen ins Farbschema passen soll. Mir fiel auf der Suche nach dem richtigen Gefäß irgendwann eine kleine Spanholz-Truhe in die Hände, die ich vor Äonen mal gekauft und im Bastelschrank habe verschwinden lassen. Perfekt und wie gemacht für Kleinkrams. „Haste mal n’Gummi?“ weiterlesen

Pim pam pom und pom pam pim …

Als Mama steckt man ja einiges weg. Dass man Schokolade nur noch heimlich essen kann und mit vollen Backen “müx” herauspresst, wenn einen das Kind fragt, was man denn bitteschön da grade esse. Dass man beim Gang zur Toilette einen allzeit plappernden Compagnon zur Seite hat, der sich auf der Putzbox niederlässt und  einem von dort interessiert zuschaut, bis man beim Händewaschen angelangt ist. Auch, dass längere Autofahrten mit allerlei Fragen von der Rückbank anstatt mit Musik aus der Anlage einhergehen. (Wann sind wir da? Wo ist der Flieger jetzt? Wo fliegt der hin? Wo war der Krankenwagen? Da war eine Mama mit Baby, wer war das?…)

Um letzterem vorzubeugen, hielt ich mich neulich für besonders schlau. Weil unser Föhn den Geist aufgegeben hatte, stöberte ich mich mit dem Tochterkind durch die Auslage des hiesigen Elektrofachmarkts. Und weil der Haartrockner gleich gefunden war, stöberte sich das Kind noch durch die (viel buntere) Musikabteilung. “Ich brauch eine CD!” fand sie. In mir flammte Hoffnung auf, dass mit dem Hören einer spannenden Geschichte die Fragerei im Auto unterbleiben würde. Und so kaufte ich unwissend und willenlos eine Folge “Der kleine König”.

Liebe Eltern. Das hier ist eine eindringliche Warnung. Hörspiele machen süchtig. (Nicht Euch. Eure Kinder.) Also entweder ihr kauft gleich die ganze Staffel Bibi Blümchen und der kleine Hexenkönigvampirdrachewilderkerl oder ihr hört die selbe verdammte CD. immer. und. immer. wieder.

Dem Kind ist es schnurzpiepegal, ob es den kleinen König, der nicht ins Bett gehen will, gerade eben erst zu Ende gehört hat. Der Sprecher hat noch nicht einmal “gute Nacht” gesagt, da kommt, so sicher wie das Amen in der Kirche, von der Rückbank die Forderung “und jetzt nochmal!” Mittlerweile vermeide ich längere Fahrten nicht einmal mehr wegen der quälenden Fragerei vom hinteren Teil der fahrenden Gesellschaft. Ich habe schlicht Angst, dass mir der kleine König mit seiner quäkigen, schnarrenden Stimme als Schlafeule Kunigunde wieder und wieder erklärt, warum er nicht ins Bett möchte. Oder warum er nicht baden möchte. Gucke ich jedoch in den Rückspiegel, sehe ich ein konzentriertes Kind, über dessen Gesicht an manchen Textstellen ein kleines Lächeln huscht. Das manchmal die Worte mit den Lippen mitformt.

Während sie also auch nach vielen Kilometern vergnügt aus dem Auto aussteigt, bin ich einfach froh, wenn der kleine König nach Abziehen des Schlüssels endlich die Klappe hält. Und wenn ihr jetzt denkt, damit wär mein Leiden vorbei – haha. HA-HA. Noch stundenlang summe ich den ebenso einprägsamen wie nervigen Titelsong vor mich hin, der sich wie eine Motorsäge in mein Stammhirn gefräst hat. “Pim pam pom und pom pam pim, ich freu mich, dass ich König bin … denn immerhin regiiiieehiiiehiiiieheereeee ICH pim pam pom und pom pam pim, über meine Tieeehiiiere!”

(Ja. Und über mich, mein Hirn und mein Auto. Du Idiot.)

Ich bin eine #insidemom !

Ich hab mich in den letzten Tagen oft kryptisch ausgedrückt, ich weiß. Aber jetzt darf ich es endlich verraten – ich bin ein Insider! Und zwar was das Mamasein angeht. Oder … doch nicht? Ist eine perfekte Mutter überhaupt denkbar? Oder stressen wir Mütter uns gegenseitig mit unseren Ansichten und unseren Ansprüchen? „Ich bin eine #insidemom !“ weiterlesen

Kinderfreie Zeit? YEAH!

Liebe Freunde der guten Unterhaltung, willkommen an Bord der MS Dailydress (Hombre, es ist so mörrrrderheiß hier). Was macht ihr eigentlich hier? Klickt ihr euch so durch oder besucht ihr mich ganz absichtlich? (Psst, letzteres. Dann freu ich mich!) Oder ist Euch etwa langweilig? Lang-weilig. Wann war mir das letzte Mal langweilig. Ich erinnere mich nicht dran. Ich kenne den Zustand der Langeweile eigentlich gar nicht.

Umso verblüffter war ich neulich, als ich von einer Mama hörte, sie wolle die Kleine nicht spontan abgeben zu Schwiegereltern, die sich anböten als Babysitter, weil sie dann in der freien Zeit nichts mit sich anzufangen wisse. Ich wollte ihr so viel sagen, aber ich war erstmal echt baff.

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Türen – öffnen statt verschließen! #BIWYFI

“Ich komme zu nichts mehr”. Dieser Satz einer Mama neulich ist mir im Gedächtnis geblieben. Nicht zum Putzen, nicht dazu, neue Rezepte auszuprobieren, nicht mehr zum Shoppen, zum Bummeln, zum Duschen in Ruhe, zu irgendwas. Sie sagte es mit einer Mischung aus Enttäuschung und Frust. So, als habe das Kinderkriegen ihrem aktiven Leben ein jähes Ende gesetzt. Überhaupt, Müttergespräche. Ich erkenne zwar viele der geschilderten Situationen aus dem Familienalltag (der ja meistens tagsüber Mutter-Kind(er)-Alltag ist, weil die Papas beim Arbeiten sind) wieder, aber ich empfinde etwas ganz anderes dabei, als die Erzählerinnen. „Türen – öffnen statt verschließen! #BIWYFI“ weiterlesen

Das hab ich mir verdient!

Heute ist Mittwoch. (Falls das einer bisher völlig außer Acht gelassen hatte – Ja, heute ist Mittwoch. Bittegerne.) Mittwochs ist bei uns Omatag. Das heißt, ich bringe mein Kind morgens gegen halb zehn zu meiner Mama und hole sie gegen sechs wieder ab. (Ich beeil mich mit tippen.)

Wir handhaben das seit zwei Jahren so und ich habe den Mittwoch noch nie so geliebt wie in diesen zwei Jahren. Was nicht heißen soll, dass ich mein Kind nicht mögen würde oder die Zeit mit ihm nicht schätzen. Aber einen Tag lang, oder wenigstens ein paar Stunden davon, wirklich nur nach mir gucken zu müssen, die Verantwortung für den Gnom einmal abgeben zu dürfen, das ist wirklich unfassbar wertvoll. „Das hab ich mir verdient!“ weiterlesen

Ein-Kind-Politik

Als wir geheiratet haben, haben wir dies an unserem zehnten Jahrestag getan. Im Traugespräch wollte die Pfarrerin wissen, warum wir denn so lange gewartet hätten. So richtig beantworten konnten wir beide die Frage nicht. Nach zehn Jahren hat es sich einfach richtig angefühlt, zu heiraten. Aber während ich ihre Frage in einem Traugespräch noch halbwegs legitim fand, hat uns die Fragerei von anderen im Vorfeld genervt. “Wann heiratet ihr denn mal?” – als würde davon unser (oder noch besser: aller anderer) Glück abhängen. Kaum waren wir verheiratet, änderte sich die Frage in “Wie sieht es denn mit Kindern aus?” Auch da folgten wir unserem ganz eigenen Empfinden, klappten die Ohren zu und warteten, bis wir uns beide dazu bereit fühlten.

Die Kleine ist jetzt zweieinhalb Jahre alt und wer denkt, die Fragerei hätte ein Ende, täuscht sich. „Ein-Kind-Politik“ weiterlesen

Ich MÖCHTE BITTE! – Ein Tag im Leben der Familie Venus

Weil ich in letzter Zeit immer wieder gefragt werde, wann mir diese Blogsachen eigentlich einfallen würden und wann ich nur die Zeit hätte, sie aufzuschreiben (ihr solltet mal den Bügelkorb sehen, dann würdet ihr verstehen … ), möchte ich Euch heute mitnehmen, einen ganzen Tag lang. Im Zeitraffer. Habt ihr Lust? Na dann los. „Ich MÖCHTE BITTE! – Ein Tag im Leben der Familie Venus“ weiterlesen

Mein Kind – ich bereue nichts. Zum Glück.

Ich habe unmerklich ein bisschen die Luft angehalten, als ich von der Frau las, die offen zugibt, ihre Entscheidung für ein Kind zu bereuen. Nicht, weil ich das an sich so unerhört finden würde, sondern weil es tatsächlich ein Tabubruch ist. Und weil es mir für die andere Mutter sehr leid getan hat. Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie zerrissen sie sich fühlen muss zwischen dem, was in ihr tobt und dem, was man von ihr erwartet.

Denn wenn man ein Kind bekommt, ist man gefälligst gerne Mutter, zumindest, wenn es ein Wunschkind war. Seit Tagen ist unter dem Hashtag #regrettingmotherhood eine hitzige Diskussion darüber entbrannt, ob man seine Mutterschaft überhaupt in Frage stellen darf. Der Tenor: “Sie wusste doch, was auf sie zukommt, warum hat sie sich dann überhaupt für ein Kind entschieden?” „Mein Kind – ich bereue nichts. Zum Glück.“ weiterlesen